OEM&Lieferant Ausgabe 2/2018 / OEM&Supplier Edition 2/2018

34 Elektromobilität IT-gestützte Bordsysteme und echtzeitkritische Anwendungen wie Imaging Radar, Pre- Crash-Detection oder V2X-Kommunikation be- stimmen zunehmend das Bild in den R&D-Ab- teilungen der Automobilhersteller. Diese kom- plexen Systemlösungen machen künftig hohe Onboard-Rechenleistungen und die zentrale Auswertung von Rohdaten im KFZ-Bordnetz erforderlich. Dabei werden Datenmengen und elektrische Leistungen vorausgesetzt, die ganz neue Anforderungen an Systemkabel, Schirm- materialien und Steckverbinder stellen. Hier fordert die digitale Transformation nicht nur die Innovationskraft der Automobilhersteller heraus, sondern macht künftig auch intensi- vere Technologiepartnerschaften mit hochspe- zialisierten Lieferanten und Erstausrüstern not- wendig, um im internationalen Wettbewerb ganz vorne agieren zu können – schon heute stammt etwa ein Drittel der Innovationen im Automotive-Bereich aus den Reihen der OEMs. Der Schweizer Spezialist HUBER+SUHNER, einer der weltweit führenden Anbieter von elektrischer und optischer Verbindungstechnik, stellt seine Innovationsstärke in den Bereichen Transportation und Automotive immer wieder unter Beweis und leistet dabei einen wichtigen Beitrag für die Marktakzeptanz der mobilen Zukunft. Als Ergebnis aus kontinuierlicher Grundlagenforschung und Materialentwick- lung entstehen in enger Zusammenarbeit mit Automobilherstellern und OEMs entscheidende Schlüsselkomponenten für E-Mobilität, Senso- rik und Next-Generation-Kommunikation. So bilden beispielsweise die in einem modernen Spritzgussverfahren hergestellten Hohlleiter- antennen eine sehr interessante Alternative zu den in Radarsystemen eingesetzten PCB Lö- sungen. Das erlaubt Automobilherstellern neue Freiheiten im Bereich der 3D-Formgebung und lässt die HF-Antennentechnik von hochauf- lösenden Imaging-Radar-Anwendungen oder V2V-Kommunikationssystemen übergangslos mit modernen Automobildesigns verschmel- zen. Die Multi-Layer-Fertigung auf Basis metallisierter Kunststoffe ist dabei nicht nur äußerst flexibel, kosteneffizient und gewicht- sparend, sondern erlaubt darüber hinaus auch eine schnelle Entwicklung zur Serienreife sowie die direkte Integration von intelligenten Schal- tungen oder Sensorik im Antennengehäuse. Im Bereich Ladetechnik und Energieverteilung überzeugt HUBER+SUHNER ebenfalls mit zu- kunftsweisenden Entwicklungen. Ein Beispiel hierfür ist etwa das mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnete HPC-Schnell- ladesystem (High Power Charging). Mit diesem stellte der Spezialist für Verbindungstechnik schon im Jahr 2016 ein aktiv gekühltes Lade- kabel für E-Fahrzeuge vor. Das System erhöht den maximalen Leistungsdurchsatz gegenüber herkömmlichen Ladekabeln um ein Vielfaches und macht so kurze Ladezeiten von unter 15 Minuten bei 80 Prozent Ladung möglich. Dank des aktiv gekühlten Systems sind Ladeströme von bis zu 500 Ampere realisierbar. Die Neu- entwicklung unterstützt zudem die Leistungs- fähigkeit moderner E-Hochleistungsladesäu- len. Diese sollen mit einer Leistung von 400 Kilowatt und Ladeströmen von über 400 Am- pere bei Personenwagen arbeiten – im Bereich Nutzfahrzeuge werden sogar Ladeströme von 630 Ampere anvisiert. Mit seinem Hochvoltverteilsystem HVDU lie- fert HUBER+SUHNER zudem eine modulare Hochspannungs-Verteileinheit (HVDU, High Voltage Distribution Unit) für moderne E-Fahr- zeuge. Sie verteilt die Energie zwischen Batte- rie, Generator, Motor und Nebenaggregaten. Das Unternehmen entwickelt seine HVDUs maßgeschneidert und konform zu den jewei- ligen Projektvorgaben. HV-Systeme können komplett vorkonfektioniert und QM-getestet als auch Just-In-Time-Service bereitgestellt HUBER+SUHNER Verbindungen für die Mobilität der Zukunft Von Frank Rothe, HUBER+SUHNER AG Selten waren die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Automobilbranche so deutlich spürbar wie im vergan- genen Jahr. Der Elektroantrieb erobert die Märkte, autonomem Fahren und IT-gestützten Servicemodellen gehört die Zukunft, so lautete der Konsens von Marktexperten und Analysten 2017. Etablierte Automobilhersteller und interna- tionale Größen aus dem Silicon Valley wollen diese Vision schon in wenigen Jahren Wirklichkeit werden lassen und liefern sich inzwischen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen in Sachen Innovationsführerschaft und Technologiereife. Bilder: © HUBER+SUHNER AG

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