3 Basis unserer Dekarbonisierungsstrategie sind die von uns eingegangenen internationalen Verpflichtungen zur CO₂-Reduktion wie die UN-Klimarahmenkonvention und ihre Zusatzprotokolle, das Kyoto-Protokoll und das Übereinkommen von Paris. Mit dem Bundesklimaschutzgesetz von 2019 wurden verbindliche Treibhausgasminderungsziele in verschiedenen Emissionssektoren für den Zeitraum bis 2030 festgelegt. In der Gruppe der größten Emissionsverursacher belegt der Verkehrssektor mit 23 Prozent bzw. 146 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent nach der Energieerzeugung und dem Industriesektor den dritten Rang. Und besonders bemerkenswert ist, dass der Individualverkehr und nicht etwa der Luft- oder Schiffsverkehr den bei Weitem größten Anteil ausmacht. Laut Bundesumweltamt ist der Anteil des Verkehrs an den Gesamtemissionen in den letzten Jahren stark angestiegen, was in erster Linie am wachsenden Straßengüterverkehr, dem intensiven Individualverkehr und dem nach wie vor hohen Absatz von Dieselkraftstoffen liegt. Das Nichterreichen der Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen sollte daher bei allen Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen lassen, da der Anteil an E-Fahrzeugen ein ganz wesentliches Element zur Erreichung der Klimaziele darstellt. Und der Anteil an den Pkw-Neuzulassungen ist vom Mai 2023 zum Mai 2024 von fast 16 Prozent der Neuzulassungen auf nur noch zwölf Prozent zurückgegangen. Aber worin liegen die Hauptursachen für diese Entwicklung? Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist die Einstellung der staatlichen Absatzförderung, der sogenannten Umweltprämie für Elektroautos, im Dezember 2023. Ursprünglich war geplant, die Förderung mit reduzierten Mitteln auch noch 2024 Grußwort Armin Gehl Geschäftsführer autoregion e. V., Saarbrücken Dekarbonisierungsstrategie des Verkehrssektors in der Sackgasse? 15 Millionen auf unseren Straßen zugelassene Elektroautos bis zum Jahr 2030 war das im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung formulierte Ziel. Dass dies erreicht werden kann, glauben selbst größte Optimisten nicht mehr. Selbst das regierungsnahe Umweltbundesamt rechnet höchstens mit einem Bestand nahe elf Millionen Elektrofahrzeuge zum Ende des Jahrzehnts. Zwangsläufige Folge ist, dass das Klimaziel für den Verkehrssektor im Jahr 2023 deutlich um 13 Millionen Tonnen CO₂ verfehlt wurde und die Perspektiven für das laufende Jahr sehen nicht viel besser aus. Was sind die Gründe für diese Fehlentwicklung und was ist zu tun, um ernsthaft gegenzusteuern? Bild: © autoregion e. V. Armin Gehl, Geschäftsführer autoregion e. V., Saarbrücken
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