Unternehmen & Trends 2/2023

Unternehmen & Trends Digitalausgabe 02/2023 Industrie 4.0 – Digitalisierung – Automatisierung – IT Solutions Digital. Vernetzt. Informativ.

3 Elisabeth Klock Editorial Liebe Leserinnen und Leser, betrachtet man die aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext, ist es nicht von der Hand zu weisen – wir stecken mitten in einer krisenhaften Entwicklung mit erheblichen Herausforderungen für alle Industriebereiche. Ein Rückgang der Industrieproduktion von sieben Prozent im Zeitraum von Juni 2023 zu Juni 2019, 50,6 Prozent geringere ausländische Direktinvestitionen von 2022 zu 2021 und ein prognostiziertes negatives Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent für 2023 lassen kritische Beobachter zu dem Schluss kommen, Deutschland sei zwanzig Jahre nach den Agenda-Reformen wieder ein Sanierungsfall. Gestützt wird diese Einschätzung auch durch einen Vergleich mit anderen Industrienationen wie den USA mit einem prognostizierten realen BIPWachstum 2023 von 1,8 Prozent, Japan 1,4 Prozent und Spanien mit 2,5 Prozent. Besonders bedrohlich wirkt der enorme Anstieg des Industriestrompreises seit dem 2. Halbjahr 2020 in einer Größenordnung von 150 Prozent, der unsere Wirtschaft mitten im Transformationsprozess hin zu einer CO₂-freien Produktionsweise mit voller Härte trifft und viele geplante Investitionen über Nacht nicht mehr profitabel erscheinen lässt und somit den Trend zur Abwanderung in Länder mit niedrigeren Energiekosten verstärkt. Angesichts dieser Situation ist energisches Gegensteuern aller an unseren Wertschöpfungsketten Beteiligten gefordert. Die Regierung bleibt aufgefordert, zügig und effizient den Bürokratieabbau zu betreiben, die Rahmenbedingungen der digitalen Infrastruktur zu verbessern und alles zu tun, um auf der Ebene von Forschung und Entwicklung technologische Entwicklungen hin zu mehr Innovationen zu fördern. Und dies alles muss erfolgen in einem weltwirtschaftlichen Umfeld, das zuletzt an Dynamik verloren hat und angesichts geringerer Auftragseingänge aus dem Ausland – insbesondere von unserem größten Handelspartner China – keine kurzfristige Trendwende erwarten lässt. Binnenwirtschaftlich sind hingegen kleine Lichtblicke zu erkennen. Eine nachlassende Inflationsdynamik und ein sich stabilisierender Konsum sowie leicht ansteigende Investitionen in Maschinen und Anlagen sowie beim Bau lassen auf positive binnenwirtschaftliche Wachstumsimpulse hoffen. Auch Großveranstaltungen wie die diesjährige IAA in München mit rund 500.000 Besucherinnen und Besuchern lassen den veranstaltenden Verband der Automobilindustrie zu einem positiven zukunftsweisenden Fazit kommen und sprechen von einer „Leistungsschau der Innovationen“, mit der sich insbesondere die deutschen Wettbewerber präsentierten. Im November des Jahres treffen sich in Nürnberg die weltweit führenden Anbieter für Automatisierungstechnik zur 32. Ausgabe der Fachmesse SPS – Smart Production Solutions. In 16 Messehallen mit rund 120.000 m² Ausstellungsfläche werden 1.200 Aussteller aus der ganzen Welt erwartet. Dies wird für unsere deutsche Automatisierungsbranche eine besondere Chance sein, ihre Leistungs- und Innovationsfähigkeit zur Schau zu stellen. Mit einem Jahresumsatz von rund 52 Milliarden Euro zählt Deutschland international gesehen zu den wichtigsten Standorten. Der Branche werden weltweit im Zeitraum bis 2030 jährliche Wachstumsraten in der Größenordnung von acht bis neun Prozent attestiert. Ein Potenzial, das sich unsere Unternehmen nicht werden entgehen lassen. Entsprechend werden neben klassischen Themen wie Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Sensorik die Bedeutung von Software und IT in der Fertigung die Gespräche des Fachpublikums beherrschen. Wir danken allen Autorinnen und Autoren und wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser viel Spaß bei der Lektüre. Ihre Redaktion Elisabeth Klock und Dr. Rudolf Müller www.vek-onlineservice.de Dr. Rudolf Müller

4 Bild: © IOSB „Manufacturing-X“ – zur Zukunft der Fabrikausrüster-Branche Dr. Olaf Sauer, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Karlsruhe, im Gespräch mit Dr. Rudolf Müller, Unternehmen & Trends 6 Innovative Gewindetechnik trifft Aluminiumdruckguss Von Annette Löwen, Leitung FAT Marketing Deutschland, Böllhoff Verbindungstechnik GmbH 8 AuCom automatisiert mit Eplan und Rittal Die Durchstarter Von Hans-Robert Koch, Rittal 24 Top-Beratungsleistung für den Mittelstand Plocher Executive Find GmbH als TOP CONSULTANT ausgezeichnet Fragen an Marion Plocher, geschäftsführende Gesellschafterin und Gründerin der Plocher Executive Find GmbH 20 Einstieg in die industrielle Laserkennzeichnung: Lightworx von Bluhm Systeme 12 Bild: © Plocher Executive Find GmbH Bild: © AuCom Bild: © Bluhm Systeme Bild: © Böllhoff

5 Aus dem Inhalt/Table of contents Editorial 3 „Manufacturing-X“ – zur Zukunft der 6 Fabrikausrüster-Branche Dr. Olaf Sauer, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Karlsruhe, im Gespräch mit Dr. Rudolf Müller, Unternehmen & Trends Innovative Gewindetechnik 8 trifft Aluminiumdruckguss Von Annette Löwen, Leitung FAT Marketing Deutschland, Böllhoff Verbindungstechnik GmbH Wie man Unternehmen dabei hilft, 10 sich selbst neu zu entdecken Von Gero Brinkäumer, COSMO CONSULT Group Einstieg in die industrielle 12 Laserkennzeichnung: Lightworx von Bluhm Systeme Agiles Arbeiten erfolgreich umsetzen 14 Von Felix Rüppel, Senior Solution Consultant SCM, CONSILIO GmbH Die Zukunft der Arbeit: 15 Hybride Arbeitsmodelle im Fokus Von Sabina Molka, Director People Engagement & Development bei DocuWare UKP-Lasermarkierer der neuesten 16 Generation von FOBA Von Philipp Febel, Director Product Management Was bei der Werkzeugauswahl in Bezug 18 auf Cybersecurity und Funktionale Sicherheit zu beachten ist Von Marc Maußner, Senior Engineer, infoteam Software Gruppe Top-Beratungsleistung für den Mittelstand 20 Plocher Executive Find GmbH als TOP CONSULTANT ausgezeichnet Fragen an Marion Plocher, geschäftsführende Gesellschafterin und Gründerin der Plocher Executive Find GmbH Standardisierte Fachanwendungen auf Basis 22 von Microsoft 365/SharePoint Online Von Frank von Orlikowski, CEO, Portal Systems AG AuCom automatisiert mit Eplan und Rittal 24 Die Durchstarter Von Hans-Robert Koch, Rittal ESG-Strategie mit messbaren Ergebnissen 26 Von Anna Reitinger, Head of Marketing, ROI-EFESO Management Consulting AG ROLLAX – weiter auf Wachstumskurs 28 Jens Meinck, Key Account Manager, Regional Office Germany South der Rollax GmbH im Gespräch mit Dr. Rudolf Müller, Unternehmen & Trends Interview Führen in digitalen Strukturen – 30 die neue Herausforderung Dr. habil. Martina Fohr von Spencer Stuart, Frankfurt, im Gespräch mit Dr. Rudolf Müller, Unternehmen & Trends Firmenporträts Die Böllhoff Gruppe 32 COSMO CONSULT Gruppe 34 Experten 35 Impressum 35 Editorial 37 Innovative thread technology 38 meets aluminium die casting By Annette Löwen, Head of FAT Marketing Germany at Böllhoff Verbindungstechnik GmbH How to help businesses to 40 re-discover themselves By Gero Brinkbäumer, COSMO CONSULT Group Focus on Hybrid Work Models 42 By Sabina Molka, Director People Engagement & Development at DocuWare Company Presentations The Böllhoff Group 44 COSMO CONSULT Group 46 List of Experts 35 Imprint 35

