OEM&Lieferant 2/2023

41 im Einsatz. In vielen Montagewerken und Produktionsanlagen von Zulieferern bringen unsere Roboter Teile ans Band. Aber das war's dann auch schon. Kein Fahrzeug weicht selbstständig aus oder ist mit Sensorik ausgestattet, die es für diese eine Aufgabe nicht braucht. Wir wollen technische Komplexität und damit Fehleranfälligkeit vermeiden. Denn als Familienunternehmen, das nicht von Risikokapitalgebern finanziert ist, sind wir gezwungen, heute Lösungen anzubieten, die wir verlässlich liefern können und erfolgreich sind. Worauf kommt es Ihrer Meinung nach an, damit mobile Roboter den Durchbruch schaffen? Wir sollten aufhören, Szenarien zu propagieren, die noch in der Zukunft liegen und uns auf das konzentrieren, was heute möglich ist. Statt immer neue vermeintliche technische Innovationen wie autonomes Navigieren zu feiern, sollten wir uns auf die Kernfrage konzentrieren: Wie kann ich heute mit mobilen Transportrobotern erfolgreich sein? Damit meine ich nicht nur die von den Herstellern eingesetzte Technik. Mindestens genauso wichtig ist das Know-how auf Kundenseite. Was raten Sie Unternehmen, die über den Einsatz mobiler Roboter nachdenken? Jedes Unternehmen braucht eine Vision von dem, was es erreichen will, um für sich ein Ziel zu definieren. Geht es um Einsparmaßnahmen, ergonomische Verbesserung oder die Prozessoptimierung? Ohne konkrete Zielsetzung ist es für uns als Hersteller schwierig, eine passende Roadmap auszuarbeiten, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Dazu gehört auch, zu wissen welche Prozesse sich für eine Automatisierung eignen, welche Voraussetzungen mein Lager mitbringen muss, wie innerbetriebliche Verkehrsströme gesteuert werden usw. Der Aufbau von internem Wissen ist also von zentraler Bedeutung. Nur so kann eine Vorstellung davon entstehen, was die Technologie leisten soll, welche Ziele realistisch sind und wie der Weg dorthin gemanagt werden kann. Im Idealfall ist die mobile Robotik ein Thema für die Standardisierung. Es geht darum, die Spielregeln zu definieren, das Spielfeld zur Verfügung zu stellen, aber auch Schiedsrichter zu sein. In vielen Fällen beginnt man am besten mit einem kleinen Projekt, um Erfahrungen zu sammeln. Die große Vollautomatisierung mit Transportrobotern wird ad hoc nicht funktionieren. Denn ohne Vorwissen und Erfahrung sind sowohl die Mitarbeiter als auch die Strukturen schnell überfordert. Wenn das gelingt, sich diese Kenntnisse anzueignen, wird die mobile Robotik viele Unternehmen noch erfolgreicher machen. Herr Behounek, vielen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte Alexander Strunz SAFELOG Firmenseite SAFELOG Projektmanagement SAFELOG Linked-In Profil Bild: © SAFELOG GmbH Bild: © SAFELOG GmbH Bild: © Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG Für den erfolgreichen Einsatz von MTR sollten Anwender wissen, welche Ziele sie erreichen wollen. Lean Robotics: SAFELOG verfolgt den Ansatz, die gestellte Aufgabe mit so wenig Technik wie möglich zu lösen. Mathias Behounek, Geschäftsführer SAFELOG GmbH Video Vortrag Mathias Behounek am Logistics Summit 2022

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