OEM&Lieferant Ausgabe 1/2023

Produkte – Märkte – Umwelt – Energie – IT – Industrie 4.0 – E-Mobilität OEM & LIEFERANT Netzwerk Automotive - Innovationen. Konzepte. Lösungen. Ausgabe 01/2023

Mobilität seit 1928 Torpedo Garage Südwest GmbH, Altenwoogstraße 60-62, 67655 Kaiserslautern | Idar-Oberstein | Landstuhl | Kusel | Mannheim Tel.: 0631 3426-0 TG Automobile GmbH August-Herrmann-Straße 2, 67655 Kaiserslautern | Idar-Oberstein | Mannheim | Dresden Land Rover Tel: 0631 3426 - 1310 Hyundai Tel: 0631 41418 - 0 dialog@torpedo-gruppe.de www.torpedoconnect.de Join the #Torpedocommunity Torpedo Garage Saarland GmbH, Untertürkheimer Str. 1, 66117 Saarbrücken | Neunkirchen | Saarlouis | St. Wendel Tel.: 0681 507-0

3 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, keine Frage – wir sind noch nicht durch. Auch wenn die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie sich leicht aufhellen, kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Risiken bewältigt sind und die Ampel wieder auf „Grün“ steht. Nach wie vor beherrscht der Ukraine-Konflikt die Schlagzeiten und ein friedliches Ende ist leider nicht prognostizierbar. Zwar hat der bisher milde Winter die Auswirkungen der Energieverknappung im Rahmen gehalten und die schlimmsten Befürchtungen sind dank politisch umstrittener, aber final dann doch entschlossener Gegensteuerungsmaßnahmen der Regierung nicht eingetreten. Auch die Unternehmen konnten mit einem erheblichen Aufwand ihre Energieeffizienz kurzfristig deutlich verbessern und haben uneingeschränkt Maßnahmen eingeleitet, die für die Zukunft auf regenerativen Energiekonzepten beruhen. Allerdings bewegt man sich – und dies gilt nicht nur für die privaten Haushalte – an Belastungsgrenzen, die nicht zuletzt auch die Standortqualität Deutschlands im Hinblick auf erforderliche Zukunftsinvestitionen für Produkte und Anlagen zunehmend in Zweifel zieht. Die US-amerikanische Inflation Reduction Act mit ihren milliardenschweren Subventionsmaßnahmen zeigt deutlich, dass der Standortwettbewerb eröffnet ist. Die nach wie vor hohe Inflationsrate wirkt dämpfend auf die Kaufbereitschaft von Kunden, zumal sie auch für eine weitere Verteuerung der Produkte sorgt. Nicht täuschen lassen sollte man sich von den guten bis sehr guten Jahresabschlüssen der deutschen OEM's, die in dieser Größenordnung nicht zu erwarten waren. Die guten Ergebnisse sind nicht zuletzt auf eine Sondersituation zurückzuführen, in der aufgrund des pandemiebedingten Teilemangels das Angebot trotz hoher Nachfrage verkürzt und auf hochpreisige Produkte reduziert wurde. Dadurch stiegen Margen bei stabilen Preisen trotz Umsatzrückgängen – eine Situation, die sich so nicht wiederholen wird. Laut allgemeinen Prognosen von Verbänden und Instituten werden global 2023 erstmals seit der Corona Pandemie wieder mehr Autos verkauft werden als im Vorjahr. Dies ist zunächst einmal eine gute Nachricht, die sich jedoch mit Blick auf den deutschen Markt relativiert. Der Branchenverband VDA rechnet für das laufende Jahr mit 2,3 Millionen Neuzulassungen. Das wären rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr, aber immer noch ein Viertel weniger als im Vorkrisenjahr 2019 – eher durchwachsene als berauschenden Aussichten. Mit besonderem Interesse wird man den Markt für Elektrofahrzeuge beobachten. In 2022 konnte der Anteil an E-Fahrzeugen um rund eine halbe Million gesteigert werden und der Anteil bei den Neuzulassungen lag bei 18 Prozent. Ob sich diese Entwicklung angesichts verringerter Förderprämien und gestiegener Strompreise fortsetzen wird, wird von Experten bezweifelt. Der VDA rechnet für E-Pkw beim Absatz mit einem Rückgang von acht Prozent und bei den Neuzulassungen mit einer Verschlechterung von drei Prozent im Vergleich zu 2022. Sowohl der US-Markt mit vier und der chinesische Markt mit drei Prozent werden in 2023 stärker als der deutsche Markt wachsen. Bemerkenswert ist, dass sich der chinesische Markt immer mehr zu einem reinen E-Fahrzeug-Markt entwickelt. Fast die Hälfte aller Neuzulassungen in 2022 waren batterieelektrisch betrieben oder mit Hybrid-Antrieb ausgestattet. 60 Prozent aller Elektroautos weltweit wurden in China verkauft. Nur leider fiel der Marktanteil deutscher OEM`s in China erstmals und zeitgleich drängen chinesische Hersteller mit Erfolg auf unsere Heimatmärkte. Hier gilt es durch Produktanpassungen an geänderte Käufererwartungen verlorenes Terrain wiederzugewinnen. Entsprechende Investitionen wurden von BMW und Mercedes-Benz bereits angekündigt. Dass sich die deutsche Automobilindustrie den Herausforderungen mit Macht stellt, beweisen die geplanten Investitionen. In den Jahren 2022 bis 2026 investieren Unternehmen der deutschen Automobilindustrie 220 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung, insbesondere in Elektromobilität, Batterietechnik und Digitalisierung und circa 100 Milliarden in den Umbau von Produktionsanlagen. Nicht zuletzt die Beiträge in dieser Ausgabe von OEM&Lieferant legen Zeugnis ab von der Entschlossenheit der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie sowie ihrer Dienstleister auch weiterhin ihre führende Position mit Ihren Produkten und Dienstleistungen auf den Weltmärkten behaupten zu wollen. Unser Dank gilt allen Autorinnen und Autoren, Interviewpartnerinnen und -partnern sowie allen Anzeigenkundinnen und -kunden für die hervorragende Zusammenarbeit. Ihre Redaktion Elisabeth Klock und Dr. Rudolf Müller Dr. Rudolf Müller Elisabeth Klock OEM&Lieferant www.oemundlieferant.de VEK Onlineservice www.vek-onlineservice.de

4 Editorial 3 Transformation in der Automobilindustrie – 10 Vision und Herausforderung Von Armin Gehl, Geschäftsführer des autoregion e. V., Saarbrücken Recht Die Richtline zur Haftung für künstliche Intelligenz 12 Von Dr. Paul Klickermann, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Lehrbeauftragter der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) Digitalisierung Datenökosysteme und Datenräume schaffen Mehrwert 14 Von Dr. Olaf Sauer, Geschäftsfeld Automatisierung, stv. Institutsleiter, Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) Industrie 4.0 ROI-EFESO präsentiert Gewinner 16 des INDUSTRIE 4.0 AWARD Von Anna Reitinger, Head of Marketing, ROI-EFESO Management Consulting AG Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz und Ethik – 20 wie moralisch ist die Maschine? Von Nadine Samulski, Referentin Business Communication, invenio Cognitive Technologies GmbH IT und Automotive Änderungen in der Fertigung protokollieren 22 Von Jonathan Alon, Solution Consultant, CONSILIO GmbH Die HPC-Diagnose von morgen schon heute beginnen 24 Von Markus Steffelbauer, Head of Product Management bei Softing Automotive Electronics GmbH Individuelle OEM-Prozesse 26 durchgängig in SAP abbilden Von Stephan Eckert, Product Manager, WSW Software GmbH Sind Quantencomputer für funktional 28 sichere Produkte einsetzbar? Von Marc Maußner, Senior Engineer, infoteam Software Gruppe Dienstleistungen Niedrige Kosten durch automatisierte Prozesse 30 Von Ingo Ehrle, Freier Fachjournalist Aus dem Inhalt

