OEM & Lieferant Ausgabe 2/2019 - OEM & Supplier 2/2019 by VEK Publishing

36 Elektromobilität und Produktion Technologiemix bei VOIT Automotive: Produktion Statorträger Gen 2.0 Von Peter Biegelmeier, MBA, B.Sc. Wirt.-Ing., Leiter operativer Vertrieb/Head of Sales, VOIT Automotive INNOVATIV und ZUKUNFSTFÄHIG ist das heutige Anforderungsprofil der Mission E. Bestehende Plattformkon- struktionen und Fahrzeugarchitekturen werden diesbezüglich auf den Kopf gestellt, um die Mobilität von Morgen zu verbessern. Die Effizienz der Produkte, der richtige Ma- terialmix sowie die Wirtschaftlichkeit finden heute umso mehr Berücksichtigung bei zu- künftigen Produktlösungen. An dieser Stelle ist vorrangig der Spagat zwischen kurzen Ent- wicklungszeiten und einer effizienten Produk- tion zu bewerkstelligen. VOIT Automotive greift dieses Entwicklungs- potenzial als Automobilzulieferer für einbau- fertige Bauteile in seinen Kernkompetenzen – Aluminium-Druckgusstechnik und Umform- technik – auf. Dabei unterstützt VOIT seine 1st Tier Kunden und OEMs mit seinem „Simultaneous-Engi- neering-Ansatz“ in der Produktentwicklung, bis hin zur optimalen Serienfertigung. Technologiemix bei der Statorträgerproduktion Anforderungen des Kunden bzw. Anforde- rungen an das Bauteil werden bei VOIT zu- nächst prozessunabhängig fokussiert, um die Bauteilentwicklung möglichst optimal zu ge- stalten. Während dieser Entwicklungsphase werden gemeinsammit dem Kunden Vor- und Nachteile einzelner Material- und Fertigungs- techniken validiert, sodass eine prozesssichere und kostengünstige Fertigungsstrategie re- sultieren kann. Bestes Beispiel ist neben dem Einsatz von neuesten Fertigungstechnologien, wie dem Rührreibschweißen für flüssigkeits- gekühlte Elektronikgehäuse, der richtige Technologiemix bei der von VOIT eingesetz- ten Statorträgerproduktion für elektrifizierte Antriebe. Unter Anbetracht der notwendigen Material- eigenschaftenundder Bauteilkomplexitätwur- den differenzierte Fertigungstechnologien, wie das Strangpressen, die Stanz-Biegetech- nik sowie das Aluminium-Druckguss-Verfah- ren, betrachtet. Vor allem ermöglicht die Strangpress- sowie die Stanz-Biegetechnologie eine sehr gute Materialbelastbarkeit, resultierend aus der Bauteilgeometrie (speziell derWanddicke) und Materialfestigkeit. Die in diesem Fall höhere Bruchfestigkeit des Materials kommt stark belastbaren Bauteilen zugute und wurde vor- nehmlich bei der ersten Generation von Sta- torträgern favorisiert (siehe Bild 1). Dem gegenübergestellt sprechen jedoch die wirtschaftlichen Aspekte, bei komplexen Bau- teilkonstruktionen und angepasster Bauteil- auslegung für einen Technologieswitch auf das Aluminium-Druckguss-Verfahren. Wäh- rend den ersten Entwicklungszyklen werden mittels Formfüll- und Erstarrungssimulationen erste Bauteile hinsichtlich einer porenarmen und homogenen Gussgefügestruktur simuliert, sodass bereits das Gussgefüge teilweise schon ausreichende mechanische Kennwerte auf- weist. Diese können durch eine nachgeschal- teteWärmebehandlung noch gezielt gesteigert werden. Darüber hinaus sind die Gestaltungs- freiheiten hinsichtlich des Bauteildesigns besonders hervorzuheben, was u.a. eine redu- zierte mechanische Nachbearbeitung der Bau- teile zur Folge hat. Neue Entwicklungskonzepte mit komplexen Bauteilgeometrien und -funk- tionen profitieren von dieser Gestaltungsfrei- heit, während einfachere Bauteilgeometrien mit hohen mechanischen Materialkennwerten in der Stanz-Biegetechnik auf z. B. größeren Tiefziehpressen, abgebildet werden können. Fokus: Kostenoptimierung Neben der Fokussierung auf den richtigen Material- und Prozessmix findet analog hierzu das Open Book Accounting statt. Bei der von VOIT durchgeführte Variantenkalkulation Bild/Grafik: © VOIT Automotive GmbH

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