OEM&Lieferant Ausgabe 1/2023

Plocher Executive Find GmbH www.plocher-executive-find.de LinkedIn https://www.linkedin.com/company/ plocher-executive-find-gmbh Marion Plocher: Leider gibt es noch zu viele Unternehmen, die an ihrer traditionellen Arbeitsmentalität festhalten. Dies ist insoweit verständlich, da sie ja der Erfolgsfaktor der Vergangenheit war. Wer jedoch erfolgreich Zukunft gestalten will, kommt nicht daran vorbei, sich international und divers aufzustellen und auch mental zu öffnen. Um langfristig Talente an sich zu binden, müssen Unternehmen verschiedene Arbeitsmodelle anbieten. Den Schwerpunkt auf monetäre Aspekte zu legen, ist dabei nicht ausreichend. Kandidaten legen heute Wert auf langfristige, visionäre Entwicklungsperspektiven, social benefits und flexible Arbeitsformen, wie mobiles Arbeiten. Frauen in Führungspositionen – ist dies nicht längst zum Normalfall geworden oder brauchen wir wirklich eine umfassende Quote? Marion Plocher: Leider ist es noch nicht der Normalfall – jedenfalls nicht in der Automobilindustrie. Circa 80 Prozent der Führungspositionen besetzen wir nach wie vor mit Männern. Die Quote hat teilweise Veränderungen bewirkt und sie war insofern ein Schritt in die richtige Richtung. Aber sie wird final das Problem nicht lösen. Frauen müssen selbstbewusster werden und im Auftritt ihre Stärken deutlicher vertreten. Und es muss zur DNA der Unternehmen werden, dass künftiger wirtschaftlicher Erfolg ganz entscheidend von ausgeprägten diversen Strukturen abhängt. Gerade für alleinerziehende Frauen müssen mehr geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass auch sie sich in die Arbeitsprozesse einbringen können. Die Automobilindustrie ist im Fokus Ihres Unternehmens. Der funda-mentale Transformationsprozess hin zu Elektromobilität und zum Einsatz von KI scheint insbesondere von unseren OEM’s beherrscht zu sein, wofür die breite Palette neuster Fahrzeugmodelle mit nichtfossilen Antrieben spricht. Hält hier die Zulieferindustrie Schritt und ist sie für die erforderlichen Personalressourcen attraktiv genug? Marion Plocher: Die Zulieferindustrie hat schon in der Vergangenheit immer wieder ihre enorme Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Dies gilt für die überwiegende Zahl der Unternehmen auch heute. Allerdings sind diese Unternehmen gegenüber den OEM`s in ihren internen Handlungsoptionen stark eingeschränkt. Sie müssen teilweise aus anderen Branchen heraus rekrutieren. Und in solchen Fällen stehen wir als HRBusiness-Partner mit unserem breiten Leistungsspektrum zur Verfügung. Der Transformationsprozess hat neue Handlungsfelder wie Energie-Management, Sustainability und Klimaneutralität, IT- und Supply Chain Security entstehen lassen, die sich auch im Anforderungsprofil von Führungskräften widerspiegeln. Sind diese Kompetenzen am Arbeitsmarkt vorhanden und leisten insbesondere unsere Universitäten und Hochschulen auf der Ausbildungsseite einen auch im internationalen Vergleich zufriedenstellenden Beitrag? Marion Plocher: Expertise und Kompetenz in diesen Bereichen sind am Arbeitsmarkt vorhanden, aber nicht in ausreichender Maß. Das vorhandene Fachwissen beruht hierbei weniger auf einer akademischen Ausbildung, sondern viel mehr auf empirischen Erfahrungen. Unserer Universitäten haben auf diese Entwicklung bereits reagiert und Studiengänge in den Bereichen Klima und Umwelt, Energiemanagement, Nachhaltigkeit, IT- & Cyber Security sowie Digitale Transformation geschaffen. Ein letztes Wort: Was ist Ihr Rat an junge Frauen und Männer, die vor der Übernahme von Führungspositionen stehen? Marion Plocher: Mein Rat lautet: Bleibt euch selbst treu und damit authentisch, verbiegt euch nicht, seid emphatisch und arbeitet stets daran, als Teamplayer aufzutreten. Und etwas Geduld schadet auch nicht. Deshalb sollte man einen Schritt nach dem anderen machen. Frau Plocher, wir danken Ihnen für das Gespräch. Automatiktüren als Energiespar-Maßnahme dormakaba ST PRO Green elegant - energieeffizient - nachhaltig Besuchen Sie uns!

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