RFID Anwendungen „Wir müssen raus aus der Komfortzone!“ 32 Interview mit Katharina Totev, Produktmanagerin RFID bei der Schreiner Group Kommunikationstechnologie Neue Kommunikationstechnologie: 34 ASi-5 macht Picking-System einzigartig Von Alexander Strunz, Referent Unternehmenskommunikation & PR, SAFELOG Engineering Partner AR HUD Absicherung mit szenariobasiertem 36 und Keyword-Driven Testing Von Marius Lämmermann, Projektmanager Bedien- und Anzeigesysteme bei der ASAP Gruppe Wenn Nachhaltigkeit zur Pflicht wird 38 Ökobilanzierung und Kreislaufwirtschaft machen Automotive- und Industriebetriebe fit für die Zukunft Von Dr. Jens Ramsbrock (Dipl. Geophysiker und Nachhaltigkeitsökonom), Senior Expert Sustainability and LCA bei ARRK Engineering Strukturierte Digitalisierung als Grundlage 42 für zukunftsweisende Geschäftsmodelle Von Oliver Nietsch, Account Manager IT Systementwicklung Portale, ServiceXpert GmbH, Hamburg Industrial Vision Smart Manufacturing 44 Interview mit Stefan Beinkämpen, Geschäftsführer der K|Lens GmbH Batterielösungen aus Kunststoff Batterieschutz aus Kunststoff: leichte Sache 46 Von Denis Viaro, Vice President Sales & Marketing Global bei Röchling Automotive Consulting Mit Krisen- und Zukunftsszenarien 48 Marktanteile gewinnen Von Manuel Kumle und Jan Weirich, UNITY AG Interview Der Bedarf an ESG Führungskräften wächst 50 substanziell als Konsequenz aus dem neuen Lieferkettengesetz Dr. habil. Martina Fohr von Spencer Stuart, Frankfurt im Gespräch mit Dr. Rudolf Müller, OEM&Lieferant Verbindungstechnik Nachhaltigkeit als neuer Standard 52 Automobilzulieferer Thomas nutzt ressourcenschonende Schutzelemente aus PCR von Pöppelmann KAPSTO® Von Lars Ovelgönne, Marketingbeauftrager KAPSTO, Pöppelmann, Lohne Produkte und Märkte Serienreife Fahrzeugteile aus dem 3D-Drucker 54 Von Luisa Eckert, Kommunikation & Marketing, Brose Gruppe Professionelle EDI Systeme für stabile 56 und transparente Lieferketten Interview mit Tania Hüngsberg-Cengil, Geschäftsführerin der Hüngsberg GmbH Zwei Experten, ein Ziel. 58 Böllhoff und KUKA bringen die Automatisierung von Stanznietprozessen einfach auf den Punkt Von Annette Löwen, Leitung FAT Marketing Deutschland, Böllhoff Verbindungstechnik GmbH Interview 360° Verbindungstechnik im Dialog 60 OEM&Lieferant im Gespräch mit Frank Wotawa, Global Sales Director bei der Böllhoff Gruppe Chromatische Automobilfarbtöne gewinnen 62 weltweit Marktanteile Von Jörg Zumkley, Global Communications, Unternehmensbereich Coatings der BASF 1879 gegründet, ist die Sandler AG heute einer der größten Vliesstoffhersteller weltweit. Am Standort Schwarzenbach/ Saale entwickelt und produziert das Unternehmen Vliesstoffplatten und -rollenware für die Märkte Bau/Technik, Filtration, Heimtextil, Hygiene, Transportation und Wipes. 2016 nahm die erste Auslandsniederlassung – die Sandler Nonwoven Corporation – in Perry, Georgia, USA die Produktion auf. Besser fahren mit Vlies Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Branche gehört Sandler heute mit innovativen und nachhaltigen Produktlösungen in Vlies zu den führenden Zulieferern für die weltweite Automobilindustrie. Im Innenraum tragen leichtgewichtige Absorbervliese der sawasorb® Serie in unterschiedlichen Komponenten zu guter Akustik bei. Speziell für Außenanwendungen, wie Motorabdeckung, Unterfahrschutz oder Radlaufschale sind flüssigkeits- und schmutzabweisende sawasorb® exterior Qualitäten eine textile Alternative. Composites aus eigensteifen Vliesstoffplatten und carbon- oder glasfaserverstärkten Deckschichten bilden die Grundlage für leichtgewichtige Komponenten mit hoher mechanischer Stabilität. Die sawaform® Serie für selbsttragende und temperaturstabile Formteile ermöglicht eine starke Tiefenausformung mit hervorragender Konturentreue. Sandler Kabinenluftfiltermedien bringen hohe Luftqualität in Fahrzeuge und schützen Insassen vor allergieauslösenden Partikeln. Kraftstofffiltermedien tragen im Materialverbund zu effizienterer Kraftstoffverbrennung bei und schützen den Motor und angeschlossene Aggregate. Weiche, luftdurchlässige Sandler Vliesstoffe für die Sitzunterpolsterung zeichnen sich durch gute Drapierfähigkeit, geringe Knickfaltenbildung und hohes Rückformvermögen aus. Sandler AG, Germany I transportation@sandler.de I www.sandler.de Faszination Vlies

6 Whitepaper Laserbeschriftung für die Automobilindustrie 64 Von Antoinette Aufdermauer, Redakteurin, Bluhm Systeme GmbH New Mobility ROLLAX – als Zulieferer mit „New Mobility“ 66 den Mobilitätswandel mitgestalten OEM&Lieferant sprach mit Jens Meinck, Key Account Manager, Regional Office Germany South der Rollax GmbH HR Consulting Führungskräftemarkt im Wandel 68 Dr. Rudolf Müller, freier Journalist, sprach mit Marion Plocher, Geschäftsführende Gesellschafterin der Plocher Executive Find GmbH, Stuttgart News 70 imds professional GmbH & Co. KG Dormakaba Deutschland GmbH Automechanika Weiss Technik GmbH Firmenporträts ASAP Gruppe 73 ARRK Engineering GmbH 74 autoregion e. V. 76 Böllhoff Verbindungstechnik GmbH 78 Brose Fahrzeugteile SE & CO Kommanditgesellschaft, Coburg 80 Büchner Barella 81 COSMO CONSULT Gruppe 82 DORUCON Dr. Rupp Consulting 84 GLOBAL RETOOL GROUP 85 SUSI&James 86 WALTER WERNER METALLVEREDLUNG 87 WSW Software GmbH 6 IPG Automotive GmbH 13 ServiceXpert Gesellschaft für Service Informationssysteme GmbH 33 Autorenverzeichnis 8/9/97 Expertenverzeichnis 88–92 Impressum 13 OEM&Supplier by VEK Publishing 93 Aus dem Inhalt Firmenprofil WSW Software GmbH Fußbergstraße 1 82131 Gauting (München) Telefon +49 (0) 89 89 50 89-0 info@wsw.de www.wsw.de Die WSW Software GmbH beschäftigt 130 Mitarbeiter*innen und zählt über 400 aktive Kunden aus unterschiedlichen Industrien. Kerngeschäft sind die Entwicklung und der Vertrieb von IT-Lösungen für die Produktion, die Logistik, den Zoll und Außenhandel sowie für Business Analytics. Das Produktportfolio umfasst unter anderem die Plattformen SPEEDI®, JUNIQ® und AVENIO® mit Add-ons für SAP ERP und SAP S/4HANA, die leistungsstarke JIS- und Logistik-Plattform LOJISTIX®, das webbasierte Manufacturing-Execution-System (MES) VALERIS® oder die Business Analytics Suite YODA® mit vordefinierten KPI-Paketen. Umfassende Serviceleistungen – von Managed Services bis hin zum ITIL-konformen 24/7 Support – runden das Angebot ab. Alle WSW-Lösungen zeichnet eine hohe Modularität und Konfigurierbarkeit sowie die einfache Anbindung an angrenzende Systeme aus. WSW Software ist Mitglied im Technologieverband MES D.A.CH sowie in den Branchenverbänden VDMA und Bitkom. Anzeige 22 der Top 50 Automobilzulieferer weltweit setzen auf IT-Lösungen von WSW Software

