Von Joerg Zumkley
Global Communications Coatings, BASF

 Die Digitalisierung schreitet in vielen Branchen auf Hochdruck voran. Auch im Bereich der Fahrzeuglacke sind digitale Lösungen gefordert. Die Designer des Unternehmensbereichs Coatings der BASF haben sich mit digitalen Möglichkeiten auseinandergesetzt, um Automobilhersteller bei der Visualisierung von Autoserienlacken auf großen Oberflächen mit unterschiedlichsten Formen zu unterstützen.

Unter dem Namen AUVOT (Automotive Vehicles of Trends) präsentieren BASFs Designexperten eigens entwickelte virtuelle Fahrzeugmodelle, die speziell auf die digitale Darstellung von Farbtönen und Effekten auf Oberflächen ausgelegt sind. Mit ihrer Hilfe soll bereits in einem frühen Entwicklungsstadium ein realitätsgetreuer Eindruck auf einem kompletten Fahrzeug ermöglicht werden. Hierzu bilden sie zum einen das Zusammenspiel von Farbton und Geometrie genau ab und tragen zum anderen der Darstellung von Fahrzeuglack unter dem Einfluss von Licht in der digitalen Welt Rechnung.

Ein realistisches Erscheinungsbild vom Kleinwagen bis zum Geländewagen

BASF führt vier verschiedene AUVOT-Modelle für die unterschiedlichen Fahrzeugsegmente auf dem Automobilmarkt ein. Alle Modelle weisen spezielle Fahrzeugmerkmale auf, die die Lichteffekte an den Kanten und gleichzeitig den ausgeprägten Flop-Effekt zeigen. Während auf der einen Seite des Modells die für die jeweiligen Fahrzeugsegmente typischen Elemente herausgearbeitet sind, weist die andere Seite eindrucksvolle, unwirkliche Formen auf, die das Potenzial von Automobillacken darstellen und spannende Einblicke in das Verhalten eines Farbtons ermöglichen. Diese zwei verschiedenen Seiten helfen den Automobilherstellern dabei, den Einfluss von Farbtönen im Industriedesign einzuschätzen.

„Alle für Lackierungen relevanten Elemente zu visualisieren und abzubilden – wie den Farbton, die Effekte und die Oberfläche – ist bereits in der Realität eine Herausforderung und erfordert fundiertes Fachwissen. Dieses Wissen auf die virtuelle Welt zu übertragen und beide Welten miteinander zu verbinden, eröffnet einen neuen Arbeitsbereich. Unser Ziel bestand darin, ein technisch korrektes und vor allem realistisches Erscheinungsbild von Lacken und eine überzeugende Darstellung eines Farbtonkonzepts auf einem geeigneten Modell zu schaffen“, sagt Florina Trost, Senior Designer Fahrzeuglacke EMEA bei BASF.

Die AUVOTs unterstützen und beschleunigen den Prozess des Farbdesigns von Fahrzeuglacken

Die virtuellen 3D-Modelle bilden die Stilelemente der physischen Modelle von BASF nach – die auch weiterhin eingesetzt werden, um zukünftige Trends zu visualisieren – und unterstützen die Designer bei der Beurteilung von Fahrzeuglacken für das kommende Modelljahr. Des Weiteren helfen die AUVOTs den OEM-Designern und den Lackspezialisten von BASF dabei, den gesamten Prozess des Farbdesigns zu beschleunigen und zu optimieren, da sie nicht mehr ausschließlich auf echte Muster angewiesen sind, die lackiert und verschickt werden müssen. Außerdem bietet die digitale Version eines realen Farbtonkonzepts ebenfalls einen Ausgangspunkt für weitere Gespräche mit den Designern von BASF. Diese unterstützen die Automobilhersteller bei der Entwicklung einzigartiger Farbtöne, die optimal auf die Modelle der Hersteller abgestimmt sind und so den Wert der Marke betonen. Daher weisen die digitalen AUVOT-Modelle auch einzelne Anbauteile auf, die mit dem Fahrzeugdesign einhergehen.

Die AUVOTs als Ergänzung einer bereits bestehenden Datenbank von digitalen Farbtönen

Bereits mit der einzigartigen digitalen Plattform AUROOM® hat BASF einen digitalen Zugang geschaffen, der Automobil-Designern den Zugriff auf eine Datenbank mit fotorealistischen, virtuellen Automobilfarbtönen und Tools ermöglicht. Die virtuellen AUVOTs ergänzen diese Plattform optimal und sind Bestandteil der digitalen Lackkompetenz von BASF.