OEM&Lieferant Ausgabe 2/2020
58 Dienstleistungen Der Weg zum digitalen Ökosystem Grundvoraussetzungen für die Datenmonetarisierung der OEMs Von Philipp Wibbing, Partner der Managementberatung UNITY Das Geschäft mit digitalen Services hat bereits jetzt signifikante Marktgrößen erreicht. Dabei werden die Potenziale eines digitalen Ökosystems zur Monetarisierung der Fahrzeugdaten von den Automobilherstellern noch lange nicht ausgeschöpft. Für die OEMs ist es kein Selbstläufer, dass Daten zu „Gold“ oder zum „New Oil“ werden. Drei Grund- voraussetzungen sind notwendig, damit digitale Geschäftsmodelle sich zumentscheidenden Treiber des zukünftigen Geschäfts entwickeln können. Digitales Abbild der Zustandsdaten Dem Digitalen Zwilling kommt auch im Öko- system der OEMs eine besondere Bedeutung zu. Wesentlich für den Erfolg des OEM-eige- nen Ökosystems ist ein digitales Abbild des Fahrzeugs. Dazu gehört nicht nur die Kenntnis über verbaute Hard- und Software, sondern vor allem auch die Berücksichtigung der Daten einer ausgeprägten Fahrzeugsensorik in Echt- zeit. Dieser Digitale Zwilling bildet den gegen- wärtigen Fahrzeugzustand ab und kennt dabei auch den Zustand der Verschleißteile, den Tankinhalt etc. Damit ist er eine der Voraus- setzungen, um das Gold der Daten schöpfen zu können! Datenmonetarisierung durch nutzbringende Use-Cases Bereits bei einer kurzen Fahrt mit einem mo- dernen Fahrzeug fallen unzählige Daten an! Die entscheidende Frage, die sich OEMs per- manent stellen müssen, lautet: Wie kann man diese Daten für Services verwenden, die dem Anwender einen konkreten Nutzen schaffen? Den Möglichkeiten sind zunächst keine Gren- zen gesetzt. Mögliche Nutzen können Kom- fortsteigerungen, Kosteneinsparungen oder auch Unterhaltung sein. Dabei können die Services direkt von den OEMs erbracht werden. Sie verfügen über den begehrten Zugriff auf das Fahrzeug und haben somit erst einmal die Datenhoheit. Doch auch Kooperationen mit branchen- fremden Dritten, wie Tankstellen, Hotelket- ten oder Versicherungen, sind möglich. Diese können durch OEM-eigene oder neutrale Datenplattformen auf die Fahrzeugdaten zugreifen. Das Ökosystem der Automobil- hersteller entfaltet seinen vollen Nutzen für die Anwender dann, wenn App-Daten mit den Zustandsdaten des Fahrzeugs ver- knüpft werden können, beispielsweise bei der Erstellung eines digitalen und revisions- sicheren Fahrtenbuchs. Solche Services ha- ben besonders hohe Anforderungen an den Schutz der Daten. Innovationen benötigen Datenschutz „Datenschutz – Made in Germany“ hat großes Potenzial, das Vertrauen in die Marken der Automobilhersteller zu stärken. Gerade nach den Vertrauensverlusten durch den Diesel- skandal sollte diese Chance genutzt werden. Ein besonderes Augenmerkmuss daher auf die Aspekte Datensicherheit, Datensouveränität und Datenschutz als eine weitere Grundvor- aussetzung zur Monetarisierung von Daten gelegt werden. Neue digitale Services und gezielte Innovatio- nen entlang der Digital Customer Experience erfordern den Einsatz dezidierter und star- ker IT-Lösungen. Aber: Datenschutz ist kein Showstopper! Mit HYPERTEGRITY gibt es Lösungen amMarkt, die Unternehmen befähi- gen, nachhaltig und vertrauenswürdig daten- gesteuerte Geschäftsmodelle anzubieten und operative Risiken zu minimieren. Fazit Ein datengetriebenes Geschäftsmodell auf- zustellen, birgt äußerst komplexe Herausfor- derungen, vom Digitalen Zwilling bis hin zum Datenschutz. UNITY hat jahrelange Erfahrung in der End2End-Beratung und berücksichtigt sowohl technische als auch prozessuale As- pekte. Nur Unternehmen, die alle drei genannten Grundvoraussetzungen erfüllen können, wer- den im Rennen um datengetriebene Services nachhaltig erfolgreich sein und die zukünftig größten Potenziale der automobilen Wert- schöpfung voll ausnutzen können. UNITY AG www.unity.de Webseite Bild: © UNITY AG Philipp Wibbing Partner UNITY AG Digitale BusinessCard Bild: © metamorworks/istockphoto.com
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