OEM&Lieferant 1/2024

22 das Hauptanzeigesystem der Fahrzeuge. Indem relevante Informationen wie Geschwindigkeit und Navigation, aber auch Warnhinweise bis hin zu Infotainment direkt im Sichtfeld des Fahrers eingeblendet werden, muss der Blick seltener von der Straße abgewendet werden. Im Fall der zukunftsträchtigen AR HUDs werden nicht mehr nur statische Hinweise, sondern auch kontaktanaloge Informationen aus Sicht des Fahrers direkt auf die Straße projiziert. Auf diese Weise können ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) wie Abstand- und Spurhalteassistenten dynamisch auf das Geschehen im Verkehr reagieren und beispielsweise potentielle Gefahrenquellen unmittelbar anzeigen. Dies erhöht die Fahrsicherheit im Vergleich zu klassischen Head-down-Displays wie einer analogen oder digitalen Instrumententafel mit statischen Informationen in doppelter Hinsicht. „Wie bei allen Technologien gilt auch bei HUDs: Je mehr Funktionalitäten abgebildet werden, desto stärker steigen die Anforderungen an das Testing“, weiß Sebastian Hensle, Gruppenleiter Optische Systeme bei ARRK Engineering. „Gerade im Kontext neuer, größerer HUDs oder auch Anzeigeinhalten, die im sogenannten Schwarzbereich der Windschutzscheibe projiziert werden, muss beispielsweise über die gesamte Frontscheibe vermessen werden, was unser bisheriger Prüfstand schlichtweg nicht konnte.“ Bereits auf dem Markt erhältliche Scheibenprüfstände waren wiederum nicht in der Lage, die von den OEMs geforderte hohe Messgenauigkeit für komplexe HUDSysteme nachzuweisen. Ein Prüfstand, der die strengen Vorgaben bei einer flächigen Messung einhalten kann, musste erst konzipiert werden. Auf der Suche nach einem Entwicklungspartner für dieses Mammutprojekt wandte sich ARRK Engineering Head-up Displays Testverfahren müssen mit den HUDs der Zukunft Schritt halten: Hochpräziser HUD-Prüfstand misst Head-up Displays vollautomatisiert Herstellerunabhängige Messungen für unterschiedliche Fahrzeugtypen Von Frau Dr. Aline Schmitt, Referentin Marketing/Public Relations bei ARRK Engineering Kaum ein Fahrzeugbauer verzichtet bei neuen Modellen heutzutage auf ein integriertes Head-up Display (HUD). Und das aus gutem Grund: Die neuen Systeme erhöhen nachweislich die Straßensicherheit und gelten als zukunftsweisend. Allerdings gehen mit HUDs auch einige Herausforderungen einher, die sich unter Umständen störend auf die Fahrperformance auswirken. So kann es vorkommen, dass die Anzeigen bei starker Sonneneinstrahlung oder schlechter Ausleuchtung nur schwer ablesbar sind, während fehlerhafte Einstellungen den Fahrer gar blenden oder erheblich ablenken können. Um derartige Probleme im Vorfeld auszuschließen, sind umfassende Testreihen erforderlich. Dabei müssen OEMs entweder auf die Ergebnisse der Zulieferer vertrauen oder mit großem Aufwand in eigene Prüfstände investieren. Viele am Markt existierende Prüfstände greifen dabei auf alte Messverfahren zurück, deren Genauigkeit und Messvielfalt den technologischen Entwicklungen nicht mehr gerecht wird, weshalb langwierige Vergleichsmessungen erforderlich sind. ARRK Engineering hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Prüfstandsspezialisten GEFASOFT einen neuen, hochpräzisen HUDPrüfstand entwickelt, in den sich die komplette Frontscheibe einspannen lässt. Damit sind auch zukunftsweisende neue HUD-Technologien, welche derzeit vermehrt von OEMs entwickelt werden, weiterhin messfähig. Herstellerunabhängig können diverse optische Eigenschaften vollautomatisiert und deutlich präziser als bisher mit hoher Wiederholgenauigkeit erfasst werden, wie ein erfolgter Messfähigkeitsnachweis bestätigt hat. Als sich die Branche 2023 zur IAA Mobility in München einfand, waren Augmented-Reality-Head-up-Displays (AR HUD) eines der Top-Themen. Denn inzwischen gelten HUDs nicht mehr als kostenintensives Gimmick, sondern sind als Fahrassistenzsystem aus neuen Fahrzeugmodellen nicht mehr wegzudenken, oder bei einigen Herstellern zukünftig sogar Bilder: © ARRK Engineering Mit dem neuen Prüfstand sind auch zukunftsweisende Systeme wie das derzeit vermehrt von OEMs präsentierte Panorama-HUD testfähig.

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