OEM & Lieferant Ausgabe 2/2019 - OEM & Supplier 2/2019 by VEK Publishing

18 Engineering Partner IDIADA – ein Automobil- Entwicklungsdienstleister mit neuen Perspektiven OEM&Lieferant sprach mit Thomas Ruckstuhl, Geschäftsführer der Applus IDIADA Fahrzeugtechnik GmbH, Ingolstadt Mit der Automobilindustrie stehen auch ihre Zulieferer vor ganz besonderen Herausforderungen. Die neuen Megatrends – von der E-Mobilität über autonomes Fahren bis zur Digitalisierung – beeinflussen tradierte Prozesse und zwingen dazu, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln bzw. neue Geschäftsmodelle zu kreieren. Herr Ruckstuhl, Ihr Unternehmen, 1998 ge- gründet und nun mit fünf Standorten in Deutschland vertreten, ist ein relativ junges Unternehmen. Was waren die Gründe, auf einem doch relativ gesättigten Markt wie Deutschland Fuß zu fassen. Thomas Ruckstuhl: Wenn man als Entwi- cklungsdienstleister erfolgreich sein will, kommt man an dem deutschen Markt mit seinem attraktivemWachstumspotential und der ausgeprägten Innovationsführerschaft nicht vorbei. Nach Südkorea war Deutschland das zweite Auslandsengagement für IDIADA. Unsere Hauptkunden sind nun einmal die OEMˊs und die großen Automobilzulieferer (Tier-1). Und davon haben eine ganze Reihe ihren Hauptsitz in Deutschland. Der Tätigkeitsschwerpunkt ihres Unterneh- mens liegt in den Bereichen Konstruktion, Berechnung, Versuch sowie Homologation. Warum haben Sie sich gerade darauf kon- zentriert? Thomas Ruckstuhl: Der Schwerpunkt unse- rer Tätigkeiten liegt im Bereich der tech- nischen Dienstleistungen im Automotive Umfeld. Wir haben uns aus dem Testing – basierend auf unserem Prüfgelände und den dort vorhandenen Versuchsanlagen – zu einem international agierenden Entwi- cklungsdienstleister entwickelt, wobei das Ziel unserer Tätigkeiten die Gewährleistung von Fahrzeugeigenschaften ist. Wir verfü- gen über die entsprechenden Tools, um diese Ziele, die sich aus den Kundenanforderungen der OEMˊs, den gesetzlichen Rahmenbedin- gungen und zunehmend dem Verbraucher- schutz ergeben, zu erreichen. Mit ihrem Joint Venture CTAG-IDIADA Sa- fety Technology SL haben sie kürzlich bei Frankfurt ein neues Prüflabor erworben. Welche Bedeutung hat dieser Erwerb – ins- besondere für ihr Leistungsportfolio? Thomas Ruckstuhl: Wir erweitern damit unsere Kapazitäten im Bereich der Erprobung passiver Rückhaltesysteme. Gerade die pas- sive Sicherheit der Fahrzeuginsassen bleibt weiterhin einwichtiges Thema. Hier stellen die Fahrzeugsituationen, die sich aus dem autono- men Fahren ergeben, die Fahrzeugentwickler vor ganz neue und bisher nicht dagewesene Herausforderungen. Planen sie weitere Akquisitionen bzw. wol- len sie über weitere Akquisitionen auch in neue Geschäftsfelder wachsen? Thomas Ruckstuhl: Aktuell planen wir keine neuen Akquisitionen, schließen dies aber für die Zukunft auch generell nicht aus. IDIADA hat über seine Muttergesellschaft, die Applus+ Gruppe, historische Wurzeln im wissenschaftlichen Bereich. Inwieweit beeinflusst dies noch heute ihre Tätigkeit? Thomas Ruckstuhl: Wir investieren nach wie vor in für uns wichtige technische Innova- tionsprojekte. Aus Gründen der Kundennähe arbeiten wir mit verschiedenen Universitäten imBundesgebiet zusammen. Inhaltlich handelt es sich hierbei imWesentlichen um anwender- und umsetzungsorientierte Forschungsthe- men. Ihr Anspruch besteht darin, als das welt- weit innovativste und kundenorientier- teste Unternehmen aller Anbieter im Bereich technischer Dienstleistungen in der Automobilindustrie wahrgenommen zu werden. In welchen Bereichen sind sie schon weltspitze und wo wollen sie es noch werden? Thomas Ruckstuhl: Unsere selbstgesetz- ten hohen Ansprüche erfüllen wir in erster Linie bei den Themen Kundenorientierung und Flexibilität. Die Ergebnisse der von uns in regelmäßigen Abständen durchgeführten Kundenbefragungen bestätigen dies. Dabei besonders hervorgehoben wird das hohe Qua- lifikationsniveau unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie die Tatsache, dass wir als engagiertes und international zusammen- gesetztes Team in der Lage sind, schnell und flexibel auf Kundenanforderungen zu reagie- ren. Selbstverständlich sind wir noch nicht bei all unseren Zielenweltspitze, aber wir arbeiten kontinuierlich an Verbesserungen in allen Be- reichen. Welche Bedeutung hat es für ihr Geschäfts- modell, Teil einer Unternehmensgruppe zu sein, die in 24 Ländern weltweit vertreten ist? Thomas Ruckstuhl: Angesichts der globalen Präsenz der OEMˊs ist es für einen kunden- orientierten Entwicklungsdienstleister zwin- gend erforderlich, ebenfalls globale Präsenz zu zeigen. Die internationale Aufstellung unserer Bilder: © Applus IDIADA Fahrzeugtechnik GmbH Thomas Ruckstuhl

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