Unternehmen & Trends - Ausgabe 1/2018

Vom traditionellen DMS-Anbieter zur Cloud-First-Company Interview mit Jürgen Biffar, Geschäftsführer DocuWare GmbH Bild: © DocuWare GmbH Welches waren die entscheidenden Schritte auf dem Weg in die Cloud? Seit der Gründung des Unternehmens am 27.10.1988 in Germering bei München entwi- ckelt DocuWare ausschließlich Software für elektronisches Dokumenten-Management. War dies ursprünglich auf die Arbeitsvorgän- ge Erfassen, Indexieren, Ablegen und Archi- vieren sowie Suchen beschränkt, ist daraus im Laufe der Jahre eine umfassende, in 16 Sprachen verfügbare Lösung für Dokumen- ten-Management und Workflow-Automation in der Cloud e ntstanden. Das System ope- riert mühelos mit allen denkbaren Dokumen- tentypen und ist durch seine intuitive Benut- zeroberfläche einfach zu bedienen. Unsere Devise lautet: Software muss Spaß machen. Wann fiel die Entscheidung für cloudbasiertes Dokumenten- Management? Bereits im Jahre 2002 legte DocuWare den Grundstein dafür. Die Software erfuhr ein Re- design mit einer hochskalierbaren, mehrin­ stanzenfähigen Architektur. Vier Jahre später erfolgte der Umstieg auf rein browserbasierte Clients. Diese technologische Weitsicht stellte die Weichen für unser erstes SaaS-Angebot in 2012: Denn so erhielten auch kleine Unter- nehmen eine schnell zu implementierende Lösung, deren Nutzen nicht lange auf sich warten ließ. Heute verfügt DocuWare Cloud über denselben Funktionsumfang wie ein On- Premises-System. Welche Strategie verfolgt Ihr Unter- nehmen? Während viele unserer Mitbewerber kom- plexe Produkte anbieten, die kostenintensive und langwierige Consulting-Dienstleistungen erforderlich machen, sind wir von Anfang an einen anderen Weg gegangen – Spezialisten und Fachleute sollten eine Lösung erhal- ten, die tägliche Aufgaben vereinfacht, ohne dass ihnen eine komplizierte Software Kopf- schmerzen bereitete. Dass diese einst einge- schlagene Strategie richtig ist, belegt unser Erfolg: Ein stabiles Channel-Geschäft mit weltweit über 600 Vertriebspartnern liefert uns bereits im dritten Jahrzehnt Wachstum und Profitabilität. Heute arbeiten weltweit täglich weit über 18.000 Unternehmen aller Branchen mit DocuWare. Warum sollen sich Unternehmen für die Cloud entscheiden? Laut einer in 2017 durchgeführten repräsen- tativen Unternehmensbefragung von Bitkom Research hat bislang nur jedes dritte mittel- ständische Unternehmen eine ECM-Lösung im Einsatz, nur knapp elf Prozent nutzen eine unternehmensweite Lösung. Die meisten Unternehmer schreckten vor den hohen An- schaffungskosten zurück. Doch zunehmend erkennt auch der Mittelstand klar den Nutzen, den Dokumenten-Management, Prozessau- tomatisierung und intelligente Dokumenten- Workflows aus der Cloud mit sich bringen. Die Einstiegskosten sind deutlich niedriger, da beispielsweise Investitionen in Hardware und teure Wartung entfallen, die Abrechnung nach Services erfolgt, die tatsächlich genutzt werden, und immer die aktuelle Software-Ver- sion im Einsatz ist. Es ist keine lokale Installa- tion erforderlich, die Systeme sind performant sowie hochverfügbar und führende Anwen- dungen lassen sich idealerweise problemlos integrieren. Was unterscheidet Ihr Cloud- Angebot vom Wettbewerb? Dass wir bei DocuWare Cloud auf die Public Cloud setzen. So können wir beliebig ska- lieren und gleichzeitig attraktive Preise anbieten. Mit einem neuen Partnermodell, dem DocuWare Cloud Partner Programm, wollen wir zudem kleineren Systemhäusern und Resellern die Möglichkeit geben, ihr Ge- schäftsfeld um vorkonfigurierte Lösungen zu erweitern. Wie hat sich Ihr Softwarehaus seit der Gründung entwickelt? Mein Geschäftsführer-Kollege Thomas Schneck und ich sind von Anfang an da- bei; sukzessive stiegt die Mitarbeiterzahl auf knapp 300 in 2018. Im Jahr 2001 wurde die US-Tochter DocuWare Corporation ge- gründet, es folgten Tochtergesellschaften im Vereinigten Königreich, in Frankreich und Spanien. Um das weltweite Wachstum zu beschleunigen, haben wir in 2012 eine In- vestment-Vereinbarung mit Morgan Stanley Expansion Capital LP unterzeichnet. Mit dem US-Unternehmen Westbrook Technologies Inc. konnten wir zudem nur ein Jahr später einen renommierten Anbieter von ECM-Lö- sungen in Nordamerika übernehmen und in 2014 in die DocuWare Corporation verschmel- zen. Der weltweite Umsatz ist von 3,45 Mio. € in 1999 auf rund 44 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr gestiegen. In 2017 haben sich auch mehr als 45 Prozent aller Neukunden für DocuWare Cloud entschieden. Somit setzten bereits 1308 Kunden Ende 2017 die Cloud- basierte Lösung ein. ■ DocuWare GmbH https://start.docuware.com/de Webseite „Mit DocuWare Cloud bieten wir einem breiten Kundenstamm erschwing- liche Lösungen, die unter dem Einsatz modernster Technologien entwickelt werden.“ Jürgen Biffar Unternehmen & Trends  23

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