6 Bild: © IOSB Dr. Olaf Sauer „Manufacturing-X“ – zur Zukunft der Fabrikausrüster-Branche Dr. Olaf Sauer, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Karlsruhe, im Gespräch mit Dr. Rudolf Müller, Unternehmen & Trends Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB ist eine Einrichtung der FraunhoferGesellschaft mit Sitz in Karlsruhe und weiteren Standorten. Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik bei industriellen Anwendungen. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem Label „Manufacturing-X“ geplante Förderprogramm für die deutsche produzierende Industrie sowie neue gesetzliche Rahmenbedingungen auf EU-Ebene waren der Auslöser für Ihre Studie zur Situation der deutschen Fabrikausrüster-Branche. Warum haben Sie gerade diese Branche ausgewählt und was ist die generelle Zielrichtung Ihrer Studie? Olaf Sauer: Die industrielle Produktion von Waren und Gütern ist Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Allein in Deutschland waren Ende 2021 knapp 7,6 Millionen Menschen unmittelbar in den Betrieben des verarbeitenden Gewerbes und der ausrüstenden Industrie mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Direkt und indirekt hängen sogar 15 Millionen der knapp 45 Millionen Arbeitsplätze in der Bundesrepublik von der produzierenden Wirtschaft ab. Die Produktionsstätten des gesamten produzierenden Gewerbes mit seinen verschiedenen Branchen werden durch Unternehmen geplant, gebaut und ausgerüstet, die wir in der Studie als Fabrikausrüster bezeichnen. Die Branche der Fabrikausrüster besteht wiederum aus den Teilbranchen des Maschinen- und Anlagenbaus, Komponentenanbietern, Systemintegratoren sowie Automatisierungs- und Softwareanbietern. Welche Grundstrukturen kennzeichnen die Fabrikausrüster-Branche? Olaf Sauer: Um ein möglichst greifbares Gesamtbild der Branche der Fabrikausrüster zeichnen zu können, wurden als Grundlage drei Kennzahlen herangezogen und zwar Beschäftigte, Betriebe und Umsatz. Die Branche der Fabrikausrüster erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 313 Mrd. Euro. Über 50 Prozent des Branchenumsatzes wird dabei vom Maschinenbau und damit verbundenen Komponentenherstellern umgesetzt. Die Elektroindustrie erwirtschaftete lediglich 15 Prozent des Gesamtumsatzes. Auch bei der Anzahl der Beschäftigten liegen der Maschinenbau und die Komponentenhersteller vorne. Zusammen beschäftigen diese knapp die Hälfte der insgesamt 1,6 Mio. Beschäftigten in der Fabrikausrüsterbranche. Bei genauer Betrachtung der Zusammensetzung der Teilbranchen Maschinenbau und Komponentenhersteller fällt auf, dass 90 Prozent der aktiven Betriebe nicht mehr als 249 Mitarbeitende hat. Die Fabrikausrüsterbranche ist also hochgradig mittelständisch geprägt. Wo steht die deutsche FabrikausrüsterBranche im internationalen Vergleich? Olaf Sauer: Leider ist die u.a. dafür maßgebliche Innovatorenquote in Deutschland seit Jahren langsam abnehmend. In China lagen die Investitionen in den maßgeblichen Branchen beim Doppelten des vergleichbaren deutschen Spitzenwertes. In den USA lagen die Investitionen für Forschung und Entwicklung in 2012 auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland, stiegen aber seither kontinuierlich an. Um im globalen Wettbewerb mithalten zu können, ist es für die deutschen Ausrüster elementar, weiterhin mit hoher Initiative Innovationen zu generieren, mit denen sie anschließend nennenswerten Umsatz erzielen. Das Narrativ „Deutschland verschläft die Digitalisierung“ wird in Presse und Öffentlichkeit gerne kolportiert. Trifft die Aussage auch auf die Fabrikausrüster-Branche zu? Olaf Sauer: Leider trifft diese Aussage tatsächlich teilweise zu. Dies liegt nicht an einer nicht hinreichenden digitalen Infrastruktur. Alle dazu erhobenen Indizes belegen, dass Deutschland über eine gut ausgebaute und international wettbewerbsfähige digitale Infrastruktur verfügt. Dass die Optionen dieser Infrastruktur von den Betrieben nur schleppend umgesetzt werden, wirkt sich besonders deutlich auf Arbeitskosten und Produktivitätszahlen aus und führt zu einem wesentlichen Standortnachteil im internatio-

