unternehmen & trends DIGITAL 1/2021

man zudem, für eine optimale Funktion zu sorgen. Wenn etwa User auf neuen Versi- onen bestimmte Seiten schon nach kurzer Zeit verlassen, hat die Version wohl nicht funktioniert und wir wissen, wir müssen noch mal daran arbeiten. Oder: Um die Aufgabe X zu erledigen, dauerte es in der alten Version zwei Minuten und die User haben 30mal geklickt und in der neuen Version dauerts eine halbe Minute und die Anwender haben im Schnitt zehnmal geklickt. Die neue Funktion scheint also zu funktionieren. Solche Erhebungen sind nur in der Cloud möglich. Damit habe ich die Chance, auf der Basis echter Daten zu optimieren, nicht durch Raten, Bauch- gefühl oder das meist doch begrenzte direkte Kundenfeedback.“ End-to-End und Plattform-IT Aber auch andere neue Entwicklungen und Trends wie Plattform-IT und End- to-End-Lösungen lassen sich nur effek- tiv in der Cloud nutzen. Klaus Aschauer weiß dazu: „Auf der Microsoft-Plattform gibt es eine Azure Cloud als Basis für die Business-Software und innerhalb dieser Azure Cloud gibt es dann unterschiedli- che Apps. Eine App heißt Dynamics 365 Finance and Supply Chain Management, die auch wiederum in Teilbereiche zerlegt werden kann. Man braucht vielleicht nur den Bereich Finance oder nur den Be- reich Project Operations, dazu vielleicht noch einen Teilbereich aus Office 365 mit Teams. So kann ich mir auf einer Plattform meine Geschäftsanwendungen per App bereitstellen, das ist der Plattformgedan- ke. Früher hat man versucht, die ERP- Systeme mit immer mehr Funktionalitä- ten auszustatten, jetzt versucht man, die Funktionalitäten auf eine Plattform zu legen, um so kleinere Applikationen zu nutzen und den Anwendern die Nutzung einfacher zu machen.“ Zu den End-to-End-Lösungen erklärt Fenster: „ Immer mehr Kunden erken- nen das Potenzial integrierter oder zu- mindest sehr gut verbundener Systeme, wollen also weg von abgeschlossenen Daten- und Funktionssilos. Kann das ein Dienstleister entlang einer gesamten Wertschöpfungskette End-to-End anbie- ten, mit einem Hersteller, der den Großteil der benötigten Produkte im Portfolio hat und offene Schnittstellen anbietet, dann hilft das enorm, Integrationsaufwände und Reibungsverluste zu minimieren. Das gehört zu unserer Leitlinie, unsere Kun- den zu Gewinnern der Digitalisierung zu machen. Eines unserer neuen Tools, das User auf dem Weg in die Cloud un- terstützt, ist der „Digital Consultant“, bei dem es darum geht, bestimmte Teile eines Projekts oder bei kleineren, weniger kom- plexen Kunden sogar ganze Projekte mit einer digitalen Asset-Bibliothek abzude- cken, die er dann in Eigenregie umsetzen und nutzen kann.“ Digitale Begleiter und die richtige Strategie Für Aschauer spielt der „Digital Consul- tant“ eine wichtige Rolle in der gesamten „SaaSifizierung“ der Unternehmen: „Er ist ein Tool, das wir für unterschiedliche Ap- plikationen ausbauen und das man über einen App-Store herunterladen kann. Mit ihm lässt sich etwa innerhalb einer Busi- ness-Central-Applikation Content down- loaden, den ich brauche, um die Buchhal- tung selbständig einzurichten. Der Digital Consultant führt dann in das System ein und integriert den Kunden dabei , die Buchhaltung einzurichten. Er ist also ein digitaler Weggefährte, der die Ambition hat, bestimmte Dinge in Eigenregie zu übernehmen und auf den man zukünftig nicht mehr verzichten sollte. Genauso wie auch auf „Cosma“, unser Bot, den wir zur Verfügung stellen. „Cosma“ ist eine Bot- Technologie, der man Fragen stellt, die man sonst einem Berater stellt, und die sie direkt in Suchabfragen innerhalb un- seres COSMO-Universums übersetzt und dann – vielleicht mit Hilfe des Digital Con- sultants – als Informationen an die User zurückliefert. Damit ist „Cosma“ ebenfalls ein Bestandteil unserer Move2SaaS-Stra- tegie, immer mehr Services zur Verfügung zu stellen, die cloudbasiert Mehrwerte bieten können.“ Und CCO Aschauer ist überzeugt: „In Richtung SaaS- und Cloud-Applikatio- nen zu denken, ist ein Muss und für uns kein Strohfeuer, sondern eine ganz kla- re Strategie. Ich glaube, dass sich kein Unternehmen mehr Gedanken machen sollte über ein Update auf eine Neuver- sion, die nicht SaaS ist, das wäre nur ein halber Schritt in die Zukunft. Darum ist es für unsere Kunden wichtig, dass wir mit unserer Move2SaaS-Strategie einen vordefinierten Weg bieten, wie wir ERP- Applikationen von On-Premises in ein Cloud-Modell bekommen. So haben wir Touchpoints für Kunden definiert, an de- nen wir sie ganz individuell mit ihren aktu- ellen Fragestellungen genau dort abholen können, wo sie sich gerade auf diesem Weg befinden.“ https://de.cosmoconsult.com 21 Jeder, der heute keine cloudfähige Lösung hat und sich nicht überlegt, wie bringe ich aus meinen Daten Vorteile in mein Geschäftsmodell, der hat einen Schritt zu kurz gedacht.

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