Unternehmen & Trends 1/2024

3 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Die globalen Rahmenbedingungen für unsere Industrie könnten in der Tat nicht viel schlechter sein. Der Ukraine-Krieg belastet unsere Haushalte nicht nur in diesem Jahr, sondern auch auf Sicht in einer derzeit nicht absehbaren Dimension. Der Gaza-Konflikt droht, sich zu einer über die regionalen Grenzen des Nahen Ostens hinausgehenden Auseinandersetzung mit der arabischen Welt zu entwickeln. Erste Anzeichen sind an den Ölmärkten zu spüren und belasten unsere mit hohen Energiekosten eh schon kämpfende Industrie zusätzlich. Huthi-Rebellen stören mit ihren Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer und in der Straße von Bab al-Mandab den internationalen Schiffverkehr empfindlich und lassen erst kürzlich wieder mühsam reinstallierte Lieferketten erneut reißen. In dieser Situation geht die OECD im Vergleich zu 2023 für 2024 von einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums aus. Der Weltwirtschaft prognostiziert sie in diesem Jahr einen Zuwachs von 2,9 Prozent. 2023 waren es noch 3,1 Prozent. Die Bundesregierung erwartet für das laufende Jahr lediglich ein Wachstum des BIP um 0,2 Prozent und korrigiert ihre Prognose vom Herbs 2023 um 1,1 Prozent deutlich nach unten. In 2025 wird ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet. Damit befindet sich Deutschland in einer Stagnation und liegt hinter anderen Wirtschaftsnationen wie beispielsweise den USA, die einen Zuwachs von 2,9 Prozent erwarten. Auch die EuroZone liegt mit einer Wachstumserwartung von 1,5 Prozent über dem deutschen Niveau. Dass wir uns damit nicht zufriedengeben können, steht außer Frage. Es besteht Handlungsbedarf und dies wurde von den Verbänden der Deutschen Wirtschaft auch deutlich gegenüber der Regierung adressiert. Ein spürbarer Bürokratieabbau, beschleunigte Genehmigungsverfahren, Stabilität der Energiekosten und das forcierte Fördern von Digitalisierung und neuen Technologien wie zum Beispiel KI sind die Ecksteine notwendigen politischen Handels. Ziel muss sein, solche Rahmenbedingungen zu schaffen, innerhalb deren unsere Industrie ihre Leistungs- und internationale Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Einen Eindruck dieser nach wie vor hohen und im internationalen Vergleich bedeutsamen, innovativen und geachteten Leistungsfähigkeit wird die ab dem 22. April 2024 stattfindende Hannover Messe vermitteln. Insgesamt 4000 Aussteller, darunter allein mehr als 300 Startups, aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft werden sich unter dem Motto „Energizing a Sustainable Industry“ mit ihrem gesamten Leistungsspektrum präsentieren und Lösungen für eine leistungsfähige und nachhaltige Industrie präsentieren. Mit Norwegen wurde ein Partnerland ausgewählt, das in Fragen der E-Mobilität und bei kohlenstoffarmen industriellen Lösungen im Konzert der Industrienationen eine Vorreiterrolle einnimmt und sich zu einem präferierten und attraktiven Standort für Unternehmen entwickelt hat. Wie auch in den vergangenen Jahren werden von dieser Leistungsschau der deutschen Wirtschaft wertvolle Impulse ausgehen, die mit dazu beitragen werden, eine wieder stärkere ökonomische Entwicklung mitzutragen. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge und wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser eine anregende Lektüre mit dieser neusten Ausgabe von Unternehmen & Trends. Ihre Redaktion Dr. Rudolf Müller und Elisabeth Klock www.vek-onlineservice.de Dr. Rudolf Müller Elisabeth Klock Summary Dear Readers, the global framework conditions for our industry could not be much worse. The war in Ukraine is putting a strain on our budgets not only this year, but also in the long term in a dimension that is currently unforeseeable. The Gaza conflict threatens to develop into a conflict with the Arab world that extends beyond the regional borders of the Middle East. The first signs of this can be seen on the oil markets and are placing an additional burden on our industry, which is already struggling with high energy costs. Houthi rebels are severely disrupting international shipping with their attacks on merchant ships in the Red Sea and in the Strait of Bab al-Mandab and have recently caused supply chains that had been painstakingly reinstalled to break again … Read more https://t1p.de/sd7z

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=