7 nalen Wettbewerb. Ein möglicher Grund für die verhaltene Digitalisierung ist die unterdurchschnittliche Digital-Qualifizierung deutscher Fachkräfte. Unsere Studie zeigt auch, dass Fabrikbetreiber merklich schlechter digitalisiert sind als ihre Ausrüster. Wesentliche digitale Innovationen in der Nutzung innovativer, intelligenter Maschinen und Komponenten, Geschäftsprozesse auf Basis von multilateralem Datenaustausch und neue Geschäftsmodelle bedingen ein Mindestmaß an abnehmerseitiger Digitalisierung, die derzeit nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist und dringend aufgebaut werden muss. Klimawandel, Pandemie, Energiekrise, Fachkräftemangel und politische Veränderungen haben in weiten Bereichen der Industrie den Blick auf lange stabile und resiliente Elemente und Systeme wie Lieferketten, Beschaffungsstrategien, internationale Produktionssysteme oder ITStrukturen fundamental verändert und zu erheblichen Anpassungen der Geschäftsmodelle geführt. Welche dieser Trends und Herausforderungen treffen auch die Fabrikausrüster-Branche im Hinblick auf politische, regulatorische, soziale oder technologische Anforderungen? Olaf Sauer: Durch die enge Verzahnung der globalen Lieferketten sind die Verwirbelungen in den Lieferketten sehr deutlich. Noch immer sind 49 Prozent der Industrie von starken Lieferengpässen betroffen. Dies liegt an den Wechselwirkungen der einzelnen Vorfälle, einem hohen Sicherheitsdenken zur Absicherung der Produktion und den teilweise zu wenig koordinierten Abläufen in eng verzahnten Lieferketten. Zusätzlich zu den aus den Statistiken abgeleiteten und ernüchternden Erkenntnissen kommt hinzu, dass Deutschland – und hier vor allem der Maschinenbau – erheblich auf außereuropäische Vorleistungen angewiesen ist. Gerade der Maschinen- und Anlagenbau hängt über seine gesamte Wertschöpfungskette von Vorleistungen aus dem Ausland ab. Am Beispiel von China macht dies geschätzt 15 Prozent aus und damit doppelt so viel wie der Durchschnitt aller deutschen Industriebranchen. Die Unsicherheit über zukünftige geopolitische Entwicklungen hat die Fabrikausrüster dazu motiviert, verstärkt auf regionale Lieferanten zuzugehen oder Lieferanten aus politisch befreundeten Ländern auszusuchen. Bereits seit 2018 werden Handelskorridore mit dem Effekt aufgebaut, dass sich unabhängige Blöcke bilden, zum Beispiel der Aufbau einer eigenen Lieferkette für den chinesischen Markt und einer weiteren für die USA und EU, um dadurch Zölle oder ähnliche Handelshindernisse leichter zu überwinden. Aufgrund möglicher geopolitischer Blockbildung stehen Fabrikausrüster vor der Frage, ob sie weiterhin Material und Komponenten weltweit sourcen oder regionale Netze aufbauen. Die knappen und dadurch teuren Transportkapazitäten sowie CO₂-Berechnungen zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsanforderungen beeinflussen diese Entscheidung zunehmend. Was muss die Fabrikausrüster-Branche tun, um im Leitmarkt Anlagen- und Maschinenbau zukunfts- und international wettbewerbsfähig zu sein? Olaf Sauer: Zukünftig benötigt der Markt modulare, für unterschiedliche Fertigungsaufgaben konfigurierbare Maschinen und Fertigungs- oder Montagelinien. Die Module sind je nach Fertigungsaufgabe konfigurierbar; sie enthalten einen ablauffähigen Steuerungscode, der zum dann lauffähigen Programm wird, wenn auch die übergeordnete Fertigungsaufgabe modellhaft beschrieben ist. Universelle und modular aufgebaute Betriebsmittel, zum Beispiel technologieflexible Werkzeugmaschinen, bieten auch einen guten Ausgangspunkt für digitale Funktionsfreischaltung im Sinn einer „soft-ware-defined-function“. Diese Maschinen bieten das Potenzial, aus standardisierten Modulen konfiguriert zu werden. Die deutsche Ausrüsterbranche muss die Potenziale aus Digitalisierung, Automatisierung und Modularisierung konsequent nutzen. Das multilaterale Teilen von Daten in Datenräumen ist – zumindest in Europa – ein neues Paradigma der Digitalisierung. Überhaupt werden neue Wertschöpfungspotenziale erst durch das Teilen von Daten sichtbar. Nur durch die Kombination heterogener Daten ist es möglich, die Anzahl fehlerhafter Teile systematisch zu reduzieren oder die Auslastung zu verbessern. Die Ausrüsterbranche sollte hier initiativ vorgehen und einen kollaborativen Datenaustausch im Netzwerk der Maschinen vorantreiben und Anlagenbetreiber nicht nur bei Bedarf unterstützen, sondern aktiv fördern. Dezentrale Datenökosysteme sind hierfür eine Schlüsseltechnologie. Sie ermöglichen neue Geschäftsmodelle wie pay-per-use, pay-perpart oder pay-per-value. Angebote wie PayZr zeigen, dass bei den Ausrüstern ein Wandel vom transaktionalen zum nutzenbezogenen Verkauf stattfindet. Auch der klassische Engineering-Prozess in der Fabrik- und Anlagenplanung wird sich in Zukunft fundamental verändern. Vortrainierte KI-Modelle werden mit der Maschine oder den Komponenten ausgeliefert. Sie passen sich dann durch permanenten Abgleich mit den Laufzeitdaten selbst an. Auch hier sollten die Ausrüster Kompetenzen aufbauen und mit Partnern zusammenarbeiten. Vielen Dank für das Gespräch. Industrie 4.0-Blog Studie: Datenräume als Chance – Ausrüsterindustrie muss in datenbasierte Dienste investieren

8 Innovative Gewindetechnik trifft Aluminiumdruckguss Von Annette Löwen, Leitung FAT Marketing Deutschland, Böllhoff Verbindungstechnik GmbH Aluminium, das dritthäufigste Element in der Erdkruste wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt und zählt heute zu den weltweit wichtigsten Werkstoffen. Es zeichnet sich neben seinem geringen Gewicht durch Eigenschaften, wie z. B. gute Korrosionsbeständigkeit, hohe Dimensionsstabilität und hervorragende Recycelbarkeit aus. Bilder: © Böllhoff

