OEM&Lieferant Ausgabe 1/2018

43 Bilder: © ASAP Gruppe ASAP Gruppe www.asap.de Webseite ASAP entwickelte deshalb den Ansatz, die etablierten Entwicklungs- und Absicherungs- verfahren um Methoden der künstlichen In- telligenz zu erweitern. Die Vorteile können am Beispiel einer klassischen Hardware- in-the-Loop-Testinstanz (HiL) verdeutlicht werden. Der Grundgedanke dieser Art der Absicherung: Es ist durch spezifizierte Tests zu gewährleisten, dass das zu testende Sys- tem unter möglichst vielen Störeinflüssen, die während des Betriebs auftreten können, die gewünschte Zuverlässigkeit und Funktion erfüllt. Jedoch hängt die Güte dieser Absi- cherung nahezu ausschließlich vom Testum- fang ab, den ein Testingenieur erdacht und für hinreichend befunden hat. Wie die Erfah- rung aber zeigt, können dabei kritische Feh- ler auftreten, hervorgerufen durch spezielle Konstellationen, die vom Tester vorher nicht bedacht wurden. Hier setzt ASAP künstliche Intelligenz (KI) wie beispielsweise Künstliche Neuronale Net- ze, evolutionäre Algorithmen oder allgemein maschinelle Lernverfahren ein: Die KI wird mit Informationen über das zu testende System und variierende Bedingungen versorgt sowie gelehrt, welche Ergebnisse beziehungsweise Testpfade als Erfolg beziehungsweise Misser- folg zu interpretieren sind. Mit jedem Einsatz wird die KI stärker und ihr Nutzen größer Auf diese Art kann eine KI beispielsweise selbstständig einen elektrischen Antriebs- strang am HiL über eine Vielzahl virtueller Teststrecken, Umweltbedingungen, Fahrerty- pen und weiterer Parameter erproben. Zusätz- lich identifiziert die KI zuverlässig kritische Sze- narien, die gezielt und damit kostenoptimiert real nachgestellt werden können. Die dabei gewonnenen Erfahrungen nutzt die KI zudem in allen weiteren Tests, um sich selbst stetig zu optimieren – bei Bedarf rund um die Uhr. So- mit wird die KI mit jedem Einsatz stärker und ihr Nutzen größer. Die ASAP Technologie trägt also maßgeblich dazu bei, dass hochkomplexe Funktionen, wie beispielsweise Reichweitenvorhersagen bei E-Fahrzeugen, adaptive AR Lichtfunktionen sowie autonome Park- und Fahrfunktionen auch in scheinbar unvorhersehbaren Situatio- nen sicher ihren Dienst ausführen. Die daraus entstehenden Vorteile für OEMs und System- lieferanten: kürzere Entwicklungszeiten, Kos- tenersparnis, hoher Absicherungsgrad und Testtiefe sowie die Reduzierung von Proto­ typen. n ASAP Gruppe erweitert Entwicklungs- und Absicherungs- verfahren um Methoden künstlicher Intelligenz Von René Honcak, Projektleiter Modellbildung/Simulation In vielen Teilen der Automobilindustrie wird bereits erfolgreich auf rechnergestützte Entwicklung gesetzt – Tendenz steigend. Grund hierfür ist, dass Automobilhersteller wie auch Systemlieferanten durch die aktuellen Megatrends wie beispielsweise E-Mobilität, Connected Car und autonomes Fahren vor enormen Herausforderungen stehen: Durch sie nimmt nicht nur die Anzahl der zu testenden Funktionen überproportional zu, auch werden die Funktionen immer komplexer, während zusätzlich der Kostendruck in der Entwicklung kontinuierlich wächst. Dies hat unter anderem einen höheren Aufwand in der Funktionsabsicherung zur Folge, was wiederum mit einer erhöhten Fehleranfälligkeit einhergeht. Engineering Dienstleister René Honcak Projektleiter Modellbildung/Simulation Digitale BusinessCard

RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=