OEM&Lieferant Ausgabe 2/2020

Dies hat zwischenzeitlich auch die Politik erkannt. So hat die Bundesregierung ein „Regierungsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie 2016-2026“ mit umfangreichen Förderungsoptionen initiiert, wovon das Saarland und seine Nachbarregio- nen bisher nur in geringemUmfang profitieren. Lediglich 300.000 Euro Bundesfördermittel zur weiteren Ausarbeitung eines Wasserstoff- Konzepts sind im Rahmen des Programms „HyExperts“ bisher gewährt worden. Auch In- vestitionen in die Infrastruktur verlaufen bis- her schleppend. Nach langen Verzögerungen wird nun endlich mit dem Bau einer Wasser- stoff-Tankstelle begonnen. Andere sindmit demThema „Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie“ schneller und effizienter unterwegs. So hat das rohstoff- arme Süd-Korea entschieden, bis 2035 alle Nutzfahrzeuge und Busse auf Wasserstoff- Technologie umzustellen. Die amerikanische Nikola Motor Company, an der unter anderen auch die Firma Bosch beteiligt ist, arbeitet an einem Großauftrag des Brauereikonzerns Anheuser-Busch über 800 Brennstoffzellen- LKW. Angeblich verfügt das Unternehmen über 14.000 Vorbestellungen dieses LKW- Typs. Nahezu beispielhaft verläuft ein von dem Einzelhändler Coop initiiertes Projekt in der Schweiz, das zwischenzeitlich von einer gan- zen Reihe von Privatunternehmen getragen wird. Ziel ist, 1.600Wasserstoff-LKWbis 2025 auf die Straße zu bringen. Die Nutzfahrzeuge kommen vom süd-koreanischen Hersteller Hyundai. Die Wasserstofftankstellen werden von einem privaten Förderverein errichtet. Diesewenige Beispiele zeigen, dass wir Gefahr laufen, in dieser wichtigen Technologie welt- weit den Anschluss zu verpassen. Natürlich ist es zu begrüßen, wenn – endlich – Daimler und Volvo sich bei der Entwicklung von Brenn- stoffzellen-Antrieben für Nutzfahrzeuge zusammentun und beabsichtigen, bis Ende dieses Jahrzehnts schwere Nutzfahrzeuge für den Fernverkehr serienreif zu entwickeln. Aber es mangelt nach wie vor an integrierten und zukunftsweisenden Konzepten, die nicht nur die Herstellerinteressen, sondern die Per- spektiven aller Steakholder berücksichtigen. Gerade das eidgenössische Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, potentielle Kunden mit ins Boot zu nehmen und entsprechende Netzwerke aufzubauen. Dazu zählen insbesondereHandel, Logistik und Speditionen sowie die privaten und öffentlichen Verkehrsbetreiber. Gerade der Öffentlichen Hand könnte hier nicht nur bei der Bereitstellung bzw. Genehmigung der erforderlichen Infrastruktur eine Schlüssel- rolle zukommen. Vorbehaltlich vergaberecht- licher Gesichtspunkte könnte bei öffentlichen Ausschreibungen von Verkehrsleistungen die Anbieter bevorzugt werden, die die aus- geschriebene Leistung mit von Wasserstoff getriebenen Fahrzeugen erbringen. Ähnlich könnte bei der Beschaffung von Fahrzeugen für öffentliche Betriebe vorgegangen werden. Auch Hochschulen und Universitäten müssen mit ihren Entwicklungen und Kapazitäten in den Prozess der konzeptionellen und struktu- rellen Umgestaltung und Weiterentwicklung der heimischen Automobil-und Zulieferindus- trie mit eingebunden sein. Eile ist in jedem Fall geboten. Nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch und in erster Linie der internationale Wettbewerb zwingt uns zu schnellemund strukturell nachhaltigem Handeln. Zeit bleibt uns dabei nicht. autoregion e.V. https://autoregion.eu/de Webseiten Kontakt https://autoregion.eu/de/contact Sensibel wenn’s darauf ankommt! Der MOTOMAN HC10 ist ein hybrider Roboter – sensibel im kollaborativen Betrieb mit Menschen und ein vollwerti- ger Industrieroboter, wenn gewünscht. Ein Roboter für alle Fälle – wie praktisch. YASKAWA Europe GmbH · Robotics Division · robotics@yaskawa.eu.com · Telefon +49- 81 66-90-0 · www.yaskawa.eu.com

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