9 www.boellhoff.com/video/helicoil-cast-for-cast-aluminium HELICOIL® Cast Belastbare Gewindeeinsätze für In-Moulding-Prozesse – Aluminiumdruckguss So sind auch die Zukunftsaussichten für den Einsatz von Aluminium in der Automobilindustrie vielversprechend. Konsequenter Leichtbau ist nach wie vor ein Schwerpunkt in dieser Branche. Auch bei der aktuellen E-Mobilität verliert er nicht an Bedeutung, ganz im Gegenteil, die Fahrzeugmasse beeinflusst nicht nur die Fahrdynamik, sondern auch die Reichweite des Fahrzeuges. Der wachsende Anteil an Aluminium-Fahrzeugteilen für Karosserien und Strukturen erfordert auch eine kontinuierliche Optimierung bzw. Erweiterung des Produktportfolios im Bereich der Fügetechnologien. Betrachtet man den Trend zu großen Aluminiumgussstrukturen inklusive der Möglichkeiten zur Funktionsintegration aus dem Blickwinkel hochfester Schraubverbindungen etwas näher, bestehen diverse Herausforderungen. Lange Fließwege und der unter dem Gesichtspunkt der CO₂-Reduzierung sinnvolle Einsatz von Sekundäraluminium fördern die Gefahr von porösen Strukturen und erhöhen damit die Anforderung an eine Lasteinleitung erheblich. Hinzu kommen weitere Aspekte, wie die Minimierung von Massenanhäufungen (Bauraumoptimierung), die vor dem Hintergrund des Leichtbaus zwingend erforderlich ist. Darüber hinaus verlangen die Besonderheiten der Elektromobilität nach erhöhter technischer Sauberkeit (Partikelfreiheit), egal, ob die Batteriespeicher mittels Funktionsintegration im Mega-Casting integriert werden oder als separate Gehäuse im Hochvoltbereich vorhanden sind. Diese anspruchsvollen Forderungen erfüllt die HELICOIL Technologie bereits seit Jahrzehnten in der Halbleiterindustrie, in der Vakuumtechnik oder auch in Flugzeugtriebwerken. Besonders innovativ und wirtschaftlich sind zwei aktuelle Weiterentwicklungen im HELICOIL Produktportfolio des Verbindungsexperten Böllhoff. Bewährt und innovativ - Gewindegenerierung HELICOIL Smart Dieser Drahtgewindeeinsatz besteht aus austenitischem Chrom-Nickel-Stahl (Zugfestigkeit von mind. 1.400 N/mm²). Die hohe Oberflächengüte des gewalzten Mutterngewindes gewährleistet ein hochbelastbares, verschleißfestes Gewinde mit extrem niedrigen und konstantem Gewindereibmoment. Das führt bei Wiederholverschraubungen bei gleichem Anziehdrehmoment zu einer höheren und gleichbleibenden Vorspannkraft. Weltweit erhält der Anwender mit der HELICOIL Smart Gewindetechnologie eine intelligente Systemlösung aus Verbindungselement und effizienter Verarbeitung bei Stückzahlen von „1 to 1 million“. Innovativ und neu – HELICOIL Cast Gewindegenerierung „in-moulding“ Mit dem neuen HELICOIL Cast können metallische Gewinde in Leichtmetall-Bauteilen (Aluminiumdruckguss) über den In-moulding-Prozess generiert werden. Der Gewindeeinsatz besteht aus einem asymmetrisch gewalzten Edelstahldraht A2 (Option A4), der zu einer festen Buchse mit mindestens einer flanschartigen Erweiterung gewickelt wird. Durch den erfolgreichen Einsatz des IMTEC CO – seinem Pendant im Kunststoffspritzgussverfahren – und dem intelligenten Zusammenspiel von Ideen- und Innovationsmanagement entstand bei Böllhoff die Anforderung, die Ausweitung des Einsatzbereiches in Aluminiumdruckguss zu prüfen. Es standen zwei Herstellungsprozesse im Fokus, bei denen flüssiges oder teigiges Aluminium unter Druck einerseits und unter hohem Druck andererseits in vorgewärmte Stahlformen (Werkzeuge bzw. Matrizen) gegossen bzw. gedrückt wird. Besondere Herausforderungen bestanden durch eine Masseschmelztemperatur ≥ 660°C, thermische Schädigung von Oberflächen und Gewindeeinsätzen (Korrosionseffekte), eine extrem niedrige Viskosität und unterschiedliche Gussverfahren wie Niederdruckguss (Schwerkraft- bzw. Kokillenguss…) und Druckguss (10-200 MPa; 12m/s). Die durchgeführten Tests ergaben, dass für den Einsatz des HELICOIL Cast im Niederdruckverfahren glatte Kernstifte ausreichen und bei Verfahren mit höheren Druckkräften Spindelkerne (= Gewinde) erforderlich sind, um das Einströmen von flüssigem Aluminium in das Innengewinde zu verhindern. Die Validierungstests mit automatischen Spindelvorrichtungen und Korrosionstests auf OEM-Level wurden positiv abgeschlossen. Durch diese intelligente Kombination profitiert der Anwender u.a. von der Möglichkeit, Funktionselemente prozesssicher direkt an das Bauteil anzuspritzen – Funktionsintegration. Egal, welches Verfahren vom Anwender gewählt wird, es wird immer ein verschleißfreies, belastbares Gewinde in hochwertigen Leichtbauteilen generiert. www.boellhoff.com/video/helicoil-smart-automation HELICOIL® Smart Die Gewindetechnologie für hochbelastbare Verbindungen in der Automation presse@boellhoff.com www.boellhoff.com/de-de

10 Wussten Sie, dass wir in revolutionären Zeiten leben? Um uns herum passiert gerade die digitale Revolution, ohne dass wir uns darüber Gedanken machen. Wir sind kein bisschen verwundert, wenn große Industriekonzerne von Internet-Startups vor sich her getrieben werden. Und gleichzeitig ist uns nicht bewusst, dass die damit verbundenen Erschütterungen – wie bei Revolutionen üblich – sehr tief gehen. Technologisch leben wir längst im digitalen Zeitalter. Die Frage ist, ob wir dort auch in unseren Köpfen angekommen sind. Die Veränderungen gehen tief Man ist leicht versucht, diese Frage zu unterschätzen. Wir haben schließlich überhaupt kein Problem damit, digitale Werkzeuge zu nutzen. Und gleichzeitig fällt auch nicht weiter auf, wie schnell sich die Welt verändert hat und wie umfangreich die Änderungen sind. Manchmal wird man aber doch damit konfrontiert, und zwar vor allem da, wo dieser Wandel nicht nur passiert, sondern aktiv mitgestaltet wird. Wo Veränderungen Althergebrachtes in Frage stellen und wo man sich auf unbekanntes Terrain vorwagt. Genau das ist aber die Situation, in der sich Unternehmen heute befinden. Der digitale Wandel ist in vollem Gang und mit den neuen technologischen Möglichkeiten werden auch die Karten komplett neu gemischt. Big Data, künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge – all dies eröffnet Unternehmen vollkommen neue Möglichkeiten. Was zugleich bedeutet, dass man mit Veränderungen umgehen muss, die tief in die Substanz gehen. Digitale Lösungen sind kein Upgrade im üblichen Sinn. Mit ihnen halten neue Arbeitskonzepte Einzug in die Unternehmen. Kreativität, Agilität und Selbstverwirklichung werden zu bestimmenden Faktoren unserer Arbeit. Und das wiederum hat enorme Auswirkungen auf die gesamte Organisation und die Unternehmenskultur. Nicht zuletzt sorgen derart tiefgreifende Veränderungen auch für Verunsicherung. Und das kann ganze Projekte zum Scheitern bringen. Technologie ist nicht alles Technologische Entwicklungen treiben den digitalen Wandel an – sie sind aber kein Wie man Unternehmen dabei hilft, sich selbst neu zu entdecken Von Gero Brinkbäumer, COSMO CONSULT Group Der Gedanke des Philosophen Heraklit ist zweieinhalb Jahrtausende alt: „Panta rhei“, alles fließt, bewegt sich fort und nichts bleibt – eine ziemlich genaue Beschreibung der Situation, in der sich Unternehmen heute befinden. Bild: © Mikael Damkier/shutterstock.com