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8 Autoren/-innen und Interviewpartner/-innen Sortiert nach Unternehmen VEK Verlag Dr. Rudolf Müller Technischer Fachjournalist Seite 3 Aigner Marketing GmbH Birgit Aigner Geschäftsführerin Seite 56 autoregion e.V. Armin Gehl Geschäftsführer Seite 10 ASAP Gruppe Marius Lämmermann Projektmanager Bedien- und Anzeigesysteme Seite 36 BASF Joerg Zumkley Global Communications, Unternehmensbereich Coatings Seite 62 Böllhoff Verbindungstechnik GmbH Annette Löwen Leitung FAT Marketing Deutschland Seite 58 A Böllhoff Automation GmbH Frank Wotawa Global Sales Director Seite 60 Bluhm Systeme GmbH Antoinette Aufdermauer Redakteurin Seite 64 Hüngsberg GmbH Tania Hüngsberg-Cengil Geschäftsführerin Seite 56 invenio GmbH Engineering Services Nadine Samulski Referentin Business Communication Seite 20 Brose Gruppe Luisa Eckert Kommunikation & Marketing Seite 54 B C CONSILIO GmbH Jonathan Alon Solution Consultant Seite 22 ARRK Engineering Dr. Jens Ramsbrock Senior Expert Sustainability and LCA Seite 38 infoteam Software AG Marc Maussner Senior Engineer Seite 28 I K Pöppelmann GmbH & Co. KG Lars Ovelgönne Marketingbeauftrager KAPSTO Seite 52 Plocher Executive Find GmbH Marion Plocher Inhaberin der BoutiquePersonalberatung Plocher Executive Find GmbH Seite 68 P Fraunhofer IOSB Olaf Sauer Geschäftsfeld Automatisierung / stv. Institutsleiter Seite 14 Kläner Rechtsanwälte Dr. Paul Klickermann Fachanwalt für Urheberund Medienrecht Seite 12 F D H DocuWare GmbH Ingo Ehrle Freier Fachjournalist Seite 30 K| Lens GmbH Stefan Beinkämpen Geschäftsführer Seite 44 Röchling Automotive Denis Viaro Vice President Sales & Marketing Global Seite 46

U ROI-EFESO Management Consulting AG Anna Reitinger Head of Marketing Seite 16 Schreiner Group Katharina Totev Produktmanagerin RFID Seite 32 SpencerStuart Dr. Martina Fohr Leadership Advisor Seite 50 UNITY AG Jan Weirich Produktmanager Supply Chain Management Seite 48 UNITY AG Manuel Kumle Geschäftsfeldleiter Bereich Automotive Seite 48 WSW Software GmbH Stephan Eckert Product Manager Seite 26 Rollax Kugellagerfabrik Jens Meinck Key Account Manager Regional Office Germany South Seite 66 ServiceXpert GmbH, Hamburg Oliver Nietsch Account Manager IT Systementwicklung Portale Seite 42 Softing Automotive Markus Steffelbauer Leiter Produktmanagement Seite 24 Clive Davies Übersetzer, Trainer SAFELOG GmbH Alexander Strunz Referent Unternehmenskommunikation & PR Seite 34 S W WIR MACHEN KURZEN PR ZESS! DIE VORAUSDENKER. DIE PROZESSOPTIMIERER. DIE LÖSUNGSENTWICKLER. Zum Beispiel mit unserer embedded Sales & Operations Planning Lösung, mit der Sie im SAP ERP oder S/4HANA Ihre Planungsqualität und Transparenz signifikant steigern können. CONSILIO ist Experte für die Optimierung und Digitalisierung von Prozessen und Planungsstrategien im Bereich Supply Chain Management sowie die Transformation von integrierten SAP-Anwendungen nach S/4HANA. Seit 1999 vertrauen uns unsere Kunden anspruchsvolle und spannende SAP-Projekte an. Weil wir sie verstehen. Einsteinring 22 | 85609 Aschheim T +49 89 9605750 | W www.consilio-gmbh.de Zur Lösung Und sorgen so für Effizienzsteigerungen in Ihrer kompletten Supply Chain. Jürgen Löhle, Geschäftsführer der CONSILIO GmbH

10 Schaut man bei der Suche nach der Bedeutung eines Begriffs einmal nicht – wie heute üblich – bei Google nach, sondern in der 19. Auflage der BROCKHAUS Enzyklopädie von 1993, findet sich dort unter dem Stichwort „Transformation“ die bildungssprachliche Erläuterung „Umformung, Umgestaltung, Umwandlung“ und die Definition, wonach es sich bei der Transformation um die „grundlegende Umgestaltung“ eines „wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Systems“ handelt. Und in der Tat, es scheint sich um kein neues Phänomen des Internetzeitalters zu handeln, wenn die in analogen Dimensionen denkenden und schreibenden Lexikonautoren des ausgehenden letzten Jahrtausends eine für die aktuelle Situation der globalen Automobilindustrie durchaus zutreffende Beschreibung und Erläuterung zu liefern in der Lage waren. Betrachtet man die Entwicklung der internationalen Automobilindustrie über die letzten 50 Jahre, muss man feststellen, dass die einzigen Konstanten in der Entwicklung die Umgestaltung, Umformung oder Umwandlung und die Reaktion auf neue, zuvor nicht gekannte Herausforderungen waren. Die Ölkrise 1973 mit Fahrverboten, Tempolimit und deutlich gestiegenen Benzinpreisen hatte fatale wirtschaftliche Folgen, die sich in fast allen volkswirtschaftlichen Kennzahlen niedergeschlagen hatte und die Branche weltweit in Turbulenzen brachte. Nutzen konnten dies die japanischen OEMs, die den weltweiten Automobilmarkt – allen voran den US-Markt – gehörig aufmischten und die Karten neu verteilten. Aber zugleich wuchs auch das Bewusstsein für die Begrenztheit natürlicher Ressourcen. Nicht mehr der unumschränkte Wachstumsgedanke mit immer größeren und leistungsstärkeren Antriebsaggregaten stand im Vordergrund. Sparen war angesagt und es wurden über technische Innovationen neue Transformation in der Automobilindustrie – Vision und Herausforderung Von Armin Gehl, Geschäftsführer des autoregion e. V., Saarbrücken Der autoregion e. V. ist ein eigenständig arbeitendes, komplementär-ergänzendes Organ zu den bestehenden Automotive-Netzwerken der Großregion, die dezentral in ihren Regionen Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg arbeiten. Armin Gehl zieht in seinem Beitrag einen roten Faden durch die Entwicklungsgeschichte der Automobilindustrie während der letzten Jahre bis heute, die insgesamt als ein permanenter, vom Wandel geprägter Transformationsprozess angesehen werden kann. Bild: © autoregion e. V. Motoren mit deutlich verbesserten wirtschaftlichen Leistungsdaten entwickelt. Im Windkanal geformte Karoserien schufen nicht nur ein neues, kreatives automobiles Design, sondern trugen auch bei zu geringerem Treibstoffverbrauch. Eine gewaltige Herausforderung war die Mitte der 1980er Jahre die mit Vehemenz einsetzende Globalisierung der Märkte. Zwar war die deutsche Automobilindustrie schon zuvor vornehmlich mit ihren Exporten weltweit unterwegs. Auch hatte man mit der lokalen Armin Gehl, Geschäftsführer autoregion e.V., Saarbrücken

