unternehmen & trends DIGITAL 1/2021

Börsen sind kein Spiegelbild tatsächlicher wirtschaftlicher Zustände. In ihrem Verlauf drückt sich vielmehr ein Blick auf erhoffte und erwartete künftige Entwicklungen aus. So gesehen ist der seit Wochen andauernde Höhenflug an den internationalen Finanzmärkten Ausdruck von Hoffnung in die Überwindung der von der Covid-19-Pandemie ausgelösten weltweiten Wirtschaftskrise. Und diese Hoffnung ist nicht unbegründet. Vergleichbar mit der Entwicklung nach der internationalen Finanzkrise 2009 scheint sich China wieder zu der Lokomotive zu entwickeln, die in ihrem Sog die Weltwirtschaft und damit auch die nach wie vor stark exportorientierte deutsche Wirtschaft aus der Krise zieht. Als einziges Land aus dem Kreis der G20 Staaten schloss China das Jahr 2020 mit einem wirtschaftlichen Plus ab und erwartet für 2021 ein Wachstum zwischen acht und neun Prozent - Werte vergleichbar mit denen vor der Krise. Ähnliches ist auch von den Vereinigten Staaten zu erwarten, denen führende Prognose-Institute einen Wirtschaftsboom für das Jahr 2021 voraussagen. Schon in der Vergangenheit hat die US-amerikanische Wirtschaft eine erstaunliche Fähig- keit bei der Überwindung von Krisen und der Gestaltung von Transformationsprozessen gezeigt. Der weltweit leistungs- fähigste Kapitalmarkt und ein reaktionsschneller und flexib- ler Arbeitsmarkt begünstigen dies in besonderem Maß. Das Ganze ist gestützt und befeuert von gigantischen staatlichen Unterstützungsprogrammen der Biden-Regierung in Konsum und Infrastruktur. In diesen Ländern zeigen die konsequenten und Strategie- geleiteten Regierungshandlungen bezüglich intensiver Impf- kampagnen und zumeist digital unterstützter Verfolgung des Infektionsgeschehens bei der Bekämpfung der Pandemie ihre positiven Folgen und stoßen die Tore weit auf für die wirtschaftliche Erholung. Leider kann man dies für Deutschland und Europa noch nicht feststellen. So erwartet die europäische Kommission für 2021 ein Wachstum der EU-Wirtschaft von 4,1 Prozent und für 2022 von 3 Prozent. Angesichts der Tatsache, dass die EU-Wirtschaft 2020 um 7,8 Prozent geschrumpft war, sind dies Werte, die das Erreichen des Vorkrisenniveaus doch deutlich erschweren. Zwar sehen die Werte für Deutschland etwas besser aus. Aber die zunächst positive Entwicklung im 2. Halbjahr 2020 wurden durch das Wiederaufflammen der Pandemie zu Beginn des Jahres 2021 wieder gebremst. Die europäischen Regierungen sind gut beraten, konsequent und kraftvoll bei der Bekämpfung der Pandemie vorzugehen und sich nicht in föderaler Kleinstaaterei zu verzetteln und mit einer stop-and-go Politik zwischen Lockdown und Öffnung Industrie, Handel und Gewerbe zu verunsichern. Die deutsche Industrie steht gut gerüstet für den wirtschaft- lichen Erholungsprozess bereit. Sie ist bisher – nicht zuletzt dank Kurzarbeit – erstaunlich gut durch die Krise gekommen. So haben die Industrieproduktion und die Auftragseingänge des Verarbeitenden Gewerbes in den letzten Monaten so- gar leicht zugenommen wobei Teile des Handels und des Dienstleistungssektors durch die Pandemiemaßnahmen in ihrer Entwicklung teilweise deutlich gehindert sind. Aber die Bereitschaft und die Voraussetzungen, den Prozess der wirt- schaftlichen Wiedergenesung von der Spitze her mit Innovati- onen, neuen Verfahren und Produkten her mit zu gestalten, ist in unseren Unternehmen vorhanden. Dies wird deutlich in den Beiträgen zur vorliegenden Ausgabe von „Unternehmen & Trends“, die sich hauptsächlich den industriellen Megatrends widmen. Diese Beiträge unterstreichen die Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen. In dieser reinen Digitalausgabe eröffnen wir Ihnen, liebe Le- serinnen und Leser, die Möglichkeit über Verlinkungen, Inter- aktionen und die Vernetzung zu Webinhalten und Sozialen Medien deutlich mehr Hintergrund- und Zusatzinformationen zu erhalten als dies in reinen Printbeiträgen möglich ist. Unser Dank gilt allen Autoren, Interviewpartnern und Anzei- genkunden für die hervorragende Zusammenarbeit. Sie sind herzlich eingeladen, auch in der nächsten Ausgabe, die vo- raussichtlich im November 2021 erscheinen wird, mit Ihren Beiträgen dabei zu sein. Ihr Redaktionsteam Elisabeth Klock und Dr. Rudolf Müller www.vek-onlineservice.de www.oemundlieferant.de Editorial Liebe Leserinnen und Leser, 3 Elisabeth Klock Dr. Rudolf Müller

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