Ein Beitrag von Stefan Beinkämpen, Mitglied des Vorstandes der Baumot AG

Emotional aufgeladen zeigte es uns ein ganzes Jahrhundert Status und Erfolg.
Menschen waren bereit, dafür eine ihrer größten Investitionen des Lebens zu machen: das Auto.

Doch die automobile Welt verändert sich schnell und radikal. Noch vor kurzer Zeit war
der Fahrzeugschlüssel die Zugangsberechtigung zum eigenen Automobil. Heute sind es User-ID und Passwort und anstatt eines eigenen Autos wird Mobilität zur
Verfügung gestellt: passgenau auf die aktuellen Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt.

Greta Thunberg hat es innerhalb eines Jahres geschafft, mit ihrer Stimme für das Klima vom Skolstrejk zur Rednerin auf dem World Economic Forum zu werden und gleichzeitig kündigten OEM’s das Ende des Verbrennungsmotors an und präsentierten medienwirksam reine Elektrofahrzeuge.

Das Kraftfahrtbundesamt weist für Juni 2020 ein relatives Wachstum bei den Zulassungen reiner Elektrofahrzeuge zum Vorjahresmonat von plus 41 Prozent aus. Anders ausgedrückt: von 5.760 auf 8.119 Fahrzeuge. Im selben Monat wurden zeitgleich 212.000 Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor zugelassen.

Verbrennungsmotoren sind „Stand der Technik“ und haben das Vertrauen der Verbraucher.
Sie erfüllen bei der Zulassung alle gesetzlichen Vorgaben und je länger ein Fahrzeug im Fahrzeugbestand verbleibt, umso geringer wird
seine CO² Bilanz:
CO2 Bilanz =
(CO2 aus Produktion + CO2 aus Nutzung)
Nutzungsdauer
Dies gilt insbesondere auch für alle 47 Millionen PKWs im heutigen Fahrzeugbestand.

Lange Fahrzeugnutzung ist aktiver Klimaschutz.
Fahrzeug-Upgrades heißt:
› Vermeidung von Kohlendioxid (CO2)
durch lange Fahrzeugnutzung.
› Reduktion der Stickstoffoxide (NOX)
durch aktive Abgasnachbehandlung.
› Reduktion von Partikeln durch Filtertechnologien
bei Diesel- und Ottomotoren.

Insbesondere Benzin- und Dieselfahrzeuge lassen sich mit Fahrzeug-Upgrades auf den
aktuellen Stand der Technik bringen: Partikel filtern, Stickoxide reduzieren, CO2 vermeiden.
Gesetzliche Vorschriften, aus denen Verkehrsverbote für einzelne Fahrzeuge oder Fahrzeugklassen hervorgehen, wie beispielsweise die Umweltzonen (grüne Plakette) oder Fahrverbote, treiben klimaschonende Innovationen an und sind ein wesentlicher Beitrag
zum Klimaschutz.

Der Fahrzeughalter erwartet und das zu recht, dass seine Fahrzeuginvestition über die durchschnittliche Lebensdauer von knapp zehn Jahren uneingeschränkt nutzbar ist und genau
das wird heute von den Fahrzeugherstellern nicht mehr gewährleistet. Nur Fahrzeug-Upgrades im Produktlebenszyklus stellen sicher, dass die Nutzung auch uneingeschränkt möglich bleibt. Eine Tatsache, welche in anderen Mobilitätskonzepten wie Bahn, Schiff oder Flugzeug völlig normal geworden ist.

Zukünftig könnten auch für reine Elektrofahrzeuge technische Nachrüstungen angeboten
werden. Ein Vergleich der Akku-Kapazitäten verschiedener Fahrzeughersteller zeigt deutlich,
dass nach etwa 150.000 bis 160.000 km nur noch 65 bis 70 Prozent der Akku-Kapazität
vom Hersteller garantiert wird. Damit verringert sich die Reichweite bereits nach wenigen Jahren von beispielsweise 300 km des Neufahrzeuges auf unter 200 km. Auch sind in den kommenden Jahren technische Upgrades auf neueste Akkutechnologie denkbar.

Es ist nicht die Quadratur des Kreises in der Automobilindustrie, vielmehr gilt es den gesetzlichen
und gesellschaftlichen Anforderungen an die Individualmobilität sinnvoll zu begegnen.
Fahrzeug-Upgrades im Produktlebenszyklus sind die logische Konsequenz für ein langes und wirtschaftliches Autoleben, sowie für eine freie Individualmobilität für alle.

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