OEM&Lieferant Ausgabe 2/2018 / OEM&Supplier Edition 2/2018

54 In der Automobilindustrie ist die Verwendung standardisierter EDI-Formate eine grund- legende Voraussetzung für den automatisier- ten und reibungslosen Austausch von Logistik- daten zwischen den einzelnen Partnern in der Wertschöpfungskette: den Automobilherstel- lern (OEM), den Zulieferern, den Vorlieferanten und den Spediteuren. Digitalisierung der Logistikprozesse Hier kommt der Verband der Automobilindus- trie (VDA) ins Spiel. Er erarbeitet und ver- öffentlicht regelmäßig Empfehlungen, die den elektronischen Datenaustausch in der auto- mobilen Lieferkette vereinheitlichen sollen. Die VDA-Empfehlungen sind damit wichtige Bau- steine für die Digitalisierung der unterneh- mensübergreifenden logistischen Prozesse in der Automobilbranche. Grafiken: ©WSW Software GmbH Die VDA 4933 ermöglicht die EDI-gestützte Abwicklung der Transportavisierung und -auftragsbestätigung und damit eine transparente und effiziente Transportsteuerung zwischen Zulieferer, OEM und Spediteur. Vor allem für die Automobilzulieferer, aber auch für die Spediteure bedeutet das, dass sie mit jeder neuen VDA-Empfehlung die entsprechen- den Prozesse in ihrem IT- bzw. SAP-System ab- bilden und an die Anforderungen vonseiten der OEM anpassen müssen. Die Herausforderun- gen dabei lassen sich anschaulich anhand der Transportavisierung bei sendungsbezogenen Transportaufträgen darstellen. EDI-basierte Transportavisierung Die Transportavisierung bei sendungsbezoge- nen Transportaufträgen ist in der Regel vom Zulieferer am Vortag der geplanten Abholung zu erstellen. Das Transportavis wird entweder über den OEM oder direkt an den Spediteur versandt. Dieser Prozess genauso wie die Be- stätigung des Transportauftrags erfolgte bis- lang meistens manuell – per E-Mail oder Fax. Das war umständlich, zeitaufwendig und die übermittelten Informationen waren wenig de- tailliert. Die im Juni 2018 veröffentlichte VDA-Empfeh- lung 4933 auf Basis des globalen EDIFACT- Formats DESADV macht damit Schluss. VDA- 4933-konforme Prozesse erlauben eine EDI- gestützte und somit strukturierte und einheit- liche Abwicklung der Transportavisierung und -auftragsbestätigung. Sie ermöglichen einen durchgängigen Informationsfluss zwischen Zu- lieferer, OEM und Spediteur und damit die transparente und effiziente Transportsteue- rung. Außerdem reduziert die EDI-basierte Transportanmeldung und -bestellung nach VDA 4933 den Kommunikationsaufwand. Das verkürzt die Bearbeitungszeiten und erhöht die Prozesssicherheit. Anders als beim manuellen Prozess werden beim elektronischen Transportavis auch de- taillierte Informationen zu der anstehenden Lieferung übermittelt: Bereitstellungsort und Ladestelle, Anzahl und Art der Ladeeinheiten samt Identnummer, Bruttogewicht und Maße, Abholtag, vereinbarter Liefertermin (Datum, Uhrzeit), Anlieferort sowie Anlieferstelle mit IT und Automotive VDA-4933-Anforderungen: Mit SPEEDI von WSW Software direkt in SAP durchführen Von Stephan Eckert, Produktmanager SAP bei der WSW Software GmbH Der standardisierte, EDI-basierte Datenaustausch ist ein zentraler Baustein für die Digitalisierung logistischer Prozesse in der Automobilbranche. Das beweist die VDA-Empfehlung 4933 zur Transportavisierung. Mit einem speziellen SPEEDI -Modul von WSW Software können Zulieferer, die SAP-Software nutzen, Anforderungen im Zusammenhang mit der Transportavisierung direkt in ihren SAP-Prozessen abbilden und verarbeiten.

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