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Den Anforderungen hinsichtlich Industrie 4.0, Integration von OT und IT, neuer Technologi- en und zukünftiger wirtschaftlicher und tech- nologischer Herausforderungen steht die in mittelständischen Unternehmen eingesetzte, teilweise veraltete Technologie gegenüber. Diese basiert in der Regel auf einer vor über 10 bis 20 Jahren mit nicht mehr zeitgemäßen Programmiermethoden entwickelten Soft- ware-Plattform mit der Folge eines deutlich zu hohen und stetig steigenden Program- mieraufwands bei kontinuierlich sinkendem Wirkungsgrad. Dies führt letztendlich dazu, dass Wirtschaftlichkeit und Innovations- kraft ebenso wie Wettbewerbsfähigkeit und Kundenakzeptanz mittelständischer Maschi- nen- und Anlagenbauer aufgrund der beste- henden veralteten Software-Plattformen zu- nehmend geschwächt werden. Um die Wirtschaftlichkeit zu steigern und für die Zukunft sicherzustellen, ist eine deutliche Reduktion der maschinenindividuellen Pro- grammier- und Inbetriebnahmeaufwände notwendig. Dies lässt sich durch innovative Framework-Technologien, Kapselung von Komplexität, Modularisierung und Standar- disierung erreichen. Innovative Maschinensoftwarekonzepte mit modernsten Technologien und einem ho- hen integrierten Qualitätsstandard sind eine essenzielle Voraussetzung, um die Wettbe- werbsfähigkeit nachhaltig zu gewährleisten. Nur mit einer modernen und zukunftsfähigen Software-Plattform kann der mittelständi- sche Maschinenbauer den Anforderungen des Marktes an hohe Verfügbarkeit, Pro- duktivität, Flexibilität und kurze Lieferzeiten gerecht werden. Für den zukunftsorientierten Maschinen- bauer bleibt deshalb zwangsläufig nur die Schlussfolgerung, sich von seiner aktuellen Software-Plattform zu verabschieden und über die Realisierung einer neuen, zukunfts- fähigen, stabilen und technologisch führen- den Software-Plattform nachzudenken. Die bisherige Trennung von SPS-Programmie- rung und Hochsprachen-Applikationen ist in diesem Kontext nicht mehr denkbar. Gegenüber der bisherigen Softwareent- wicklung ergeben sich dadurch gravierende Änderungen in den Anforderungen an das Kompetenzportfolio des Entwicklungsteams. Notwendig wird nicht nur ein deutlich erwei- tertes Methoden-, Prozess- und Entwick- lungs-Know-how, sondern auch aktuellste Technologie- und Methodenkompetenz im OT- und IT-Umfeld. Unumgänglich sind innovative und interdisziplinäre Vorgehens- und Denkweisen in der Informationstech- nik, der Informatik und der klassischen Automatisierungstechnik in Verbindung mit einer ausgeprägten und durchgängi- gen Lösungskompetenz für zukunftsfähige Software-Plattformen und -Frameworks. Eine stetig steigende Bedeutung kommt auch dem Thema Cyber Security zu, das in der bisherigen OT-Welt völlig unbekannt war, in einer zukunftsfähigen und durchgän- gigen Plattformentwicklung aber unbedingt zu berücksichtigen ist. Weiterhin sollte das Entwicklungsteam Erfahrung in der profes- sionellen Entwicklung von Software im Son- der- und Serienmaschinenbau haben. Die Programmierung einer zukunftsfähigen Software-Plattform lässt sich im mittelstän- dischen Maschinenbau wirtschaftlich nur mit einem zuverlässigen, interdisziplinären und vorausschauenden Softwareentwick- lungspartner lösen. Da es sich bei einer Framework-Programmierung um die Ent- wicklung eines langlebigen Investitions- gutes handelt, ist die über viele Jahre und Jahrzehnte gewährleistete Verfügbarkeit des notwendigen breiten und stets aktuellen Technologie-Know-hows von hoher Bedeu- tung. Die Kooperation mit externen Partnern bei der Entwicklung einer zukunftsfähigen Software-Plattform ist für mittelständische Unternehmen deshalb sicher der effektivs- te und damit sinnvollste Weg in eine erfolg- reiche Zukunft. ■ Herausforderungen und Lösungen im mittelständischen Maschinenbau Von Siegfried Schülein, Senior Market Expert Industry Solutions bei der infoteam Software AG Im Maschinen- und Anlagenbau vollzieht sich aktuell ein Paradigmenwechsel: Die klassische Trennung von Automa- tisierungssoftware einerseits sowie Informations- und Datenverarbeitung andererseits, also der O perational T echno- logy (OT) und der I nformation T echnology (IT), ist nicht länger möglich. Die Realisierung von Industrie 4.0 setzt die Integration von OT und IT auf allen Stufen der Wertschöpfungskette voraus. infoteam Software AG www.infoteam.de Webseite Bild: © infoteam Software AG Bild: © chinaface/istockphoto.com 20  Unternehmen & Trends Siegfried Schülein T E I L E N

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