OEM&Lieferant 2/2023

48 Engineering Partner E/E-Netzwerkmanagement mit Diagnose-Fokus in Nutzfahrzeugen Von Markus Haab, Account Manager Test, Integration & Diagnose (onboard) Automotive Trucks, Cognizant Mobility GmbH Die Anzahl von Steuergeräten steigt auch in der Fahrzeugentwicklung bei Lastkraftwagen und Baumaschinen stetig. Damit einher geht eine herausfordernde Kommunikation der einzelnen Steuergeräte untereinander und die Koordination im Netzwerkmanagement, das Geräte, Komponenten und Subsysteme unterschiedlicher Zulieferer beinhaltet. Das Zusammenspiel verschiedener Steuergeräte und deren Management ist ein wichtiger Faktor in der Fahrzeugentwicklung. Die CAN-Buskommunikation wurde ursprünglich konventionell über Klemme 15 (Zündung) aktiviert oder ausnahmsweise über separate „Wake up“-Leitungen gesteuert. Da manche Steuergeräte, beispielweise am Antriebs-CAN, nach Ausschalten der Zündung noch betrieben werden mussten, wurde die Kommunikation auf dem CAN-Bus in einem nächsten Schritt von Klemme 15 abgekoppelt, um den sogenannten Nachlauf eines Steuergerätes zu erlauben. Die relevanten Steuergeräte haben über Klemme 15 einen „Wake up“-Call erhalten. Daraufhin wurde der Highspeed CAN stimuliert, bei dem ein CAN-Transceiver verwendet wird. Das Netzwerkmanagement ist ein Softwaremechanismus für die Steuerung des Vor- und Nachlaufs von Steuergeräten sowie des geregelten Herunterfahrens von Bereichen des E/E-Bussystems bzw. des Gesamt E/EBussystems im Fahrzeug. Hierbei werden konventionelle Steuergeräte über Empfang von CAN-Botschaften und teilnetzfähige Steuergeräte über definierte Netzwerkmanagement-„Wake up“-Botschaften stimuliert. Des Weiteren gewährleistet das Netzwerkmanagement einen kontrollierten Übergang aller zusammengehörigen Steuergeräte vom aktiven Modus in den Bus-Sleep Modus und umgekehrt. Wenn auf dem CAN-Bus keine Kommunikation stattfindet, ist er im inaktiven Zustand, was auch als Bus-Sleep Modus bezeichnet wird. Man unterscheidet zwischen direktem und indirektem E/E-Netzwerkmanagement sowie zentralem und dezentralem E/E-Netzwerkmanagement. Beim direkten E/E-Netzwerkmanagement versendet jedes Steuergerät eine E/E-Netzwerkmanagement-spezifische Botschaft. Beim indirekten E/E-Netzwerkmanagement beinhalten die Applikations-Botschaften die für den Zustandswechsel notwendigen Signale. Beim zentralen E/E-Netzwerkmanagement wird der Übergang vom aktiven Zustand zum Bus-Sleep Modus von einem MasterSteuergerät geregelt. Diese Funktion ist beim dezentralen E/E-Netzwerkmanagement auf die einzelnen Steuergeräte verteilt. Netzwerkmanagement-Zustände sind nicht mit den Applikations-Zuständen gleichzusetzen. Beispielsweise kann die Applikation eines Steuergerätes wegen interner BerechBild: © JLStock/shutterstock.comcom

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