OEM&Lieferant Ausgabe 1/2020

5 an anderer Stelle in Europa den Durst klassi- scher Verbrennungsmotoren stillt. Einige Hersteller – u.a. VW – haben ihre Pro- duktstrategie voll und ganz auf den batte- rieelektrischen Antrieb ausgerichtet. VW beabsichtigt bis 2028 weltweit 22 Millionen batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge zu verkaufen. Andere Hersteller bekennen sich zu einer größeren Technologieoffenheit und entwickeln auch batterieunabhängige Elektroantriebe. Im Vordergrund dieses Trends stehen An- triebe, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen arbeiten. Die Brennstoffzellentechnologie ist nicht neu. Seit Mitte der 90er Jahre wird in- tensiv daran geforscht und sie galt lange Zeit als die Antriebsalternative zum klassischen Verbrennungsmotor. Ihr wesentlicher Vorteil besteht darin, dass der Antrieb absolut emis- sionsfrei erfolgt. Dem Auspuff entweicht le- diglichWasserdampf. Auch bei Reichweite und Dauer des Tankvorgangs hat die Brennstoff- zelle im Vergleich zum batterieelektrischen Antrieb die Nase vorn. Ein weiterer Aspekt ist insbesondere für die Beschäftigten in der Automobil- und Zuliefer- industrie von Bedeutung, da die Produktion der Brennstoffzellentechnologie in vielerlei Hinsicht strukturell und unter Fertigungsge- sichtspunkten der des Verbrennungsmotors gleicht. Die Brennstoffzelle benötigt deutlich mehr metallische Bauteile als ein Batterieelek- trischer Antrieb. Die vor allem in der Zuliefer- industrie bestehende Wertschöpfung könnte branchenintern umgewidmet und damit zu- mindest teilweise gesichert werden. Dass die Brennstoffzellentechnologie ohne Batterie auskommt, ist ein ganz wesentlicher Aspekt für den Betrieb von Nutzfahrzeugen. Die nach wie vor für große Reichweiten sehr schweren Batterien reduzieren die für den wirtschaftlichen Betrieb erforderliche Nutzlast. Die langen Ladezeiten der Akkus verringern die Einsatzzeiten und stellen den ökonomisch sinn- vollen Einsatz in Frage. Dies spricht sehr dafür, dass der Energieträger Wasserstoff vor allem im Langstrecken- und Schwerlastverkehr der Zukunft unverzichtbar sein wird. Dem hat zwischenzeitlich auch die Bundesre- gierung Rechnung getragen. So gilt die Kauf- prämie in Höhe von 6.000 Euro ausdrücklich auch für PKW mit Brennstoffzellenantrieb. In Planung befindet sich ein Anreizprogramm für Nutzfahrzeuge. Auch dabei wird die Bun- desregierung um die Förderung der Wasser- stofftechnologie nicht umhin kommen. Auch der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen müsste von der Politik ins Kalkül gezogen werden, denn dann hätten wir eine sofortige Reduzierung von CO 2 zu verzeichnen und die Technologie des Verbrenners würde nicht in Frage gestellt. Will die deutsche Automobilindustrie ihre internationale Spitzenstellung behaupten, muss sie sich zur Technologieoffenheit in Bezug auf die Entwicklung nicht-fossiler An- triebsarten bekennen. Dies zeigt ein Blick auf die wesentlichen Absatzmärkte. Der welt- weit größte Markt China hat sich aufgrund staatlicher Regulierung wohl auf die batte- rieelektrische Mobilität festgelegt. Auch der nordamerikanische Markt scheint in diese Richtung zu tendieren. Angesichts ihrer Roh- stoffarmut denken Länder wie Japan und Süd- korea deutlich technologieoffener und setzen auf batterie unabhängige Antriebsarten wie die Wasserstofftechnologie. Um weltweit alle Märkte bedienen zu können, braucht die deutsche Automobilindustrie differenzierte Produkte in allen Antriebsarten. Nur so wer- den wir unsere Export- und damit auch unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit erhal- ten können. Veranstaltungen 2020 03. April Qualitätsmanagement Symposium der Automobilindustrie mit dem VDA 13. Mai Industrieforum Schliessmeyer GmbH Zweibrücken 14. Mai Cybersicherheit – Faktor Mensch/ Faktor Technik mit der Infoserve GmbH 27. Mai Mitgliederversammlung (geschlossene Veranstaltung) September Veranstaltung mit enovos – „Wie kommt der Strom ins Auto“ September „Können Autos denken?“ mit der Susi und James GmbH Oktober „Change Management – Finanzierung ohne Grenzen“ mit der Caisse d’Epargne und der Sparkasse Saarbrücken autoregion e.V. https://autoregion.eu/de Webseiten Kontakt https://autoregion.eu/de/contact WIR TESTEN FÜR SIE. TESTEN SIE UNS. Ob physische Erprobungen oder Softwaretesting: Mit unseren umfangreichen Qualitätsdienstleistungen erhalten Sie ganzheitliche Test- und Absicherungs- lösungen für Ihren individuellen Bedarf. FORMEL D. GLOBAL PARTNER FOR VEHICLE, PARTS AND SERVICE READINESS.

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