Unternehmen & Trends - Digitalausgabe 2/2021
automatisier t. Und wer zwischendurch nicht weiter weiß, dem stehen interaktive Hilfen zur Seite. Doch nicht nur der tägliche Umgang mit den neuen Werkzeugen wird einfacher, sondern auch ihre Installation. Die Digitalisierung hat nämlich gleichzeitig der Cloud-Technologie zum Durchbruch verholfen – und damit kann heute jeder Mittelständler oder sogar jedes Startup die Innovationen nutzen, die noch vor wenigen Jahren ein Privileg von Großunternehmen waren. Eine Welt voller Möglichkeiten Während durch digitale Innovationen die Arbeit einfacher wird, wird die Welt um uns herum immer komplizierter. So scheint es zu- mindest. „Man kann sich darüber beklagen“, sagt Uwe Bergmann, „aber man kann auch seine Perspektive ändern und dabei fest- stellen, dass nicht die Komplexität zunimmt, sondern die Vielfalt der Möglichkeiten.“ Produkte und Dienstleistungen werden an- spruchsvoller, weil sie besser werden. Men- schen aus unterschiedlichen Disziplinen und Kulturen kommen zusammen, um ihre individuellen Stärken und ihr Spezialwissen in den Dienst einer gemeinsamen Sache zu stellen. Unsere Arbeit ist heute der Lebens- bereich, wo wir uns persönlich einbringen und zugleich durch das Wissen anderer und ihre anderen Sichtweisen weiterentwickeln. Und dazu gehört auch, dass sich die Unter- nehmen weiterentwickeln. Die altherge- brachte Vorstellung vom Büro-Arbeitsplatz ist obsolet. Den modernen Arbeitsplatz hat man immer bei sich, wenn man ihn braucht – ob unterwegs, vor Ort bei Kunden oder auch zu Hause. Uwe Bergmann ist über- zeugt, dass dieses Konzept dem Bedürfnis vieler Menschen entgegenkommt, Arbeit und Privatleben flexibler zu gestalten und miteinander in Einklang zu bringen. „Vor al- lem bedeutet es auch mehr persönliche Ge- staltungsfreiheit und Selbstverantwortung. Darauf kommt es an, denn nur so kann sich echte Kreativität entfalten.“ Verunsicherung ernst nehmen Damit stehen auch die Entscheider vor gro- ßen Herausforderungen. Nichts weniger sollte man allerdings in revolutionären Zei- ten erwarten. Es geht darum, die eigenen Unternehmen unbeschadet oder besser noch gestärkt durch einen tiefgreifenden Wandlungsprozess hindurchzuführen. Viele Arbeitsabläufe kommen auf den Prüfstand, auch langjährige Gewohnheiten. Und sogar ganze Geschäftsmodelle können dabei auf den Kopf gestellt werden. Es ist daher auch kein Wunder, dass bei vielen Akteuren eine tiefe Verunsicherung herrscht. Uwe Bergmann sieht dabei auch seine eige- ne Zunft in der Verantwortung: „Es ist wich- tig, dass man nicht nur über die Chancen, sondern auch über die Risiken der Digitali- sierung spricht“. In der Vergangenheit habe man sich zu sehr auf die technologischen Verheißungen konzentriert und die Aus- wirkungen auf die Unternehmenskulturen ausgeblendet. Technologie, so Bergmann, sei jedoch nur das Tor in die neue Arbeits- welt. „Hindurchgehen müssen die beteilig- ten Menschen. Die digitale Transformation ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Mitarbei- ter. Man sollte sich auch nicht scheuen, die Hilfe von Profis zu suchen, die wissen, wie man Menschen motiviert und für neue Ideen begeistert. Vor allem jedoch geht es darum, sich klar zu machen, dass man die Vision von einer menschlicheren Arbeitswelt nicht installieren kann – man muss sie leben.“ COSMOS CONSULT-Group www.osmoconsult.com Teilen
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