11 Industrialisierung bei zunehmendem local content vornehmlich von Nutzfahrzeugen in Südamerika, Asien und Afrika erste Erfahrungen mit dem Aufbau internationaler Lieferketten gesammelt. Aber die globale Öffnung der Märkte und die parallele Entwicklung eines weltumspannenden Logistiksystems schufen eine ganz neue Dimension internationaler Arbeitsteilung. Dass dies noch zu übertreffen war, lehrte uns schließlich in den letzten 15 bis 20 Jahren die Entwicklung Chinas zum weltweit größten Automobilmarkt – noch vor den USA und Europa, woran die deutsche Automobilindustrie einen nicht geringen Anteil hatte und in erheblichen Maß davon auch profitierten konnte. Auf all diese Herausforderungen konnte die Automobilindustrie mit ihrer Innovationsfähigkeit entsprechend reagieren und neue Produkte, Systeme und Verfahren entwickeln, die den geänderten Rahmenbedingungen Rechnung getragen haben. Auch wenn in dieser Entwicklung in jeder Krise dem Automobil sein Ende prophezeit wurde, war das Ergebnis der Krisenbewältigung jedes Mal vom Erfolg gekrönt. Dass dies gelingen konnte, war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Mobilität zu einem der Grundbedürfnisse des Menschen gehört. Sie zu ermöglichen, zu fördern und weiterzuentwickeln ist Grundlage wirtschaftlichen Erfolgs und kultureller Inspiration, weil nicht nur Menschen und Güter zu einem ökonomischen Optimum zusammengeführt werden. Darüber hinaus schafft Mobilität zwischenmenschliche Begegnung, Austausch und gegenseitiges Verständnis. Und genau darin liegen auch Grund und Ansatz zur Bewältigung der neuen Herausforderungen, denen sich die Automobilindustrie gegenübersieht. Und genau deshalb muss und wird der aktuelle Transformationsprozess gelingen. Verglichen mit bisherigen Herausforderungen scheinen die vor uns liegenden Aufgaben in der Tat gigantisch. Megathemen wie E-Mobilität, Digitalisierung, Automatisierung und Robotik, der Einsatz künstlicher Intelligenz im Fahrzeug, in Produktions- und Entwicklungsverfahren sowie in der Verkehrsinfrastruktur und nicht zuletzt der Klimaschutz als alles überragendes Ziel bilden den Kern der Herausforderung. Neu ist – verglichen mit historischen Herausforderungen – die zeitliche Dimension. Deutschland hat sich mit seinem Klimaschutzgesetz verpflichtet, seinen Treibhausgas-Ausstoß bis zum Ende des Jahrzehnts um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu verringern. Europa soll bis 2050 klimaneutral sein. Im Verkehrsbereich soll der Treibhausausstoß von 146 Millionen Tonnen CO₂ in 2020 auf höchstens 85 Millionen Tonnen CO₂ in 2030 reduziert werden. Allein diese zeitliche Vorgabe schließt ein konsekutives Vorgehen aus und fordert einen umfassenden, vernetzten Strategieprozess, der alle am automobilen Wertschöpfungsprozess Beteiligten miterfasst. Diese Transformation beeinflusst jedes einzelne Element des traditionellen Wertschöpfungsprozesses sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Hinsicht und führt notwendigerweise zu einschneidenden Veränderungen, die zunächst auch mit negativen Folgen verbunden sind. An deutlichsten wird dies bei der Umstellung auf E-Mobilität, die erhebliche Auswirkungen auf Umfang und Struktur der Beschäftigung hat. Andererseits eröffnen sich aber neue Chancen – insbesondere in der Batterieentwicklung, -produktion und -entsorgung, die in diesem Umfang bisher nur rudimentär oder gar nicht bestanden. Gerade die Entsorgung von nicht mehr verwendbaren Batterien muss in eine industrielle Kreislaufwirtschaft eingebettet sein, die sich nahtlos in den automobilen Wertschöpfungsprozess einfügt. Ähnlich verhält es sich mit der Entwicklung neuer Antriebsarten und der Verwendung alternativer Energieträger wie grünem Wasserstoff und synthetischer Kraftstoffe. Synthetische Kraftstoffe sind ein zwingend erforderliches Element zur Lösung des Problems der weltweit nach wie vor vorhandenen Fahrzeuge mit klassischem Verbrennungsmotor. Sie sind klimaneutral nur durch Verwendung dieser Treibstoffart weiterhin zu betreiben. Die Verwendung von grünem Wasserstoff drängt sich insbesondere beim Schwer-LKW �Wir sind die Vertretung der unternehmerischen Interessen der Fahrzeugbranche �Wir bündeln die Kräfte der Großregion �Wir setzen gezielt auf Kooperationen mit den bestehenden Einrichtungen �Wir fördern die enge Zusammenarbeit mit den bestehenden Kompetenz-Clustern �Wir koordinieren und vernetzen die bestehenden Cluster (z. B. bei Veranstaltungen) �Wir betreiben aktive Öffentlichkeitsarbeit für die Branche im Fernverkehr auf, der mit E-Antrieb wirtschaftlich derzeit nicht darstellbar ist. Diese hier nur beispielhaft für andere aufgeführten technologischen Herausforderungen sind aber nur lösbar durch ein eng vernetztes System des Technologietransfers an dem nicht nur Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbände und Kammern, sondern auch Politik und Gewerkschaften zu beteiligen sind. Insbesondere den Gewerkschaften kommt in diesem Prozess eine besondere Bedeutung zu. Der entscheidende Erfolgsfaktor bei der Bewältigung von Krisen und der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren war und ist die Qualifikation und Flexibilität der Beschäftigten. Und dies gilt in besonderem Maß heute. Traditionelle Berufs- und Qualifikationsmuster verändern sich fundamental. Mit dem tradierten Erfahrungswissen von gestern sind die Probleme von heute nicht zu lösen. Dies gilt aber auch für eingeübte Verhandlungsmuster in den Gesprächen zwischen den Tarifpartnern. Das Beharren auf Besitzständen und die Verhinderung eines notwendigen Zwangs zur qualitativen Anpassung sind kein Beitrag, der dabei hilft, unsere Industrie wieder auf den internationalen Spitzenplatz zu führen, den sie über Jahrzehnte gehalten hat. Die eingeübte Tarifpartnerschaft der letzten Jahre sollte jedoch zuversichtlich stimmen, dass dies auch bei der Umsetzung der notwendigen Transfermaßnahmen wieder gelingen wird. autoregion e. V. https://www.autoregion.eu Kontakt https://autoregion.eu/de/contact Termine https://autoregion.eu/de/termine