Selbstzweck. Technologie muss den Menschen dienen, die sie einsetzen. Und es sind die Menschen in den Unternehmen, die den digitalen Wandel vollziehen. Ihre Kreativität, ihre Leidenschaft ist dasjenige, was digitale Werkzeuge erst stark macht. Gleichzeitig sollte man nicht vergessen, dass auch Verunsicherung ein zutiefst menschlicher Aspekt ist. Viele fühlen sich überfordert oder haben sogar Angst davor, in einem neuen Arbeitsumfeld nicht mehr zurechtzukommen. Wenn die digitale Transformation erfolgreich sein soll, darf man diese Ängste nicht klein reden oder gar ignorieren. Es ist offensichtlich, dass der technologische Wandel Teil eines größeren Zusammenhanges ist. Technologie und neue Business-Modelle können nur funktionieren, wenn man sich der kulturellen Erschütterung bewusst wird, die damit einhergeht. Die Digitalisierung ist in erster Linie eine Frage der Einstellung – ein Bekenntnis zu einem Begriff von Arbeit, der die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Das bedeutet, dass die digitale Transformation ihrem Wesen nach kein technologisches, sondern ein kulturelles Projekt ist. Die Menschen, die den Wandel vorantreiben, sind keine bloßen Ressourcen. Sie sind lebendige und kreative Wesen mit eigenen Zielen, Wünschen und Begabungen. Die Grenzen klassischer Beratung Womit die zentrale Herausforderung bei digitalen Transformationsprojekten benannt ist: Man muss die Menschen inspirieren. Das ist nicht trivial, denn immerhin geht es um tiefgreifende Veränderungen. Hierarchien werden aufgebrochen, Altbekanntes wird über den Haufen geworfen, viele werden aus ihrer Komfortzone heraus müssen. Aber es gibt nicht nur Widerstände: Man kann sich auch darauf verlassen, dass Menschen neugierig sind und das Bedürfnis haben, sich persönlich an einer wichtigen und zukunftsweisenden Sache zu beteiligen. Klassische Consulting-Ansätze, die sich projektbezogen auf die Implementierung von neuen Technologien und die Schulung der Anwender konzentrieren, stoßen hier an ihre Grenzen. Der digitale Wandel ist nicht einfach nur ein zusätzliches Projekt oder ein Problem, das es zu lösen gilt. Er ist das, was mit allen Unternehmen passiert. So wie auch alle Unternehmen irgendwann elektrifiziert wurden. Das heißt nicht, dass sich ab sofort jeder neu erfinden muss. Es geht vielmehr darum, Unternehmen dabei zu helfen, sich selbst neu zu entdecken. Wandel als Teil der Unternehmenskultur Das bedeutet auch, dass man Consulting neu denken muss. Die digitale Transformation der Unternehmen erfordert ein ganzheitliches „Customer Strategy Management“, in dem Technologie, eine positive Zukunftsvision, die Weiterentwicklung der eigenen Geschäftsmodelle und der kulturelle Wandel ineinandergreifen. Vor allem muss man sicherstellen, dass die gesamte Organisation die beteiligten Menschen dabei unterstützt, ihre Kreativität und ihre besonderen Begabungen zur Entfaltung zu bringen. Die Rolle der Berater verändert sich dabei fundamental. Ihre Aufgabe besteht nicht primär darin, technologische oder organisatorische Veränderungen zu implementieren. Consultants müssen Wege aufzeigen, wie man die Veränderung selbst zu einem integralen Bestandteil der Unternehmenskultur macht. Keine einfache Aufgabe, denn der digitale Wandel ist – wie alle tiefgreifenden Veränderungen – auch ein schmerzhafter Prozess. Aber wenn man es schafft, den beteiligten Menschen plausibel zu machen, warum sich diese Anstrengung lohnt, wird man überrascht sein, wie viel kreative Energie man damit freisetzt. COSMO CONSULT Group www.cosmoconsult.com sandler-group.com Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, mit unseren Produkten den Alltag komfor- tabler zu machen. Dabei helfen unsere Vliesstoffprodukte beim Dämmen, Isolieren, Filtern, Reinigen, Schützen und Polstern. Mit über 140 Jahren Erfahrung haben wir uns zu einem der weltweit führenden Vliesstoffhersteller entwickelt. In den Branchen Bau, Haushalt, Hygiene, Industrie und Mobilität profitieren unsere internationalen Kunden von den Kompetenzen unserer Vliesstoffspezialistinnen und Vliesstoffspezialisten.

12 Einstieg in die industrielle Laserkennzeichnung: Lightworx von Bluhm Systeme Bild: © Bluhm Systeme „Ready to mark“ ist der neue Lightworx des Kennzeichnungsanbieters Bluhm Systeme GmbH. Die Kombination aus leistungsstarkem Faserlaser und professioneller Arbeitsstation eignet sich vor allem für den Einstieg in die industrielle Laserkennzeichnung. Unternehmen aus der Metall- und Kunststoffbranche können mit dem Lightworx im Handumdrehen Typenschilder, Gehäuse oder Werkzeuge kennzeichnen – dauerhaft, gestochen scharf und fälschungssicher. Der Lightworx wird mit einem langlebigen 20 Watt-Faserlaser ausgeliefert. Dieser wartet mit einer Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden auf. Die mit dem System realisierbaren Markierfelder reichen von 100 x 100 bis hin zu 300 x 300 Millimetern. Optimale Markierungsergebnisse Das System verfügt über eine Fokussierhilfe in Form einer elektrischen Z-Achse und zweier Rotlicht-Pointer. So können die Fokussierung des Laserzeichners und die Genauigkeit der geplanten Markierung im Vorfeld geprüft und nötigenfalls korrigiert werden. Auch der Textinhalt lässt sich im Vorfeld anzeigen. In den Lightworx lässt sich optional ein PC zur Systemansteuerung integrieren. Dessen Touchscreen führt intuitiv durch das Menü. Layouts lassen sich mit Hilfe der EZCADSoftware schnell und bequem erstellen und/ oder importieren. Zahlreiche Schnittstellen des Touchscreens und Controlboards (COM 1 + 2, LAN, USB, VGA, LPT) erleichtern die Datenübertragung. Die Standalone-Lösung ist mit Außenmaßen von 600x700x1685 Millimetern etwa so groß wie eine Kühl-Gefrier-Kombination und lässt sich daher bequem auch in Produktionsumfeldern mit knappen Platzangebot aufstellen. Zum schnellen Ortswechsel innerhalb der Produktion verfügt der Lightworx über Lenkrollen. Zur Kennzeichnung größerer Bauteile lassen sich die Seitentüren öffnen. Hightec zu sentationellem Preis Mit der Lightworx Faserlaser Station bekommen Anwender Hightech zu einem kostengünstigen. Der Lightworx kann in verschiedenen Ausführungen über den Onlineshop von Bluhm Systeme bestellt werden: www.bluhmstore.de Vorteile der Beschriftung mittels Laser Die Vorteile liegen auf der Hand. Kein Verbrauchsmaterial, eine extrem hohe Systemverfügbarkeit und bis auf den Filterwechsel der Absaugung ist kein Service notwendig. Es gibt keinen Grund, der gegen den Lightworx spricht! Bluhm Systeme www.bluhmsysteme.com

