OEM&Lieferant Ausgabe 1/2018

25 Lenze Schmidhauser www.lenze-schmidhauser.ch Webseite ein, die aktuell zu bekommen ist.“ Vor diesem Anspruch entschied sich Proterra für die An- steuerung der Nebenaggregate Wechselrichter einzusetzen, die speziell für den mobilen Ein- satz konzipiert sind. „Wir wollten keine Geräte, die üblicherweise in Industriehallen zum Ein- satz kommen und für uns ein bisschen ange- passt werden“, macht Joshua Stewart mit Blick auf die besonderen Herausforderungen an die Technik innerhalb eines Busses deutlich. Hierzu zählen – bezogen auf den Wechselrichter – die Platzierung außerhalb des Fahrgastraums, die Robustheit gegenüber Wasser und Staub so- wie eine insgesamt hohe Rüttelfestigkeit. „Wir haben Lenze gewählt, weil das MOBILE-System modular aufgebaut ist und verlässlich arbeitet“, betont Fowlkes. Die Aufgabe der Doppelumrichter des Typs Mobile DCU 30/30 besteht darin, den Gleich- strom aus den Batterien frequenzgesteuert in Wechselstrom zu verwandeln, mit dem dann die zwei Elektromotoren für den Luftkom- pressor sowie die Lenkhilfepumpe angetrieben werden. Darüber hinaus versorgt eine weite- re mobile Einheit – in diesem Fall eine DCU/ PSU 30/5.6 mit integriertem DC/DC-Wandler – auch die auf maximale Energieeffizienz ge- trimmte HVAC-Klimatechnik eines deutschen Herstellers. Weil sich in diesen drei Bereichen Verlustleistungen direkt auf die Reichweite des Fahrzeugs auswirken, flankiert Lenze den robusten Aufbau des MOBILE-Systems mit einem hohen Wirkungsgrad bei der DC-AC- Wandlung, aber auch beim DC/DC-Wandler. Der Elektroantrieb für die Druckluft und die Hydraulik ist zudem so konzipiert, dass die Fre- quenz der Motoren bedarfsgerecht gesteuert wird. Auf diese Weise verhindert Proterra das Mitlaufen der Aggregate mit unwirtschaftli- chen festen Drehzahlen. Dieses Detail spart auf der Strecke wertvolle Energie, die als Plus für den Fahrantrieb des Busses zur Verfügung steht – und entsprechend die Reichweite ver- längert. 19 Cent pro Meile Das Zusammenspiel arbeitet so gut, dass Proterra für die Catalyst-Plattform mit einer Vergleichsreichweite von 21,4 Meilen (34,4 Kilometer) pro Gallone Diesel (3,78 Liter) wirbt. Herkömmliche Dieselbusse würden nach Auskunft des Unternehmens mit dieser Treib- stoffmenge gerade einmal drei Meilen (4,8 km) zurücklegen. Entsprechend niedrig fallen die Betriebskosten aus: 0,19 Dollar pro Meile (1,6 km). Ähnliche Zahlen sind auch in deutschen Fachmedien zu lesen. Während der Elektrobus mit 0,09 Euro pro Kilometer auf der Strecke ist, betragen die Kosten nach deren Berech- nungen beim Gasbus 0,36 Euro, beim Hybrid- bus 0,40 und beim Dieselbus 0,53 Euro. Die neue Technologie, die sich in den USA lang- sam etabliert, darf allerdings nicht allein auf Basis des Kaufpreises bewertet werden. Die unmittelbar entstehenden Kosten werden von den Gesamtbetriebskosten mehr als ausgegli- chen, denn beim Catalyst ergeben sich im Ver- lauf der Nutzungsdauer Wartungseinsparun- gen von bis zu 237.000 US-Dollar im Vergleich zu einem Diesel-Hybridbus und bis zu 151.000 US-Dollar im Vergleich zu einem Diesel. Wei- tere Einsparungen entstehen, da der Catalyst 30 Prozent weniger Teile als ein herkömmlicher Bus hat, so dass deutlich weniger Teile vorge- halten werden müssen. Darüber hinaus bestehen enorme Vorteile in Bezug auf Gesundheit und Nachhaltigkeit. Wenn nur ein schmutziges Dieselfahrzeug durch einen Catalyst ersetzt wird, werden er- staunliche 110.670 kg CO2 pro Jahr eingespart. Die von herkömmlichen Nahverkehrsbussen ausgestoßenen Partikel beinhalten zahlreiche gesundheitsschädliche Gase und mehr als 40 krebserregende Stoffe. Ein typischer Dieselbus stößt jährlich mehr als 135.000 kg an Treib- hausgasen aus, ein Erdgasbus 141.900 kg pro Jahr und ein Diesel-Hybridbus 100.590 kg pro Jahr. Die Umstellung auf emissionsfreie Busse ohne Auspuffabgase ist eine entscheidende Chance zur Verringerung der Luftverschmut- zung, zur Befreiung von der Ölabhängigkeit und ein Beitrag zu einer besseren Welt. Der passende Antrieb aus dem Baukasten Das MOBILE-System von Lenze kann kom- munalen Entscheidern die Entscheidung pro Elektrobus erleichtern, weil die Antriebstech- nik wertvolle Beiträge liefert, damit E-Busse noch wirtschaftlicher unterwegs sind. Dies liegt unter anderem am modularen Aufbau, mit dem sich Aufgaben in Nutzfahrzeugen sowohl in puncto Leistung als auch Funktion durch einfache Kombination von Modulen perfekt dimensioniert erledigen lassen. Dem- entsprechend verfügen alle MOBILE-Modell- varianten über die gleichen Außenmaße und Schnittstellen. Die komplette Anschlusstechnik ist ausnahmslos steckbar ausgeführt, was die Installation vereinfacht. Zudem lässt sich MO- BILE durch die standardisierte CAN-Kommuni- kation (CANopen J1939) einfach in vorhandene Fahrzeugsysteme integrieren. So vielseitig MOBILE im Einsatz ist, so ein- heitlich zeigt sich der Antriebsbausatz beim Engineering. Unabhängig ob Doppelwechsel- richter, DC/DC-Wandler oder Kombinationen aus Wandler und Wechselrichter zur Auswahl stehen: Die Handhabung ist von der Montage angefangen bis hin zur Inbetriebnahmesoft- ware immer gleich. Das verkürzt Entwicklungs- und Montagezeiten, verhindert aufwendige Qualifizierungen von Einzelkomponenten und senkt den Schulungsaufwand. n Jonas Schuster Head of Sales & Marketing Digitale BusinessCard Lenze MOBILE System sorgt für Effizienz in Nutzfahrzeugen.

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