Unternehmen&Trends Digitalausgabe 01/2022

3 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die deutsche Wirtschaft befindet sich im Dauer-TransformationsModus. Nach der erfolgreichen Bewältigung der internationalen Finanzkrise in 2008 und den Folgejahren wurden wir in 2019 von der Covid-Krise überrascht, die mit ihren internationalen Auswirkungen die Unternehmen vor bisher nicht gekannte Herausforderungen stellte. Erstmals seit Beginn der Globalisierung in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden wir mit den Schwächen und Anfälligkeiten unseres global vernetzten Wirtschafts- und Handelssystems konfrontiert. Und es war weder eine verfehlte Wirtschaftspolitik oder ein außer Rand und Bann geratener Finanzmarkt, der uns diese Krise bescherte, sondern ein bisher unbekannter Virus. Beide Krisen wurden dank entschlossenen politischen Handelns und der Innovationsfähigkeit von Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten durch die Entwicklung neuer Produkte und insbesondere Impfstoffen mehr oder weniger gut bewältigt und die Wirtschaft hatte wieder Kurs aufgenommen. Unvorhersehbar und in ihrer Dimension final bei weitem noch nicht absehbar war und ist jedoch die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste politische und wirtschaftliche Krise. Der Begriff der „Zeitenwende“ war wohl in den letzten Jahrzehnten noch nie so zutreffend wie heute. Drastisch wurde uns die von uns selbst verursachten einseitigen Abhängigkeiten im Energiesektor vor Augen geführt. Dies zu beseitigen und die Versorgung von Wirtschaft und privaten Haushalten auf eine neue, von Aspekten der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes gleichgewichtig geleitete Grundlage zu stellen, wird die Herausforderung der nächsten Zukunft sein. Begleitet wird dies von einer grundlegenden Umgestaltung von Lieferketten. Gezwungener- maßen müssen wir Abschied nehmen von dem Gedanken der globalen und nahezu unbeschränkten Ressourcenverfügbarkeit und einem dies gewährleistenden, international vernetzten Logistik- system. Und all dies muss in einem Umfeld geleistet werden, das zumindest kurzfristig von einem Rückgang des Wirtschaftswachstums und einer steigenden Inflation geprägt sein wird. Allerdings erschöpfen sich die Herausforderungen an unsere Wirtschaft nicht ausschließlich in der Reaktion auf krisenhafte Entwicklungen. Digitalisierung, Automatisierung, der Einsatz Künstlicher Intelligenz in Produkten und Verfahren und nicht zuletzt der Klimaschutz mit der Notwendigkeit zur Entwicklung Grüner Energie und deren industrielle Verwendung wie insbesondere Wasserstoff bleiben die uns bewegenden Megathemen der nahen und weiteren Zukunft. Krisen können dabei einen durchaus beschleunigenden und neue Energien freisetzenden Effekt haben. Die deutschen Unternehmen haben schon in der Vergangenheit ihre Krisenfestigkeit mit ihrer enormen Innovationsfähigkeit und Flexibilität unter Beweis gestellt und die Beiträge in dieser Publikation spiegeln dies wider. Mit dieser reinen Digitalausgabe eröffnen wir unseren Leserinnen und Lesern die Möglichkeit über Verlinkungen, Interaktionen und die Vernetzung zu Webinhalten und Sozialen Medien deutlich mehr Hintergrund- und Zusatzinformationen zu erhalten als dies in reinen Printausgaben möglich ist. Unser Dank gilt allen Autorinnen und Autoren sowie Anzeigen- kundinnen und -kunden für die hervorragende Zusammenarbeit. Wir laden Sie herzlich ein, auch in der nächsten Ausgabe, die voraussichtlich im November 2022 erscheinen wird, mit Ihren Beiträgen und Anzeigen dabei zu sein. Ihre Redaktion Dr. Rudolf Müller und Elisabeth Klock www.vek-onlineservice.de Dr. Rudolf Müller Elisabeth Klock

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