Systemrelevant Komplettlösungen im Steuerungs- und Anlagenbau

14 Agil sein bedeutet ein Überdenken der gewohnten Arbeitsweisen. Für eine erfolgreiche Implementierung bedarf es einer durchgängigen Unternehmenskultur, die ein agiles Handeln zulässt. Im Gegensatz zum klassischen Projektmanagement arbeiten agile Teams dynamisch auf ein definiertes Projektziel zu. Voraussetzungen dafür sind Eigenverantwortung, Fehlerkultur, Offenheit und Transparenz. Sind die Rahmenbedingungen gegeben, wird das Team schneller, flexibler, oft qualitativ besser und hat gute Chancen, erfolgreicher als klassische Projektteams zu sein. Lebt das ganze Unternehmen die Agilität, ist es in der Lage, flexibel und zeitnah auf komplexe Probleme zu reagieren. Doch auch in einem Unternehmen, das sich Agilität auf die Fahne geschrieben hat, gibt es Aufgaben, die nicht für die Nutzung agiler Methoden geeignet sind. Die Stacey Matrix gibt hier einen erhellenden Einblick. John P. Kotter, Professor für Führungsmanagement an der Harvard Business School, stellte fest, dass bei Veränderungsprozessen mindestens 75 Prozent der Unternehmensführung diese unterstützen müssen. Kommt die Vorgabe von oben (Top-down), müssen die Mitarbeiter überzeugt werden, da sie die treibende Kraft des agilen Ansatzes sind. Der Umstieg auf Agilität kann deshalb nur gelingen, wenn Mitarbeiter auf allen Ebenen ihn auch wollen. Sie müssen daher überzeugt werden, dass der Change auch in ihrem Sinne ist und nicht nur für das Unternehmen einen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Agile Methoden: So wird die Einführung ein Erfolg Die Forschung hat sechs zentrale Punkte identifiziert, die je nach bestehender Unternehmenskultur priorisiert werden können. So sollten die Mitarbeiter in agilen Arbeitsweisen und Methoden geschult werden, damit keine Überlastung erfolgt und sie ausreichend Zeit bekommen, die Veränderung zu verarbeiten. Ferner ist eine positive Fehlerkultur und mehr Eigenverantwortung für motivierte Arbeitnehmer entscheidend. Die Einführung einer agilen Arbeitsweise geht zwangsläufig mit der Umstrukturierung von bekannten Prozessen einher – das schürt Angst und Zweifel. Mit einer positiven Fehlerkultur werden dem Mitarbeiter die Zweifel genommen. Anstelle einer Suche nach Sündenböcken sollten die Führungskräfte eine positive Fehlerkultur vorleben, indem sie selbst Fehler zugeben, öfter um Rat bitten und aktiv beim Mitarbeiter nachfragen, welche Werkzeuge nötig sind, um Fehler zukünftig zu vermeiden. Mit mehr Eigenverantwortung signalisiert das Unternehmen Vertrauen. Auf diese Weise ist es für Mitarbeiter einfacher, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren und so engagiert seine Aufgabe erfolgreich zu erledigen. Einen zusätzlichen Motivationsschub geben messbare Erfolge. Spätestens, wenn der Mitarbeiter bemerkt, dass er oder sein Team mit den agilen Methoden erfolgreicher ist, dürfte er von diesem Ansatz überzeugt sein. Dafür bedarf es geeigneter Kennzahlen, die die gesteigerte Produktivität widerspiegeln. Entscheidend für den Erfolg der Einführung ist – wie so oft – die Kommunikation und Transparenz. Auch in der agilen Welt müssen gewisse Schritte von definierten Verantwortlichen genehmigt werden. Hier geht es vor allem darum, proaktiv auf die Mitarbeiter zuzugehen und sich gegenseitig auf Augenhöhe zu begegnen – das schafft Vertrauen. Der Austausch unter Kollegen fördert zudem die Transparenz, indem wertvolle Informationen ausgetauscht und Denkanstöße gegeben werden. Fazit Um agiles Arbeiten zu ermöglichen, genügt es nicht, agile Methoden innerhalb einzelner Abteilungen anzuwenden. Vielmehr bedarf es einer durchgängigen Unternehmenskultur, die ein agiles Handeln zulässt. Kontakt info@consilio-gmbh.de CONSILIO GmbH www.consilio-gmbh.de Agiles Arbeiten erfolgreich umsetzen Von Felix Rüppel, Senior Solution Consultant SCM, CONSILIO GmbH Agilität ist in aller Munde: Meist wird ein Loblied auf sie gesungen, mitunter wird sie als überschätzter Hype abgetan. Mittlerweile berichten viele Unternehmen, mit agilem Arbeitsansatz wirtschaftlich erfolgreicher zu sein als nach dem Wasserfall-Prinzip. Doch wie gelingt der Umstieg? Grafik: © CONSILIO Die Stacey Matrix hilft dabei, Projekte in die Kategorien einfach, kompliziert, komplex und chaotisch einzuteilen. Felix Rüppel

15 Wie ein Beitrag von McKinsey & Company bestätigte, wünschen sich mittlerweile rund 60 % der Erwerbstätigen unter 40 mindestens einige Tage von zu Hause zu arbeiten. Hybride Arbeitsmodelle haben somit eine hohe Priorität für Fachkräfte. Sie ermöglichen es den Mitarbeitenden, ihre Arbeitszeiten und -orte flexibler zu gestalten. Mit modernen Technologien lassen sich Geschäftsunterlagen einfach, effizient und sicher verwalten - jederzeit und wo auch immer sich die Mitarbeitenden befinden. Vorteile für Mitarbeitende und Unternehmen Mitarbeitende und Unternehmen profitieren gleichermaßen von der Implementierung hybrider Arbeitsmodelle . Eine bessere Work-Life-Balance ist nur einer der Vorteile für die Mitarbeitenden. Sie können ihre Arbeitszeit flexibler gestalten, sparen Zeit und Kosten für den täglichen Arbeitsweg und können ihre Arbeit in dem Umfeld erledigen, in dem sie sich am wohlsten und produktivsten fühlen. Unternehmen hingegen können durch die Einführung von hybriden Arbeitsmodellen den Suchradius für neue Fachkräfte vergrößern und müssen sich dadurch nicht mehr nur auf einen geografischen Standort beschränken. Dies führt zu einem breiteren Pool hochqualifizierter Mitarbeitender, was wiederum die Innovationskraft des Unternehmens steigert. Unternehmen ist es dadurch außerdem möglich, ihre Betriebskosten zu reduzieren. Weniger Mitarbeitende im Büro bedeuten geringere Ausgaben für Büroräume, Energie und andere Infrastrukturkosten. Zugleich wird die Produktivität der Mitarbeitenden gesteigert, da sie von den Vorteilen eines individuell angepassten Arbeitsumfelds profitieren. Herausforderungen mit den richtigen Tools bewältigen Obwohl hybride Arbeitsmodelle viele Vorteile bieten, gilt es auch, einige Herausforderungen zu meistern. Eines der Hauptbedenken betrifft die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Teams. Arbeiten einige Mitarbeitende im Büro und andere remote, kann dies zu Informationslücken führen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, sollten Unternehmen auf eine klare Kommunikationsstrategie setzen und Software zur Umsetzung von Videokonferenzen, Instant Messaging sowie Lösungen für Dokumentenmanagement in der Cloud einsetzen. Ein cloud-basiertes Dokumentenmanagementsystem bildet eine der Grundlagen, um sowohl im Büro als auch von externen Standorten aus zu jeder Zeit den vollen Zugriff auf relevante Dokumente und Informationen zu gewährleisten. Darüber hinaus lassen sich die entsprechenden Dokumente gleichzeitig bearbeiten, Änderungen vornehmen oder zur Freigabe weiterleiten. Das fördert nicht nur die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch im Team, sondern sorgt zudem für mehr Effizienz und Produktivität. Regelmäßige virtuelle Meetings und TeamUpdates tragen zusätzlich dazu bei, dass alle Mitarbeitenden auf dem gleichen Stand sind und sich kontinuierlich austauschen. Mit der Einführung hybrider Arbeitsmodelle entstehen außerdem neue Sicherheitsrisiken für Unternehmen. Remote-Arbeit erhöht die Möglichkeit von Datenlecks und Cyberangriffen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen robuste Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um ihre vertraulichen Informationen zu schützen. Dokumentenmanagementsysteme, wie z. B. von DocuWare bieten fortschrittliche Sicherheitsfunktionen, darunter verschlüsselte Datenübertragungen und Zugriffskontrollen. Durch die sichere Speicherung von Dokumenten in der Cloud können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Daten geschützt sind, unabhängig davon, wo die Mitarbeitenden arbeiten. Die Zukunft der Arbeit ist hybrid Insgesamt bietet die Einführung hybrider Arbeitsmodelle Unternehmen die Möglichkeit, agiler, flexibler und innovativer zu werden. Indem Unternehmen auf moderne Technologien setzen und die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden berücksichtigen, wird eine Arbeitsumgebung geschaffen, die sowohl den Unternehmenserfolg als auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden fördert. Die Zukunft der Arbeit: Hybride Arbeitsmodelle im Fokus Von Sabina Molka, Director People Engagement & Development bei DocuWare In den letzten Jahren hat sich die Arbeitswelt rasant verändert. Hybride Arbeitsmodelle sind auf dem Vormarsch und verändern die Zusammenarbeit grundlegend. Dies zwingt Unternehmen dazu, ihre Kernprozesse zu überdenken und zu digitalisieren. Bild: © nortonrsx/iStockphoto Sabina Molka

