OEM&Lieferant Ausgabe 2/2020
49 Ansprüchen genügen, sondern vor allem auch bei Behältern für Hydrauliköl dauerhaft dicht sein“, verrät Wolfgang John. Tatsächlich kannman in der Praxis nur staunen, wie dynamisch der schlanke Schweißroboter mit seinem innenliegenden Schlauchpaket zu Werke geht. Selbst in Ecken oder bei engen Radien muss der MA2010 seine Schweißge- schwindigkeit kaum herabsetzen. Weitge- hend spritzerfreies Schweißen kündet von der sicheren Beherrschung des Prozesses. Die Synchronisation der insgesamt elf NC-ge- steuerten Achsen – sechs vom Roboter, drei vom Portal und zwei vom Positionierer – über- nimmt die DX200 Steuerung mit gewohnter Souveränität. Herausforderung Losgröße 1 Die größte Herausforderung an der Anlage sind aber die geringen Losgrößen, die immer mehr in Richtung 1 tendieren. Doch im Kampf gegen unproduktive Rüstzeiten zeigt man sich gut gewappnet, wie der Arburg-Gruppenleiter elektrische Betriebsmittelkonstruktion Mar- tin Braun versichert: „Wir setzen konsequent auf die Möglichkeiten der Offline-Program- mierung. Zudem haben wir viel Kreativität in die Konstruktion eines intelligenten Vorrich- tungsträgers mit hochflexiblem Spannsystem investiert, der es uns erlaubt, alle Maschinen- ständervarianten mit wenigen Handgriffen innerhalb Minuten sicher zu spannen. Nur so können wir die Herausforderung Losgröße 1 bewältigen.“ Offline Programmierung macht das Unmögliche möglich Für die Programmierung neuer Bauteile am Rechner kommt bei Arburg das vollumfäng- liche Offline-Programmiersystem MotoSim von YASKAWA zum Einsatz, von dem sich die Bediener begeistert zeigen. Dieses System er- laubt eine realistische 3D-Simulation, indem es das gleiche kinematische Modell wie die DX200 Robotersteuerung verwendet. Auch die Programmiersprache ist identisch, was es ermöglicht, Schweißprogramme komplett offline zu entwickeln. „Mit MotoSimverkürzen wir die Programmierzeiten erheblich und re- duzieren den Aufwand für das finale Teachen an der Anlage um rund 80 bis 85 Prozent“, so Martin Braun. Derzeit sind nahezu 100 Maschinenstän- der-Varianten im Speicher der Steuerung hinterlegt, weitere werden folgen. Nach der Umrüstung von einem Bauteil auf das nächste muss der Bediener nur das passende Programm anwählen und der Roboter spult sein Schweißprogramm ab. Um dabei höchste Sicherheit zu gewährleisten, ist die Schweiß- zelle mit jeder Menge Sensorik und speziellen Messmitteln zur Sicherstellung der Anlagen- geometrie ausgestattet. So lässt sich jede einzelne Achse des Roboters durch Anfahren spezieller Kalibrierpunkte einzeln vermessen und natürlich ist auch das sichere Aufspan- nen der tonnenschweren Bauteile sensorisch überwacht. Industrie 4.0 lässt grüßen. Partnerschaftliche Zusammenarbeit als Erfolgsgarant Das über Jahrzehnte gewachsene Know-how der Arburg-Mannschaft trug entscheidend zur schnellen und unkomplizierten Inbe- triebnahme der Anlage bei. Auch im laufen- den Betrieb kommen die robotikerfahrenen Spezialisten aus dem Schwarzwald bestens mit der Schweißzelle zurecht. Zudem sind Roboter und Komponenten des japanischen Anbieters für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Da wundert es nicht, dass die Anlage seit Inbetriebnahme im August 2019 zuverlässig ihren Dienst versieht und die hohen Erwar- tungen erfüllt. Selbst wenn der Bedarf an externen Service- leistungen auch langfristig überschaubar blei- ben wird – bei Arburg verfügt man über eine hervorragend aufgestellte Instandhaltungs- mannschaft – liegt den Schwarzwäldern das partnerschaftliche Verhältnis zu ihren Liefe- ranten besonders am Herzen: „Wir setzen seit vielen Jahren YASKAWA ein und wir wissen um die Qualität der Produkte. Wir wissen aber auch, dass wir uns im Notfall auf die Unterstützung durch YASKAWA verlassen könnten. Und das zählt“, so Wolfgang John ab- schließend. YASKAWA Europe GmbH www.yaskawa.eu.com/de Webseiten ARBURG GmbH + Co KG www.arburg.com In festgelegten Zeitintervallen fährt der Roboter die auto- matische Brennerreinigungsstation an. Bei ARBURG wird nichts dem Zufall überlassen: An dieser Station wird regelmäßig der TCP kontrolliert. ARBURG Gruppenleiter Martin Braun (elektrische Betriebsmittelkonstruktion) ist von den Möglichkeiten der Offline- Programmierung begeistert.
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