OEM&Lieferant Ausgabe 1/2020

42 V2X-Kommunikation V2X und C-V2X: Testen auf Konformität und Stabilität Von Manfred Miller, geschäftsführender Gesellschafter der NORDSYS GmbH Mit der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen untereinander sowie mit der Infrastruktur mittels V2X- Kommunikation ergeben sich neue Anforderungen an die Testverfahren solch vernetzter Systeme. Nicht nur, dass sich Fahrzeuge der verschiedenen Hersteller und Marken untereinander verständigen können müssen – mit der Einbeziehung der Infrastruktur in ein V2X-Netzwerk wächst die Anzahl der beteiligten Kommunikationsteilnehmer und damit zwangsläufig auch die Zahl von möglichen Fehlerquellen. Mit der V2X-Kommunikation kommen zudem weitere externe Datenquellen ins Spiel, ohne die ein funktionales Testen der V2X-Anwendung gar nicht möglich ist. Für eine funktionierende V2X-Kommunikation ist die Standardisierung der Kommunikation unerlässlich. Naheliegend ist die Standardi- sierung nach demOSI-Referenzmodell auf den Schichten 1-5. In Wirklichkeit geht die erfor- derliche Standardisierung jedoch noch weiter und umfasst neben allen sieben OSI-Schichten noch zusätzlich die auf Schicht 7 aufsetzende ITS-Anwendungsebene (ITS = Intelligent Transportation Systems). Ein vereinfachtes Beispiel soll den beschrie- benen Sachverhalt verdeutlichen: Die ITS-An- wendung „Slowor Stationary VehicleWarning (SSVW)“ soll vor langsam fahrenden oder ste- hendenFahrzeugenwarnen.Hierzumussunter anderem definiert sein, ab wann ein Fahrzeug als stehendes Hindernis zu betrachten ist und bis zu welcher Geschwindigkeit es als „lang- sam“ gilt. Die Bedingungen, unter denen dann die entsprechende Warnnachricht in Form einer DENM (Decentralized Enviromental Notification Message) erzeugt und gesendet werden darf, sind entsprechend standardisiert. Die DENM selbst muss als Nachricht natürlich auch standardisiert sein. Fahrzeuge, Ampeln und sonstige Infrastruktur – alle reden mit Externe Daten können von anderen Fahrzeu- gen stammen (V2V-Kommunikation) oder von der Infrastruktur (I2V-Kommunikation), wie etwa Lichtsignalanlagen. Kurz: Dem Verkehrs- geschehen, das sich um das eigene Fahrzeug herum abspielt. Insofern ist bei Testlösungen nicht nur der Restbus des eigenen Fahrzeuges (das Ego-Fahrzeug) zu betrachten, sondern insbesondere die Simulation des verkehrlichen Umfelds. In Analogie zum Bordnetz-Restbus- simulation kann diese als „Restverkehrssi- mulation“ auf Ebene der V2X-Nachrichten bezeichnet werden. Da die Installation von hunderten V2X-Mo- dems kein gangbarer Weg weder zur Erzeu- gung der beschriebenen Netzwerklast noch zur Restverkehrssimulation ist, stellt sich die Frage, wie die zuvor geschilderten Tests mit vertretbarem Aufwand überhaupt durch- geführt werden können. Die Erzeugung von Netzwerklast wie auch des Restverkehrs kann in einem V2X-Netzwerk auch über si- mulierte Netzwerkteilnehmer erfolgen. Eine solche Netzwerksimulation stellt die Test- lösung waveBEE® hive (hive = Bienenstock) der NORDSYS GmbH bereit. Mit lediglich 5 Modems können bis zu 100 Netzknoten vollständig und inklusive Security abgebildet werden, wobei das System nach oben skaliert werden kann. Die Restverkehrssimulation wie auch Netz- knoten für die Lasterzeugung können auf einfache Weise per Mausklick in der im Test- stand integrierten Software erzeugt werden. Die auf diese Weise erzeugten Testfälle oder auch komplexe Testszenarien sind zeitlich und räumlich reproduzierbar. Als Option können Verkehrssimulationen an den Teststand an- gebunden werden, wobei auch hier die Re- produzierbarkeit gegeben ist. Der Schritt vom Labortest mittels waveBEE® hive hin zu Feldtests mit realen Fahrzeugen ist eine zentrale Anforderung von Funktions- testern. Durch die formale Beschreibung der Testcases können diese mittels waveBEE® to-go exakt auch im Fahrversuch reproduziert werden – egal zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort. Bild: © Nordsys GmbH Nordsys GmbH www.nordsys.de Webseiten Nordsys GmbH www.facebook.com/nordsysgmbh Facebook Nordsys GmbH https://t1p.de/5mno Video Nordsys GmbH Produkte https://t1p.de/4mkk T E I L E N

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