12 Recht Die Richtline zur Haftung für künstliche Intelligenz Von Dr. Paul Klickermann, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Lehrbeauftragter der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) In der Automobilindustrie nimmt die Künstliche Intelligenz (KI) an Bedeutung zu, da die Hersteller das Potenzial durch den Einsatz von KI-Systemen erkannt haben. Das Risiko für den Einsatz liegt aber insbesondere in der Haftung. Auf europäischer Ebene werden hierzu Vorschläge entwickelt. Die Digitalstrategie der EU-Kommission macht deutlich, wo die Reise bei der KIHaftung hingeht. Am 28.09.2022 hat die EU-Kommission einen Entwurf einer Richtlinie über die Haftung für Künstliche Intelligenz vorgelegt, COM (2018) 795 final (Haftungsrichtline). Diese Richtlinie reiht sich ein in den bereits veröffentlichten Entwurf der KI-Verordnung (VO) über die verschuldensabhängige und die deliktische Haftung für Schäden, die durch KI-Systeme verursacht werden. Zum gleichen Zeitpunkt hat die EU-Kommission einen Entwurf zur Anpassung der Produkthaftungsrichtlinie vorgelegt. Die Befürchtung hat sich bislang nicht bestätigt, dass eine verschuldensunabhängige Haftung für den Betrieb von KI bzw. eine sonstige KI-Gefährdungshaftung in Betracht kommen könnte. Wichtig ist zu wissen, dass sich die Haftungsrichtline nur auf außervertragliche, verschuldensabhängige Schadensersatzansprüche bezieht. Die strafrechtliche Haftung ist nicht umfasst. Die Kernregelungen der Haftungsrichtlinie betreffen die Beweislast in nationalen Ge- richtsprozessen. So wird eine Offenbarungspflicht von Beweismitteln für die Anbieter von Hochrisiko-KI-Systemen geregelt (Art. 3). Den Geschädigten soll geholfen werden, neben den üblichen Beweismitteln auch potenziell haftende Personen zu ermitteln. Auf Antrag kann die Offenlegung angeordnet werden. Antragsberechtigt sind nicht nur der Kläger, sondern auch potenzielle Kläger, wenn sie die Anbieter und Nutzer von Hochrisiko-KISystemen erfolglos aufgefordert haben, die Beweismittel offenzulegen. In solchen Fällen ist der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu wahren, der die berechtigten Interessen aller Parteien berücksichtigen muss. Gerade die Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen auf der Seite des Anbieters wird ein sensibles Problem bleiben. Kommt der Beklagte der Anordnung nicht nach, soll die widerlegbare Vermutung gelten, dass die Sorgfaltspflicht verletzt ist. Weiterhin wird in der Haftungsrichtlinie eine widerlegbare Kausalitätsvermutung zwischen dem Verschulden des Beklagten und dem hervorgebrachten Ereignis geschaffen. Hier sind alle KI-Systeme erfasst nicht nur Hochrisiko-KI-Systeme. Dies soll zu Erleichterungen bei der Beweisführung des Geschädigten führen. Kumulativ muss das Verschulden durch den Kläger nachgewiesen werden, das Verschulden des Beklagten und dem hervorgebrachten Ereignis plausibel sein und zuletzt der Nachweis für die Kausalität zwischen hervorgebrachtem Ereignis und dem Schaden geführt werden. Die Auswirkungen auf das deutsche Deliktrecht halten sich in Grenzen. Die sogenannte haftungsausfüllende Kausalität wird zur Voraussetzung der Kausalitätsvermutung gemacht. Es wird sichergestellt, dass die Vermutung nur bei Beweisschwierigkeiten zum Tragen kommt. Eine verschuldensunabhängige Haftung von KI-Herstellern ist zwar schon in der Produkthaftungsrichtlinie vorgesehen, jedoch ist das Meinungsbild noch nicht abgeschlossen. Aus diesem Grunde wird es noch einige Zeit dauern, bis die Digitalstrategie der EU-Kommission, die zum Ziel hat, das Haftungsrecht auf Unionsebene zu harmonisieren, greift. Bild: © Kai Myller Dr. Paul Klickermann klickermann@it-anwalt-kanzlei.de Kläner Rechtsanwälte www.it-anwalt-kanzlei.de Dr. Paul Klickermann Rechtsanwalt, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Kläner Rechtsanwälte, Koblenz, Lehrbeauftragter der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)

