Unternehmen & Trends - Ausgabe 1/2018
Sich in Netzwerken und auf Plattformen zu bewegen, das gehört heute zum guten Ton. Beruflich wie privat hat die systematische Vernetzung mit anderen Menschen bei vie- len hohe Priorität. Mal sind es persönliche Begegnungen, zunehmend sind es jedoch digitale Verbindungen, die gepflegt wer- den. Je mehr Kontakte, desto besser – so jedenfalls die häufige Denke: Hunderte von Kontakten im Telefonbuch des Smartphones, tausende Bekannte in den sozialen Netzwer- ken. Aber wird in diesen Netzwerken auch tatsächlich gerne geteilt oder wird eher mit- geteilt? Teilen fällt gar nicht so leicht, insbesondere dann nicht, wenn es um Wertvolles geht, beispielsweise um Wissen und damit um Vorsprung auf einem bestimmten Gebiet. Dann sind die Teilnehmer eines Netzwerks oder einer Community ganz schnell sehr bei sich. Denn wir leben in einer Wissens- gesellschaft und Wissen ist Macht und steht für letztlich für Mehrwerte. Doch es geht auch anders: Know-how zu teilen, kann den eigenen Kenntnisstand erhöhen – aber wie? Lerne zu teilen und du wirst belohnt Ein bewährter Mechanismus im Maschinen- und Anlagenbau, aber nicht nur dort, ist die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), die aus Mitteln des Bundeswirtschaftsmi- nisteriums und der Industrie realisiert wird. Hierbei kommen mehrere Unternehmen und Forschungseinrichtungen im vorwettbe- werblichen Umfeld zusammen und arbeiten gemeinsam zu einem definierten Thema oder einer technologischen Aufgabenstellung. Das Ergebnis steht anschließend allen Beteiligten zur weiteren individuellen Bearbeitung zur Verfügung. Die IGF eröffnet dabei insbesondere mit- telständischen Unternehmen den Zugang zu praxisorientierter Forschung und stärkt so deren Wettbewerbsfähigkeit. Welche Dimensionen mit vergleichsweise über- schaubaren finanziellen Aufwänden durch den IGF-Mechanismus entstehen, zeigen folgende Zahlen: Am Gesamthaushalt der AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller For- schungsvereinigungen) in Höhe von 171,7 Millionen Euro partizipierten 2017 rund 100 Forschungsvereinigungen und damit einher- gehend ca. 50.000 Unternehmen. Die IGF ist also enorm effektiv, effizient und netzwerk- bildend zugleich. Vom Mehrwert des Teilens Von Bernard Rensinghoff, Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. Industrielle Gemeinschaftsforschung ermöglicht, Wissen gewinnbringend zu teilen. Die Forschungsvereinigung Antriebstechnik (FVA) liefert den Beweis seit 50 Jahren. 10 Unternehmen & Trends Bild: © Center for Wind Power Drives (CWD) der RWTH Aachen Bild: © ZF Friedrichshafen AG FVA-Mitglieder profitieren › weltweit einmaliges Netzwerk aus Experten › gemeinschaftliche Grundlagenforschung im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsfor- schung (IGF) › schnellstmöglicher Transfer neuester For- schungsergebnisse in die Praxis der Mit- gliedsunternehmen in Form von Kongressen, Seminaren und Software › deutliche Verkürzung der Time-to-Market- Zeiten › Ausbildung von passgenau spezialisierten Fachkräften für die Industrie › Weiterbildung von Fachkräften in der Industrie auf Basis neuester Forschungsergebnisse › Wissen und Werkzeuge für die Entwicklung ressourcenschonender, effizienter Antriebs- technologien › Entwicklung nationaler und internationaler Standards › Förderung von Hochschulen und Forschungs- instituten zu internationalen Leuchttürmen der Wissenschaft › Matchmaking von Industrie und Wissenschaft
RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=