OEM & Lieferant Ausgabe 1/2022

48 IT und Automotive Testsysteme zur Simulation aller denkbaren Testszenarien Von der Kontaktierung über die Signalkonditionierungen bis hin zur mechatronischen Umgebungs-, Fehler- und Fahrersimulation Von Dipl.-Ing. (FH) Armin Baumann, Geschäftsführer Softing Automotive In modernen Fahrzeugen stecken immer komplexere Fahrzeugkomponenten und Steuergeräte. Sie beinhalten umfangreiche Hardware- und Softwarefunktionalität, die von allen Seiten geprüft und abgesichert werden muss. Diese Aufgabe ist besonders anspruchsvoll, weil es während der Fahrzeugentwicklung lange dauert, bis diese Komponenten im tatsächlichen Fahrzeug verbaut sind und in einer realen Umgebung getestet werden können. Mit individuellen Funktions- und Hardware-in-the-Loop-(HiL)-Testsystemen lassen sich alle denkbaren Testszenarien abdecken und ganz einfach und reproduzierbar im Labor nachstellen, ohne dabei reale Fahrzeuge oder Leib und Leben von Testfahrern zu riskieren. Die Testsysteme sind individuell auf das jeweilige Zielsystem ausgerichtet, das mit simulierter und teilweise auch mit bereits realer Fahrzeugumgebung nachgebildet wird. Dazu werden in der Regel vom Kunden vorgegebene, bereits bewährte Hardware- und Softwarekomponenten mit individuellen Simulations- und Testkomponenten kombiniert. Softing Automotive bietet hierfür einen umfangreichen Testbaukasten basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung. Besonderes Augenmerk auf Kontaktierung, Fehlersimulation und Signalkonditionierung Eine hohe Flexibilität ist Voraussetzung für einen möglichst universellen Einsatz eines Testsystems. Die besondere Beachtung der Kontaktierung sorgt dabei für eine hochzuverlässige Verbindung des Prüflings. Dazu werden z.B. Anschlusskabel mit Originalsteckverbindern für den Einsatz im Labor oder in der Klimakammer, komplexe Nadelbettkontaktierungen für Serientests oder auch Handkontaktierungen eingesetzt. Ein anderer wichtiger Fokus ist die Fehlersimulation, mit der die Diagnosefähigkeit des Steuergeräts abgesichert wird. So lassen sich Fehler wie „Kurzschluss nach UBatt“, „Kurzschluss nach Masse“ oder „Open-Load“ für einzelne Pins überprüfen, ohne dass dabei die Fehlersimulation oder die angeschlossene Messtechnik beschädigt wird. Dazu stehen von Softing verschiedene Fehlersimulationen zur Verfügung, die sich bereits seit vielen Jahren in einer Vielzahl von Testsystemen unterschiedlichster Steuergeräte bewährt haben. Sie lassen sich einfach und flexibel über die CAN-Schnittstelle in das Testsystem integrieren. Schließlich muss auch die Signalkonditionierung beim Anschluss der Steuergerätesensoren und -aktoren an Mess- und Datenerfassungssysteme (Data Acquisition System, DAQ) beachtet werden. Je nach Signaltyp kommen dafür einfach skalierbare und hochzuverlässige Module, etwa für die Anpassung von Strom- und Spannungspegeln, die galvanische Trennung, die Schutzbeschaltung oder die Signalfilterung zum Einsatz. Der Vorteil: Umfassende Einsatzszenarien Die Softing-Testsysteme zeichnen sich durch die Möglichkeit zur Festlegung vielfältiger Einsatzfälle aus. Ein Beispiel dafür ist die Fahrersimulation: Heute ist die Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug äußerst komplex. Moderne Fahrzeugcockpits verfügen über eine beträchtliche Zahl von Bedienelementen. Schon einfache Grafik/Bilder: © Softing Automotive Fahrersimulation für kraftsensitive Schalter Umgebungssimulation: Raddrehzahl-Simulation

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