13 Impressum Verlag und Herausgeber: VEK Verlag Inhaberin: Elisabeth Klock Wilhelm-Schrohe-Str. 2, 55128 Mainz Telefon +49 611 949164-65 Telefax +49 611 949164-7755 info@klock-medienpartner.de www.klock-medienpartner.de Redaktion: Elisabeth Klock (v.i.S.d.P.) Dr. Rudolf Müller, technischer Redakteur Lektorat: Dr. Rudolf Müller, Clive Davis Anzeigenleitung und -verkauf: Elisabeth Klock Telefon +49 611 949164-65 Mobil +49 157 50153533 Titelseite: Christopher Koster Fotosatz und Onlineausgabe: Fotosatzstudio Oliver Bauer www.fotosatzstudio.de Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Günther Gaimer Titelbild: Zur Gestaltung des Titelbildes und des Inhaltsverzeichnisses benutzten wir Illustrationen und Fotos von • 0pen/shutterstock.com • Damir Khabirov/shutterstock.com • Dmitry Kalinovsky/shutterstock.com • PeachShutterStock/shutterstock.com • H2 mobility • Sylverarts Vectors/shutterstock.com • ConnectVector/shutterstock.com Ausgabe 1/2023 Copyright: Verlag Elisabeth Klock Das Werk wurde mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz sorgfältiger Prüfung weder vom Verlag noch von der Redaktion eine Haftung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors bzw. des Unternehmens wieder. Der Verlag und die Redaktion machen sich diese Fremdbeiträge nicht zu Eigen. Die Unternehmen sind für das zur Verfügung gestellte und veröffentlichte Bild- und Grafikmaterial im Werk verantwortlich, insbesondere ob das Material frei von Rechten Dritter ist. Der Verlag hat die ausschließlichen Nutzungsrechte zur Verwertung der angenommenen und veröffentlichten Beiträge und Artikel. Nachdrucke, auch auszugsweise, sind nur mit vorheriger Zustimmung des Verlages möglich. Alle Texte, Bilder und Grafiken sowie deren Anordnung unterliegen dem Urheber- und Leistungsschutzrechts. Für direkte oder indirekte Verweise auf fremde Internetseiten („Links“), die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Verlags liegen, übernimmt der Verlag keine Haftung. Für die Inhalte und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen auf den fremden Internetseiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich. Der Verlag macht sich den Inhalt dieser fremden Internetseiten nicht zu Eigen. Von null auf Zukunft. Ganz sicher. weiss-technik.com ŝŵĚƐ ƉƌŽĨĞƐƐŝŽŶĂů ƵŶƚĞƌƐƚƺƚnjƚ hŶƚĞƌŶĞŚŵĞŶ ĚĂďĞŝ͕ ĚŝĞ ŶĨŽƌĚĞƌƵŶŐĞŶ njƵƌ DĂƚĞƌŝĂůͲ ƵŶĚ WƌŽĚƵŬƚŬŽŶĨŽƌŵŝƚćƚ ŶĂĐŚŚĂůƚŝŐ ƵŶĚ ƐŝĐŚĞƌ njƵ ĞƌĨƺůůĞŶ ƵŶĚ ĂůůĞ sŽƌŐĂďĞŶ ĞŝŶnjƵŚĂůƚĞŶ͘ hŶƐĞƌ <ĞƌŶŐĞƐĐŚćĨƚ ƵŵĨĂƐƐƚ ŽŶƐƵůƚŝŶŐ͕ ^ĞƌǀŝĐĞ ƵŶĚ dƌĂŝŶŝŶŐ njƵ ƵŵǁĞůƚƌĞůĞǀĂŶƚĞŶ 'ĞƐĞƚnjĞŶ͕ sĞƌŽƌĚŶƵŶŐĞŶ͕ ZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶ ƐŽǁŝĞ ŬƵŶĚĞŶƐƉĞnjŝĨŝƐĐŚĞŶ ŶĨŽƌĚĞƌƵŶŐĞŶ͘ hŶƐĞƌ dŚĞŵĞŶƐƉĞŬƚƌƵŵ͗ /D ^ D ^ y ^ /W Z , ZŽ,^ ŝŽnjŝĚĞ Wϲϱ <ŽŶĨůŝŬƚͲ ŵŝŶĞƌĂůŝĞŶ >ŝĞĨĞƌŬĞƚƚĞŶͲ ŐĞƐĞƚnj <ŽƐƚĞŶĨƌĞŝĞ ƌƐƚďĞƌĂƚƵŶŐ ďƵĐŚĞŶ ƵŶƚĞƌ ǁǁǁ͘ ŝŵĚƐͲƉƌŽĨĞƐƐŝŽŶĂů͘ ĐŽŵ Firmenprofil IPG Automotive GmbH Bannwaldallee 60 76185 Karlsruhe Telefon +49 721 98 520 0 info@ipg-automotive.com www.ipg-automotive.com Als weltweit agierender Technologieführer für den virtuellen Fahrversuch entwickelt IPG Automotive innovative Simulationslösungen für die Fahrzeugentwicklung. Die Software- und Hardwareprodukte werden durchgängig im Entwicklungsprozess von der Konzeptphase über die Validierung bis hin zur Freigabe eingesetzt. Durch die Arbeit mit virtuellen Prototypen lässt sich der Ansatz des Automotive Systems Engineering fortwährend verfolgen, und neue Systeme können im virtuellen Gesamtfahrzeug entwickelt, getestet und abgesichert werden. IPG Automotive ist Experte auf dem Gebiet der virtuellen Entwicklungsmethoden für die Anwendungsfelder Autonomes Fahren, ADAS, Powertrain und Fahrdynamik. Gemeinsam mit internationalen Kunden und Partnern aus der Automobil- und Zulieferindustrie hilft das Unternehmen, die zunehmende Komplexität in diesen Bereichen zu meistern. Seine Lösungen steigern dabei die Effizienz im Entwicklungsprozess. Als Ergänzung zur realen Testfahrt leistet IPG Automotive mit der Übertragung des realen Fahrversuchs in die virtuelle Welt einen wichtigen Beitrag zum technischen Fortschritt. Und bestimmt so die Mobilität von morgen im Hinblick auf Komfort, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit mit. Anzeige

14 Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern unterstützt die Industrie dabei, sich bzgl. der folgenden Ziele zu verbessern: Wettbewerbsfähigkeit: die deutsche ausrüstende Industrie kann ihre Position im internationalen Wettbewerb nur erhalten, wenn sie konsequent auf Innovationen setzt, z. B. in Form von neuen Komponenten, Maschinen und/oder Linien, die sich selbst beschreiben, selbst konfigurieren und selbst verbessern einschließlich zugehöriger digitaler Dienste. Nachhaltigkeit: der Nachweis des CO2Fußabdrucks und zwar bezogen auf eine tatsächliche Instanz einer Maschine oder Komponente – im Gegensatz zu Durchschnittswerten – wird für Maschinenbauer und Komponentenhersteller verpflichtend werden; genauso wie der Nachweis, den Fabrikbetreiber erbringen müssen, wieviel Energie und Rohstoffe im Produktionsprozess verbraucht wurden. Auch hierfür werden digitale Dienste benötigt, um z. B. den Energieverbrauch in der Produktion durch geschickte Wahl der Auftragsreihenfolge zu reduzieren. Resilienz: gerade der Maschinen- und Anlagenbau sowie deren Inbetriebnahme, Reparatur und Wartung sind abhängig von Vorleistungslieferungen aus dem Ausland. Am Beispiel von China sind dies rd. 15 Prozent, mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt aller deutschen Industriebranchen [1]. Daraus ergibt sich unter anderem, dass die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in den Wertschöpfungsketten der Ausrüsterbranche signifikant zunehmen muss, wenn sie weiterhin – unter zunehmender Unsicherheit – lieferfähig bleiben will. Digitale Dienste helfen beispielsweise dabei, Störungen von Lieferketten schnell zu entdecken und Alternativlieferanten auszuwählen – unter allen erforderlichen Berücksichtigungen von Risiken und Qualitätsanforderungen. Kreislaufwirtschaft: für die Automobilindustrie arbeiten wir bei Fraunhofer seit Digitalisierung Datenökosysteme und Daten- räume schaffen Mehrwert Von Dr. Olaf Sauer, Geschäftsfeld Automatisierung, stv. Institutsleiter, Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) In Deutschland waren 2022 rund 6 Millionen Menschen in Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Direkt und indirekt hängen rund 15 Millionen der knapp 45 Millionen Arbeitsplätze von der produzierenden Wirtschaft ab. Der Wohlstand Deutschlands als rohstoffarmes Land hängt also auch künftig massiv von innovativer und effizienter Wertschöpfung ab. Neue Produkt-Service-Systeme der Fabrikausrüster unterstützen die produzierende Industrie dabei und machen sie resilienter. Datenökosysteme bieten neue Möglichkeiten für produzierende Unternehmen und deren Ausrüster. (Quelle: Fraunhofer ISST) längerem daran, ausgehend von der Produktentwicklung für die Hauptkomponenten eines Fahrzeugs (Batteriezellen, Karosserie, Batteriegehäuse, Elektronik und Elektrik, Reifen, etc.) kreislauffähige Strategien zu entwickeln, und zwar indem • Produkte eingespart oder anders her- gestellt werden, • die Lebensdauer von Produkten erhöht wird oder • Materialien wiederverwertet werden [2]. Auch für die Ausrüsterbranche sind solche Strategien sowie datenbasierte Dienste zu entwickeln, und zwar auf Basis existierender Ansätze, z.B. Wiederaufarbeitung von Motorspindeln für Werkzeugmaschinen, Condition Monitoring und prädiktive Bereitstellung von Ersatzteilen, etc. Allein hochproduktive und zuverlässige Maschinen und Anlagen zu liefern oder zu betreiben, wird also in Zukunft als Differenzierungsmerkmal und Basis des Geschäftserfolgs der Ausrüsterbranche nicht mehr ausreichen. Denn es vollzieht sich ein Paradigmenwechsel vom Produktfokus hin zu nutzenbasierten Mehrwerten, sogenannten Produkt-Service-Systemen (PSS), die für neue Wertschöpfung sorgen und zukunftssichere Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Mitarbeiter sichern. Ergänzende softwarebasierte Dienstleistungen rund um die Produktion ermöglichen datenbasierte Subskriptionsgeschäftsmodelle der „As-aService-Economy“. Diese gelten als weniger anfällig für Absatzschwankungen und Investitionszyklen. Gleichzeitig verstärken sie die Kundenbindung und damit die sensible Kundenschnittstelle. Der Schlüssel zu produktbegleitenden digitalen Diensten und zusätzlichen Potenzialen liegt in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Sie schafft Transparenz in Bezug auf Wertschöpfungsketten, verbessert Resilienz und ermöglicht Stoffkreisläufe hin zu einer kreislauffähigen Wirtschaft. Datenräume für einfachen, sicheren Austausch Zusätzlich zu den traditionellen hardwarenahen Kompetenzen müssen Mitarbeitende in produzierenden Unternehmen schnell umfassende Kompetenzen beherrschen, um neue Tools wie GAIA-X, Datensicherheit und -souveränität, Plattformen und Datenökosysteme nutzbringend anwenden zu können. Der Wissensrückstand kann nur in Kooperation mit Partnern aufgeholt werden. Als ein beispielhaftes Leuchtturmprojekt für einen branchenbezogenen Datenraum, im Kern ein Datenraum der automobilen Supply Chain, hat die Automobilbranche mit Unterstützung der Bundesregierung im Jahr 2021 das Projekt Catena-X gestartet:

