OEM&Lieferant Ausgabe 1/2023

22 IT und Automotive Änderungen in der Fertigung protokollieren Von Jonathan Alon, Solution Consultant, CONSILIO GmbH Änderungen an Fertigungsaufträgen können im SAP-Standard nicht dokumentiert werden. Das ändert sich mit der CONSILIO-Lösung, die auf Standard-Objekten basiert und für beliebige Objekte aktiviert werden kann. Eine Protokollierung der vorgenommenen Änderungen an Fertigungsaufträgen ist heute im SAP-Standard nicht möglich. Ändert ein Mitarbeiter das Datum oder die Menge des Produkts, lässt der Fertigungsauftrag dies ohne Weiteres zu. Die alten Daten werden überschrieben, ohne irgendwo festgehalten zu werden. Wie der Beleg ursprünglich ausgesehen und wer ihn geändert hat, kann niemand mehr nachvollziehen. Die fehlende Protokollierung ist sowohl in der diskreten Fertigung als auch in der Prozessindustrie ein Thema. Häufige Änderungen betreffen beispielsweise die Bedarfsmengen – wenn der Lieferant nach der Auftragserfassung eine Mengenänderung wünscht, oder die Komponenten – wenn ein Arbeiter an der Bandmontage feststellt, dass falsche Komponenten erfasst wurden, und eine Komponentenanpassung veranlasst. In der Prozessindustrie müssen die Komponenten zum Beispiel aufgrund von Produktrücknahmen durch Qualitätsmängel geändert werden. In all diesen Fällen muss der Planer den bestehenden Fertigungs- bzw. Prozessauftrag aufrufen und die Daten im Nachgang manuell ändern. Welche Daten jedoch an welchem Tag und von welcher Person geändert worden sind, lässt sich im SAPStandard nicht darstellen. Mit dem CONSILIO-Add-on Änderungen protokollieren Die CONSILIO-Lösung protokolliert alle Änderungen, die nach dem ersten Speichern des Fertigungsauftrags vorgenommen wurden. Das Protokoll findet sich direkt im Fertigungsauftrag unter dem Reiter „Änderungsbelege“. Der Reiter erscheint automatisch nach der ersten Änderung im Auftrag. Dabei zeigt das Protokoll nicht nur das geänderte Objekt, den alten und den neuen Wert, das Datum und die Uhrzeit der Änderung sowie den User, der die Änderungen vorgenommen hat. Es werden alle abhängigen Daten aufgelistet, auf die die letzte Änderung eine Auswirkung hat. Da die Lösung auf dem SAP-Standard basiert, stellt das Protokoll das übliche Format und den gewohnten Aufbau dar: CONSILIO GmbH www.consilio-gmbh.de Kontakt info@consilio-gmbh.de Grafik: © CONSILIO GmbH Änderungsbelege anzeigen Wer sich einen Überblick über alle Änderungen in allen Fertigungsaufträgen verschaffen möchte, dem steht der StandardReport RSSCD100 zur Verfügung. Hier können diverse Selektionsoptionen genutzt werden, um sich die Änderungen eines Users oder alle Änderungen der letzten Woche anzeigen zu lassen. Die Ergebnisse werden in tabellarischer Form angezeigt und enthalten pro Belegnummer zusätzliche Werte wie z. B. Transaktionen, in denen der jeweilige Fertigungsauftrag geändert wurde oder Feld- und Objektnamen. Die gewohnten Standard-Sortier- und Filterfunktionen stehen ebenfalls zur Verfügung. Nah am Standard bleiben Die CONSILIO-Lösung ist sowohl auf dem ECC-System als auch unter S/4HANA einsetzbar. Sie ist zwar im eigenen Namensraum entwickelt, basiert jedoch auf SAPStandard User-Exits. Das heißt, dass für die Änderungsbelege die Standardfunktionen und -schnittstellen verwendet werden und somit auch Änderungen, die von Fremdsystemen vorgenommen werden, im Protokoll festgehalten werden. Zu protokollierenden Objekte werden bei der Implementierung der Lösung frei definiert. Werte, die nicht benötigt werden, können aus der Protokollierung ausgeschlossen werden. So wird das Add-on an unternehmerische Bedürfnisse angepasst und die Datenerfassung schlank und übersichtlich gehalten. Die protokollierten Daten können im SAPStandard archiviert werden: entweder im bestehenden Archivierungslauf oder als eigenes Objekt. Fazit Das CONSILIO-Add-on „Änderungsbelege an Fertigungsaufträgen“ ist eine simple, aber äußerst hilfreiche Lösung, mit der alle Änderungen dokumentiert und nachvollzogen werden können. Die neu gewonnene Transparenz erlaubt es, Fehlerquellen zu identifizieren und Optimierungspotenziale zu erkennen. Die Lösung ist selbsterklärend und erfordert keine Anwenderschulung.

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