OEM & Lieferant Ausgabe 2/2019 - OEM & Supplier 2/2019 by VEK Publishing

55 Für das Auto von morgen Ein weiterer Vorteil des Kunststoffs ist seine Durchlässigkeit für elektromagnetische Wellen, die von konventionellen Metalltüren abgeschirmt werden. Der Hersteller kann Antennen oder Sensoren daher beliebig in der Tür positionieren und beispielsweise Funktionen für das automatisierte Fahren, Gestensteuerung oder den Einklemmschutz unkompliziert integrieren. Gleichzeitig ent- fällt das Ausschneiden von „Sehschlitzen“ für die Sensorik, die mit Blenden kaschiert wer- den müssen. Dieser Durchlässigkeit kommt in Zukunft immer mehr Bedeutung zu, wenn sich Seitentüren für einen besonders komfor- tablen Fahrzeugzugang selbsttätig öffnen sowie schließen. Denn dann müssen Ra- darsensoren einen zuverlässigen Kollisions- schutz gewährleisten. Brose bereitet gerade den ersten Serienstart des Systems für an- getriebene Türen vor; die Produktion beginnt Ende dieses Jahres. Versteckte Leuchtelemente Das neue Türkonzept erlaubt zudem neue Funktionalitäten mit Licht, da auch trans- parente Kunststoffe zum Einsatz kommen. So wird etwa die Integration beleuchteter Piktogramme oder dynamischer Paneele möglich, die im passiven Zustand unsichtbar bleiben. Kleinere Lichtsymbole können zum Beispiel bei grifflosen Türen die Taster für das Öffnen oder die Ver- und Entriegelung darstellen. Die großflächigen dynamischen Leuchtelemente hingegen erlauben eine Kommunikation mit der Fahrzeugumge- bung. Sie können beispielsweise beim auto- nomen Fahren darauf hinweisen, dass das Auto in Kürze losfährt oder einem anderen Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt gewährt. Oder Sie zeigen bei Car-Sharing-Flotten den Zustand der Batterie an, damit der Nutzer sicher ein ausreichend geladenes Fahrzeug wählen kann. Nicht zuletzt bieten aber auch die Leuchtelemente Möglichkeiten für Fahr- zeughersteller, ihre Designsprache weiterzu- entwickeln. Von markanten Hinweisgrafiken bis zur stilvollen Nachtfahrbeleuchtung ist vieles möglich. Brose und Plastic Omnium stellen ihr ge- meinsames Türkonzept auf der IAA 2019 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Ab 2025 könnten die Kompletttüren aus Kunststoff in Serie gehen. Brose Gruppe www.brose.com Webseite Umfassende Integrationsmöglichkeiten: Rückspiegel oder Kameras (1), Luftkanäle (2) sowie beleuchtete Elemente (3) lassen sich direkt in der Hybrid-Tür realisieren. Sensoren können beliebig und unsichtbar platziert werden, etwa die Einklemmschutzleisten (4), ein Kollisionsschutz-Radar (5) oder Bedienelemente für grifflose Türen (6). Stephan Starost Leiter Versuch und Systemintegration Tür- module Brose Gruppe Dr. Marcus Klopp Leiter Vorentwicklung Türmodule Brose Gruppe Digitale BusinessCards

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