Transfer-X https://www.transfer-x.de Manufacturing-X https://www.plattform-i40.de/IP/ Navigation/DE/Manufacturing-X/ Initiative/initiative-manufacturing-x.html Catena-X https://catena-x.net/de Es zielt darauf ab, einen sicheren, datensouveränen und einfachen Austausch von Informationen innerhalb automobiler Wertschöpfungsnetzwerke zu ermöglichen. Das Projekt soll die Digitalisierung der Branche, die Kollaboration und die Effizienz von Prozessen erhöhen, damit das deutsche Automotive-Ökosystem zukünftig wettbewerbsfähig bleibt. Dazu kooperieren in Catena-X die drei großen deutschen Original Equipment Manufacturer (OEM) BMW, Mercedes und Volkswagen mit großen und mittelständischen Zulieferern aus der gesamten automobilen Zulieferkette. Manufacturing-X wird den nächsten Schritt in die Datenökonomie ermöglichen. Kernkompetenzen ausbauen – Tätigkeiten auslagern Datenökosysteme mit ihren Möglichkeiten der dezentralen Datenhaltung in branchenspezifischen Datenräumen (Grafik 1), multilateralem Datenteilen sowie Datenzugriffs- und -nutzungskontrolle bieten neue Chancen für produzierende Unternehmen und deren Ausrüster: Kernkompetenzen können ausgebaut und andere Tätigkeiten an spezialisierte Partner ausgelagert werden. So entstehen neue Anbieterprofile und Kooperationsformen (Grafik 2). Datenräume erfordern: Infrastruktur, Basisdienste, zum Beispiel die Interpretation und Übersetzung spezifischer Begriffe in die gemeinsame „Sprache“ des Datenraums („Semantisches Mapping“ auf ein gemeinsames Vokabular) oder Funktionen, die die Datensouveränität sicherstellen sowie Software-Funktionen, die das Geschäft der Teilnehmer des Datenraumes unterstützen („Business Apps“). Steigende Teilnehmerzahl verbessert Angebot Business-Apps schaffen den tatsächlichen Mehrwert für die produzierende Industrie, ihre Ausrüster und Dienstleister. Denn sie stellen Funktionalitäten bereit, mit denen Firmen Transparenz in ihrer Fertigung schaffen, Kennzahlen berechnen oder Qualität und Verfügbarkeit vorausschauend ermitteln (Grafik 3). Je mehr Teilnehmer im Datenökosystem mitarbeiten (Firmen, die Daten bereitstellen und Firmen, die Daten nutzen), umso besser wird das Angebot im Datenraum – bezogen auf Daten und verarbeitende Funktionalitäten. Letztlich sind Datenräume und ihre Regeln ein europäischer Weg, um produzierenden Unternehmen Hoheit und Kontrolle über ihre Daten zu erhalten, statt sie an große außereuropäische Anbieter abzutreten. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen steht die Digitalisierung in der Produktion immer noch am Anfang. Zukünftig wird alles in der Fabrik mithilfe spontan vernetzbarer und echtzeitfähiger Software funktionieren – mit gravierenden Auswirkungen auf die Struktur der Wertschöpfung in der produzierenden Industrie. Ziel aller Anstrengungen ist es, Produktion und ihre Ausrüster in Deutschland zu erhalten und zu stärken – besonders für künftige turbulente Zeiten. [1] Busch, B.; Matthes, J.; Sultan, S.: Zur Abhängigkeit einzelner Industriezweige von China. IW-Report 5/2023, Köln, 23.01.2023. [2] E llen MacArthur Foundation: Towards the circular economy. Journal of Industrial Ecology, 2013, 2. Jg., Nr. 1, S. 23-44. Arbeitsteilung in der Datenökonomie: Datenräume schaffen neue Anbieterprofile und Kooperationsformen. Business-Apps schaffen den tatsächlichen Mehrwert für die produzierende Industrie, ihre Ausrüster und Dienstleister.