16 Der Ultrakurzpuls-Lasermarkierer FOBA F.0100-ir markiert im tiefsten, matten und nicht reflektiven Schwarz, ohne dass ein hoher Wärmeeintrag am Werkstück entsteht. Durch die sehr kurze einstellbare Pulsdauer vom Pikosekunden bis in den Femtosekunden-Bereich, in Kombination mit hohen Pulsenergien, können auch temperaturempfindliche Werkstoffe präzise markiert werden. Dazu gehören insbesondere Kunststoffe, aber auch Kupfer, Stahl, andere reflektierende Metalle oder Glas. Selbst während einer Vielzahl von Bearbeitungsschritten oder starker Beanspruchung bleibt die Markierung zuverlässig lesbar und korrosionsbeständig. FOBA hat bei der Entwicklung seines Ultrakurzpuls-Lasersystems besonderen Wert auf die Integrierbarkeit in den bewährten FOBA-Workflow gelegt. „Für unsere Kunden ist natürlich entscheidend, dass unsere Laser durchgängig zuverlässige Markierergebnisse erzielen. Aber ebenso vertrauen sie darauf, dass der gesamte Prozess stimmt, weil das Zeit spart und die Qualität sichert“, sagt FOBAs Direktor Produktmanagement Philipp Febel. Die Integration einer leistungsstarken, kompakten und sehr flexiblen Laserquelle war während der Entwicklung das oberste Ziel. „Unser Lasersystem bietet für bestimmte Materialerfordernisse variabel einstellbare Pulsbreiten. Dies ist im Ultrakurzbereich nicht selbstverständlich“, so Philipp Febel. „Der Laserkopf ist so kompakt, dass wir ihn in unsere M-Serien-Markierarbeitsplätze oder in die vorhandene Linie integrieren können. Und das wiederum ist häufig Voraussetzung bei unseren Kunden“, erklärt Febel weiter. Da das System luftgekühlt ist und kaum Verbrauchsmaterialien benötigt, kommt man mit geringstmöglicher Wartung aus. Die Beschaffenheit der Laserquelle garantiert außerdem eine lange Lebensdauer und somit eine geringe TCO (Total Cost of Ownership). Da auch, abhängig vom Material, bis zu fünfmal schnellere Markierzeiten als mit Nanosekunden-Markierlasern erreicht werden, ist eine schlanke und wirtschaftliche Teilefertigung gewährleistet. Damit einher gehen durch die Kombination mit FOBAs etablierten Kamera- und Softwarelösungen ein breites Anwendungsspektrum, hohe Präzision und herausragende Prozessstabilität. FOBA bietet interessierten Anwendern Mustermarkierungen mit dem neuen UKPMarkiersystem an. Geeignet sind Markieranwendungen aus der Automobilbauteileproduktion, Elektronik oder Medizinprodukteherstellung. Es kommen insbesondere Materialien infrage, die üblicherweise mit Wellenlängen im UV- oder Nanosekundenbereich markiert werden. Eine eingehende Beratung zur bestmöglichen Markierkonfiguration oder Unterstützung bei der Maschinenvalidierung ist bei FOBA selbstverständlich. UKP-Lasermarkierer der neuesten Generation von FOBA Von Philipp Febel, Director Product Management FOBAs neues Markiersystem F.0100-ir erzielt tiefschwarze Markierungen auf Edelstahl, Titan, Kunststoffen und anderen, auch anspruchsvollen Materialien. Seine variabel einstellbare Pulsbreite bei 10 Watt Laserleistung ermöglicht Präzision und Schnelligkeit. Durch seine einfache Integrierbarkeit in die Linie oder Zelle sowie eine mögliche Kombination mit FOBAs bewährter Prozesslösung bietet das System einen Vorsprung in der direkten Bauteilmarkierung. Bild: © FOBA Mehr Informationen zu FOBAs Ultrakurzpulslaser FOBA Laser Marking + Engraving Kontakt: info@fobalaser.com Website FOBA F.0100-ir Lasermarkiersystem mit Laserkontrolleinheit sowie Versorgungseinheit. Es ist die neueste Generation von FOBAs Markierlasern und mit einer leistungsfähigen Ultrakurzpuls-Laserquelle ausgestattet. Über FOBA FOBA Laser Marking + Engraving (Marke der ALLTEC Angewandte Laserlicht Technologie GmbH) ist einer der führenden Hersteller und Anbieter von innovativen Lasermarkierlösungen. FOBAs Beschriftungslaser, Lasermarkiermaschinen und bildgebende Kennzeichnungsworkflows kommen vor allem in der Automobilzulieferindustrie, Medizintechnik, Elektronik und Kunststoffindustrie sowie im Werkzeug-, Metall- und Formenbau zur Kennzeichnung einer Vielzahl an Materialien und Produkten zum Einsatz. Ein weltweiter Vertrieb sowie internationale Vertriebspartner und Servicestandorte bedienen die globalen Märkte. Seit 2023 gehört ALLTEC/ FOBA mit der Firmenzentrale in Selmsdorf bei Lübeck zur US-amerikanischen Veralto Corporation.

WAY UP TO THE FUTURE FACTORY ERFOLGREICHE FUTURE FACTORY PROJEKTE BEGINNEN IMMER MIT AMBITIONIERTEN VISIONEN. WIR BRINGEN SIE ZUM FLIEGEN. www.roi-efeso.com

