Unternehmen & Trends - Digitalausgabe 2/2021

13 Arbeitgeber, die eine familien- und lebensphasen- bewusste Personalpolitik systematisch ver folgen, haben Vor teile – auch in der Krise. Das belegt u.a. eine Umfrage der berufundfamilie Service GmbH unter 130 nach dem audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule zertifizierten Organisationen ( https://t1p.de/hnou ): So be- stätigten 98,5 % der bereits im Mai 2020 befragten Arbeitgeber, dass sich ihre familien- und lebens- phasenbewusste Ausrichtung als Mittel des Risiko- managements in der Coronapandemie bewährt hat. Für 93,1 % der befragten Organisationen war es wich- tig, auf ein bestehendes familien- und lebensphasen- bewusstes Maßnahmenpor tfolio zurückgreifen bzw. darauf aufbauen zu können – z.B. Flexibilisierung von Arbeitszeit und -or t, Unterstüt zung in der Kin- derbetreuung oder bei der Pflege von Angehörigen. Mehr als jeder zweite Arbeitgeber (54,3 %) fand diese Basis, die ihm die strategische Vereinbarkeitspolitik bietet, sogar sehr wichtig. Lediglich 0,8 % sahen darin keine Relevanz für das Handling während der Coronapandemie. Dass die systematische Vereinbarkeitspolitik eine ideale Grundlage für flexibles Agieren schafft, zeigt sich gerade auch in der Krise. Knapp sieben von zehn (68,2 %) der zertifizierten Arbeitgeber stimmten der Aussage zu, dass die Coronakrise dazu geführ t hat, dass familien- und lebensphasenbewusste Maß- nahmen, die bereits in der Diskussion oder Planung waren, schneller umgesetzt wurden. Bei mehr als der Hälfte (54,3 %) wurden Maßnahmen eingeführt, die vorher nicht geplant waren. Jede dritte Organisation (34,1 %) führte sogar Maßnahmen ein, die zuvor auf Ablehnung gestoßen waren – z. B. Home-Office. Nur bei 7,8 % der Arbeitgeber wurden die bislang vorhan- denen Maßnahmen wie geplant umgesetzt – ohne dass die Coronakrise daran etwas geändert hätte. Schon das Ziel der familien- und lebensphasenbe- wussten Personalpolitik, die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen, und damit Beschäftigte an sich zu binden und das Recruiting zu erleichtern, ist Bestandteil des Risikopor t foliomanagements. Bieten Arbeitgeber ihren Beschäf tigten möglichst viel Flexibilität, be- kommen sie diese auch zurück. Und das ist gerade in einer Krise wie der Coronapandemie wichtig. Schließ- lich müssen Arbeitgeber Flexibilität von ihren Mit- arbeitenden verlangen können, wenn es darum geht, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Vorsprung mit systematischer Vereinbarkeitspolitik Arbeitgeber, die sich bereits vor Corona strukturiert mit der Flexibilisierung von Arbeitsort und Arbeitszeit auseinandergeset zt hat ten, konnten aus ihren Er- fahrungen schöpfen – auch bezüglich der Frage, wie weit die Flexibilisierung getrieben werden kann, ohne dass die Produktivität zu stark in Mitleidenschaft ge- zogen wird. Dabei geht es neben der Arbeitsor tfle- xibilisierung, die sich in der Verlagerung ins Home- Of fice ausdrückt, auch um eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die brauchte es insbesondere zu Beginn der Coronapandemie: „Gerade wenn Beschäf tigte gleichzeitig ihre Kinder aufgrund von Kita- und Schul- schließungen zuhause haben, können sie nicht sechs oder acht Stunden ununterbrochen konzentrier t an ihrem Home-Of f ice-Arbeitsplat z sit zen“, so Oliver Schmitz, Geschäf tsführer der berufundfamilie Ser- vice GmbH. „Es muss die Freiheit geben, die Arbeit, auch mal länger oder ggf. wiederholt kürzer unter- brechen zu können.“ Übrigens: Auch familien- und lebensphasenbewuss- te Schichtbetriebe punkten in der Krise mit erhöhten Flexibilisierungsmaßnahmen. Das belegte unter an- derem eine Stichprobenbefragung von acht nach dem audit berufundfamilie zertifizierten Arbeit- gebern ( https://t1p.de/4zxz ). Fo lglich sprachen sich 87,5 % der befragten Organisationen für eine größere Flexibilisierung der Schichtarbeit aus. Organisationen, die vor Corona wenig Erfahrung mit Remote Work hatten, mussten hingegen während der Pandemie vielfach starke Reibungsverluste hinneh- men. Die Hürde bestand weniger in der technischen Mit Herz und Verstand: Familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik als Standard und Krisenmanager Anzeige Lotse – auch in herausfordernden Zeiten: strategisch gestaltete betriebliche Vereinbarkeit Bild: © deathtothestockphoto.com berufundfamilie Service GmbH Hochstraße 49 D-60313 Frankfurt am Main Telefon +49 69 7171333-0 www.berufundfamilie.de info@berufundfamilie.de Umrüstung, sondern vielmehr darin, dass die Arbeits- prozesse nicht eingespielt waren. Dadurch fehlte es vielen Organisationen auch an der Vertrauenskultur, die es im Umgang mit Arbeiten auf Distanz braucht. Personaler*innen und Geschäftsführende sind sich darin einig, dass sich hybrides Arbeiten – also ein Wechsel zwischen Home-Office bzw. Remote Work und Präsenzarbeit – in Zukunft manifestieren wird ( https://t1p.de/kzylr ). Da s gelingt nur durch ein hohes Maß an Vertrauen, aber auch verlässliche Regelungen. Führungskräfte sind gefordert, die Wei- chen für das Gelingen hybrider Arbeit zu stellen. „Es ist eine riesige Chance, neue Dinge zuzulassen, um die Arbeitswelt humaner und wirtschaftlich erfolgrei- cher zu gestalten. Gerade auch im Hinblick auf den Fachkräf temangel, der nach der Coronakrise nicht verschwunden sein wird, ließen sich Er fahrungen gewinnen, die jetzt in Wer t gesetzt werden können,“ so Oliver Schmitz. Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH Bild: © berufundfamilie Service GmbH Ideengeber „Der Dreh mit der Vereinbarkeit“ Publikation zu Krisen- und Turnaround-Management mit systematischer familien- und lebensphasen- bewusster Personalpolitik kostenlos anfordern https://t1p.de/m2wc Kleiner Wegweiser „Schicht mit (fehlender) Vereinbarkeit“ Ratgeber zu familien- und lebensphasenbewusster Schichtgestaltung zum Download https://t1p.de/6eto Mindmap „Führungsfahrrad ‚Hybrides Arbeiten“ Orientierungshilfe für Personalverantwortliche zum Führen hybrid arbeitender Teams kostenfrei abrufen https://t1p.de/odqb

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