16 Industrie 4.0 ROI-EFESO präsentiert Gewinner des INDUSTRIE 4.0 AWARD Von Anna Reitinger, Head of Marketing, ROI-EFESO Management Consulting AG Kein Zweifel – Industrie 4.0 ist eine deutsche Erfolgsgeschichte. Trotz eines hohen Digitalisierungsgrades der Fabriken sind aber noch nicht alle Kapitel dieser Geschichte geschrieben. Zwar ist unter Fachleuten in Wissenschaft und Praxis die herausragende Bedeutung, die dem Thema Industrie 4.0 zukommt, unbestritten. Handelt es sich dabei doch nach der Mechanisierung durch Wasser und Dampf, der Einführung der Massenproduktion sowie dem Einzug von Elektronik und IT in die Produktion um den vierten grossen Umbruch der Industriegeschichte. Dabei mit ganz vorne zu sein, ist die zentrale Herausforderung gerade für die deutsche Industrie, die im Vergleich zu anderen Ländern nach wie vor über einen relativ hohen industriellen Wertschöpfungsanteil verfügt. Jetzt geht es darum, die verschiedenen Technologien zu integrieren und miteinander zu einem Optimum zu vernetzen. Mit dieser Herausforderung sind wir in unserer beruflichen Praxis täglich konfrontiert. Mit über 500 Berater:innen, international in 30 Büros weltweit vertreten, ist ROI-EFESO Management Consulting die führende Unternehmensberatung für effiziente Produktion, adaptive Supply Chains und industrielle Digitalisierung. Die dabei mit unseren Kunden in verschiedensten Projekten gemachten Erfah- rungen und die dabei erzielten Erfolge und Fortschritte zu präsentieren, hat sich ROIEFESO zum Ziel gesetzt. Mit der jährlichen öffentlichen Präsentation und Prämierung der herausragendsten Projekte werden Effizienz und Leistungspotentiale von Industrie 4.0 unter Beweis gestellt und es werden diejenigen mit einem Award geehrt, die mit ihrer visionären Vorstellungskraft dem Instrumentarium von Industrie 4.0 in der betrieblichen Realität erfolgreich Geltung verschafft haben. Die Location für die Verleihung der Awards 2022 war bewusst gewählt. Der Münchner Kohlebunker – 1915 erbaut, lange Jahre als „Nachkriegs-Ruine“ geschmäht und bis 1995 als Kohlelager von der damaligen Bundesbahn genutzt, vereint in einzigartiger Weise traditionelle Industriegeschichte und moderne Architekturelemente zu einem idealen Veranstaltungsort – ein wirklich angemessener Rahmen für die bereits 10. Verleihung des INDUSTRIE 4.0 AWARD. Hans-Georg Scheibe, Co-Founder und Managing Partner der ROI-EFESO Management Consulting AG wies in seinen einleitenden Worten auf die über die vergangenen Jahre gestiegene Bedeutung von Industrie 4.0 hin. Das Organisationsgestaltungskonzept Industrie 4.0 habe weltweit Karriere gemacht. Zunächst in Deutschland geprägt, mittlerweile internationales Anna Reitinger, Head of Marketing, ROI-EFESO Bild: © Florian Griessel

17 INDUSTRIE 4.0 AWARD www.industrie40award.com ROI-EFESO Management Consulting AG www.roi-efeso.com Top Thema, was auch bei der aktuellen Preisverleihung Niederschlag gefunden habe. Aber zunächst galt es, die Preisträger der Jahre 2020 und 2021 nachträglich zu ehren. Die Pandemie hatte eine öffentliche Preisverleihung in den letzten beiden Jahren leider unmöglich gemacht. Namens des 30-köpfigen unabhängigen Jury-Gremiums stellte Prof. Dr. Werner Bick, vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebs- wirtschaft und Logistik der OTH Regensburg sowie Co-Founder von ROI-EFESO, die Grundsätze und Leitlinien dar, von denen man sich bei der Prämierung in vier Kategorien aus dem Kreis von rund 50 Bewerbungen hat leiten lassen. 2022 zum Sieger in der Kategorie „SMART FACTORY“ wurde die Rittal GmbH gekürt. Mit einer durchgehend digitalisierten und hochautomatisierten Prozesskette vom Auftragseingang über die Produktion bis zur Auslieferung an den Kunden wusste die Rittal GmbH die Jury zu überzeugen. Der Hersteller von Schaltschranksystemen, Kühlgeräten und Edge-Datacenter Produkten hat an seinem Standort in Haiger rund 300 Angestellte und 250 Maschinen über alle Produktlinien hinweg vernetzt. Die so gewonnenen Daten fliessen in digitale Zwillinge für die Produkte, Anlagen und die Fertigung und erhöhen dadurch die Transparenz entlang der gesamten Prozesskette. Nach Auffassung der Jury hat die Rittal GmbH mit diesem durchgängig vernetzten System einen neuen Benchmark für die Smart Factory gesetzt. Dass es sich bei Industrie 4.0 nicht um eine Geheimwissenschaft handelt, die nur von eingeweihten Fachexperten betrieben werden kann, konnte die Mangelberger Elektrotechnik GmbH, Siegerin in der Kategorie „SMART & SUSTAINABLE“, mit ihrem Projekt zur Reduzierung von Materialkosten und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft unter Beweis stellen. Dafür setzte der Hersteller von Schaltanlagen in seinem Werk in Roth auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Digital Twins. Eine KI-Software analysiert die Leistung von mehr als 8.000 Gehäusen im Praxiseinsatz und wählt anhand dieser Daten die richtigen Komponenten für die Entwicklung neuere Produkte aus. Darüber empfiehlt die KI den Kunden selbständig, wann sie recyceln sollten, um die interne Nachfrage und das Angebot aufeinander abzustimmen. Ein wichtiger personalpolitischer Schwerpunkt des Projekts lag darin, mit zukunftsorientierten Arbeitsweisen nach dem Prinzip „Work as a Pleasure“ die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern und die Arbeitgeberattraktivität des Unternehmens langfristig abzusichern. Der Preisträger in der Kategorie „SMART AUTOMATION“, die taiwanesische AUO Corporation, ist Beleg für die internationale Präsenz von Industrie 4.0. Als Reaktion auf globale Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Klimawandel und gestiegene Kundenanforderungen kombiniert der Konzern an seinem Standort in Taichung mehrere Digitalisierungs- und Automatisierungs-Technologien in einem Industrie-4.0-Projekt miteinander. Kern des Projekts ist ein cyber-physisches System zur Unterstützung des Shopfloors mit dem Ziel der Effizienzsteigerung und Reduzierung der manuellen Tätigkeiten sowie zur Verbesserung der Umweltbilanz durch die Verbindung verschiedener Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien. Der weltweit führende Hersteller von LED-Flachbildschirmen kann so mehr als 100.000 unterschiedliche Prozessparameter in Echtzeit überwachen. Sie bilden die Grundlage für Anwendungen wie eine KI-basierte visuelle Qualitätskontrolle oder ein verbessertes Ressourcenmanagement auf Basis von AIoT-Sensoren (Artificial Intelligence of Things). Last but not least wurde in der Kategorie „SMART WORKFORCE“ die in den Vereinigten Arabischen Emiraten beheimatete EDGE Group PJSC ausgezeichnet. Mit einem umfassenden Industrie-4.0-Programm legte der Technologiekonzern EDGE die Grundlage für die Optimierung zahlreicher Operation-Prozesse, von Fertigungsaufträgen bis hin zur Outbound-Logistik. Um die daraus resultierenden, neuen Arbeitsweisen nachhaltig in der Organisation zu verankern, etablierte das Unternehmen eine unternehmenseigene „Learning & Innovation Factory“. Sie bietet ein umfangreiches Trainingsprogramm, das eine Matrix von Qualifikationsniveaus und Themen wie Lean & Lean Digital, Six Sigma oder Analytik & IoT abdeckt, durch das die Mitarbeiter befähigt werden, die Veränderungen durch OPEX und Industrie 4.0 zu meistern. Bemerkenswert ist, dass dieses System jedem Angestellten seinen individuellen „learning path“ anbietet. Zum Ende der Veranstaltung nahmen die Teilnehmer und Gäste bei einem Flying Buffet die Möglichkeit gerne wahr, kräftig zu netzwerken, Erfahrungen auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. ROI-EFESO wird sich auch im laufenden Jahr daran beteiligen, die Erfolgsgeschichte von Industrie 4.0 fortzuschreiben und auf den Award 2023 darf man gespannt sein. Alle Informationen zum Award und den Bewerbungsprozess sind auf der Homepage zu finden. Ihr Engineering- und Technologiepartner www.invenio.net ENTWICKLUNG SOFTWARE FERTIGUNG AUTOMATION BERATUNG

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