18 Beim Fachbereich Cybersecurity geht es um das Betrachten und Schützen von Assets, also von schützenswürdigen Werten aller Art, in Bezug auf die CIA-Kriterien (Confidentiality, Integrity, Availability). Welche Risiken von Angriffen auf Assets es gibt und wie hoch sie sind, wird in einem TARA (Threat and Risik Assessment) bewertet. Im Zuge dessen werden Gefährdungsszenarien beschrieben und es wird darauf eingegangen, welche Kenntnisse ein möglicher Angreifer besitzen muss, um Angriffe auf Assets erfolgreich durchzuführen. Im Anschluss werden Gegenmaßnahmen zur Risikoreduzierung identifiziert und können danach im Projekt umgesetzt werden. Der Fachbereich Funktionale Sicherheit ist darauf ausgerichtet, Risiken für Leib und Leben auf ein „akzeptables“ Niveau zu reduzieren. Die Funktionale Sicherheit befasst sich mit Anforderungen an Entwicklungsprozesse, Produktion, Inbetriebnahme und Außerbetriebnahme sowie mit Maßnahmen, um Anzahl und Auswirkungen zufällig auftretender Hardwarefehler im Produkt zu minimieren. Die erste Gemeinsamkeit der beiden Fachbereiche liegt in der übereinstimmenden Forderung, sich um alle im Projekt verwendeten Werkzeuge zu kümmern. Dabei soll die Dokumentation der Tools mit Verwendung und der verwendeten Version erfolgen. Weiterhin ist beiden Fachbereichen gemein, dass die Werkzeugauswahl mit umso erheblicheren Mehraufwänden einhergeht, je später die Tätigkeiten während des Projektlebenszyklus abgeschlossen werden, da Änderungen in den Tools normalerweise auch zu Änderungen in Prozessen und Handlungsanweisungen führen. Die Unterschiede liegen in der Betrachtung der Werkzeuge: Bei der Funktionalen Sicherheit geht es um den Werkzeugeinfluss auf das zu erstellende Produkt und um dessen Gefahren für Leib und Leben, wohingegen die Cybersecurity den Blick auf die Assets mit ihren CIA-Attributen richtet. Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in der Lebensdauer der Projekte und damit dem Zeitraum, über den hinweg auch die Werkzeuge zu warten sind. Die Funktionale Sicherheit gibt hier den Zeitpunkt End of Production oder der Stilllegung an, wohingegen die Cybersecurity vom End of Product spricht. In der Automotive-Domäne kann der Unterschied 10–20 Jahre oder gar darüber hinaus von der Produktion bis zur Stilllegung betragen. Um Aufwände in Bezug auf Werkzeuge, Qualifikation und Wartung zu minimieren, ist es wichtig, beide Fachbereiche gleich zu Beginn eines Projekts miteinzubeziehen. Dann können sich die Fachbereiche sowohl inhaltlich als auch zeitlich hinsichtlich ihrer Aktivitäten abstimmen. Außerdem kann das Projektteam von Beginn an bezüglich der „Dos“ und „Don’ts“ der Werkzeugauswahl geschult werden. Eine weitere Best Practice ist die Zusammenstellung der BOM (Bill of Materials) auch für Software-Werkzeuge. Sie sollte in einem standardisierten Dateiformat (abseits von Excel) erfolgen und zentral für alle Projekte abgelegt sein. Damit ist es möglich, unmittelbar ab Meldung von Zero-Day-Exploits in Werkzeugen unternehmensweite und zentrale Prüfungen ihrer Verwendung, eventuell auch automatisiert, in allen Projekten durchzuführen. Die BOM reduziert folglich nicht nur die Reaktionszeit und damit das potenzielle Risiko, dass Angreifer Schwachstellen in Produkten ausnutzen, sondern minimiert auch den Aufwand einer sonst dezentralen Prüfung in den Projekten. infoteam Software Gruppe https://infoteam.de Was bei der Werkzeugauswahl in Bezug auf Cybersecurity und Funktionale Sicherheit zu beachten ist Von Marc Maußner, Senior Engineer, infoteam Software Gruppe Funktionale Sicherheit und Cybersecurity sind heutzutage nicht mehr nur im Automotive-Sektor in aller Munde, sie halten Einzug in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Beide Fachbereiche stellen hohe Anforderungen an (Entwicklungs-)Werkzeuge – vom Serienstart bis zum Projektende (End of Production oder End of Product). Nach einer etwas genaueren Vorstellung der beiden Fachbereiche geht dieser Artikel auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Anforderungen an die Werkzeugauswahl in beiden Disziplinen ein. Den Abschluss bildet ein Fazit mit Empfehlungen zur eigenen Umsetzung in Projekten. Bild: © kras99/stock.adobe.com Bild: © Jennifer-Lynn Kremer Marc Maußner, Senior Engineer, infoteam Software Gruppe

CONTRACT MANAGEMENT ® ALLE VERTRÄGE IMMER IM BLICK Digitales Vertragsmanagement mit Microsoft 365 und SharePoint www.portalsystems.de/software/vertragsmanagement

20 Wie schafft man das – gerade einmal fünf Jahre am Markt und schon einen festen Platz an der Spitze der heiß umkämpften Personalberaterbranche? Marion Plocher: Als ich mich vor fünf Jahren selbständig gemacht habe, war ich kein Neuling in der Branche. Ich schaue zurück auf insgesamt zwölf Jahre Berufserfahrung in der Personalberatung – die ersten sieben Jahre zunächst als angestellter Berater und dann als beteiligter Partner in einem Stuttgarter Beratungsunternehmen. In dieser Zeit hatte ich die Gelegenheit, mir ein sehr gefestigtes Netzwerk aufbauen zu dürfen, was als Basis für die dann folgende Selbständigkeit diente. Die letzten fünf Jahre in der Selbstständigkeit haben mir aber noch mal einen starken Schub in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung gegeben. Ich habe festgestellt, dass man auch als Boutique in unserer Branche, sich durchaus auch mit den großen Beratungshäusern messen kann. Ich bin nach wie vor von dem festen Glauben getragen, dass ich mich durch meine absolute Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, hohe Flexibilität und große Leidenschaft als Partner der Unternehmen etabliert habe. Ich sehe mich immer als verlängerte Werkbank des jeweiligen Unternehmens und vertrete dieses auch genauso gegenüber den potenziellen Kandidaten. Mir ist es unglaublich wichtig, dass ich sowohl die Unternehmen und die Menschen, die darin arbeiten, wirklich kenne. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass ich mit meiner ausgeprägten Empathie, Resilienz und meinem Fingerspitzengefühl die richtigen Menschen für die Unternehmen finde. Was waren die Meilensteine auf Ihrem bisherigen Erfolgsweg und wo lagen die größten Herausforderungen? Marion Plocher: Start und Basis meines Erfolgsweges war sicher das Studium der Betriebswirtschaft, innerhalb dessen ich schon damals den Schwerpunkt auf das Thema Human Ressources gelegt hatte und zwar nicht aus Kalkül, sondern aus Interesse und Leidenschaft. Der Direkteinstieg in das Recruiting war sicher ein wichtiger Meilenstein. Ich glaube aber tatsächlich, dass der Start in die Personalberatung vor zwölf Jahren eine signifikante Veränderung darstellte. Ich bin als Quereinsteiger dort eingestiegen und habe mir jeden einzelnen Kontakt eigenständig aufbauen müssen. Nach knapp einem Jahr betreute ich den ersten großen Konzern mit damals fast 90.000 Beschäftigten. Der Schritt in die Selbstständigkeit vor fünf Jahren war natürlich ein einschneidendes Erlebnis und auch ein gewisses Risiko. Auf einmal war ich vollumfänglich für alle Themen selbst verantwortlich. Im Nachhinein bin ich einfach unendlich dankbar, wie sich alles entwickelt hat und dass einige Menschen mich auf meinem Weg auch noch immer so engagiert unterstützen. Ich liebe meinen Beruf und sehe meine Aufgabe als Berufung. Top-Beratungsleistung für den Mittelstand Plocher Executive Find GmbH als TOP CONSULTANT ausgezeichnet Fragen an Marion Plocher, geschäftsführende Gesellschafterin und Gründerin der Plocher Executive Find GmbH In dem jährlich von der compmedia GmbH durchgeführten Mittelstands-Summit – wie immer unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff - wurde das Stuttgarter Personalberatungsunternehmen Plocher Executive Find GmbH mit einem Top Consultant Award ausgezeichnet. Das hauptsächlich im Bereich der mittelständischen Automobil- und Zulieferindustrie tätige Unternehmen konnte sich im fünften Jahr seines Bestehens in einem beachtlichen Teilnehmerfeld in der Leistungsspitze der Top-3 Wettbewerber platzieren. Bild: © Plocher Executive Find GmbH

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=