OEM&Lieferant Ausgabe 1/2020

31 Neue Produkte und Märkte CO 2 -Reduzierung durch moderne Automobillacke Von Jörg Zumkley, Global Communications, Unternehmensbereich Coatings der BASF Wie kann die Lackierung von Fahrzeugen effizienter und ressourcenschonender gestaltet werden? Mit dieser Frage- stellung beschäftigen sich die Experten des Unternehmensbereichs Coatings der BASF und Automobilhersteller gleichermaßen. Hier spielen optimierte Lackierprozesse eine große Rolle, aber auch Produkte, die nicht nur auf- grund ihrer Eigenschaften, sondern bereits durch ihren Herstellungsprozess besonders nachhaltig sind. Durch das Biomassenbilanzverfahren setzt die BASF frühzeitig in der Wertschöpfungskette an und erweitert so ihr Portfolio von Autoserienlacken um nachhaltigere Produkte. Nachwachsende Rohstoffe nutzbar machen und fossile Stoffe substituieren – das ist der Kerngedanke des sogenannten Biomassen- bilanzverfahrens. Mit der Entwicklung dieses Verfahrens für die Nutzung von erneuerbaren Rohstoffen in der chemischen Industrie hat BASF neue Wege beschritten. Im Zuge des Biomassenbilanzverfahrens werden erneuer- bare Rohstoffe wie Bio-Naphtha oder Biogas aus organischemAbfall oder pflanzlichen Ölen bereits bei der Herstellung von chemischen Grundprodukten als Rohstoff verwendet. Der Anteil an biobasierten Rohstoffen wird dann nach dem europäischen REDcert 2 -Standard zertifiziert und bestimmten Verkaufspro- dukten zugeordnet, die zu einer messbaren Einsparung von CO 2 beitragen. Nach einem kalkulatorischen Modell werden 100 Prozent der fossilen durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Öko- stromanbietern. Auch hier stammt der Strom, der aus der Steckdose kommt, nicht immer nur aus erneuerbaren Quellen. Entscheidend ist, dass die Menge an Ökostrom im Gesamtmix stimmt. Der besondere Vorteil durch den Ein- satz im BASF-Verbund besteht darin, dass auf diese Weise die Formulierung der Produkte nicht geändert werden muss und somit Quali- tät und Eigenschaften identisch bleiben. Nachhaltiges Produkt- portfolio wächst Für ihre Premium-Reparaturlackmarken R-M® und Glasurit® hat BASF 2018 ressourcen- schonende Autoreparatur-Produkte auf den europäischen Markt gebracht, die nach dem Biomassenbilanzverfahren zertifiziert wurden. Das Unternehmen hat eine Vorreiterrolle in diesem Bereich eingenommen und bietet den Ansatz nun auch für die Autoserienlackierung an. Unter dem Dach „ReSource“ werden Pro- duktlösungen für die einzelnen Schichten im Lackaufbau vermarktet – von der kathodischen Tauchlackierung (KTL) über einBasislacksystem bis zum Klarlack. Hier wurden gezielt Produkte ausgewählt, die aufgrund ihrer Eigenschaften bereits sehr nachhaltig sind und durch das Bio- massenbilanzverfahren ihren ökologischen Fußabdruck weiter verbessern. Eine optimale Grundlage für den Schichtauf- bau bildet die kathodische Tauchlackierung CathoGuard® 800 ReSource. Die Technologie ist besonders lösemittelarm und verzichtet auf Organo-Zinn-Verbindungen. Zudem wird durch eine optimierte Schichtdicken-Ver- teilung Material eingespart und gleichzeitig durch den guten Kantenumgriff der Schutz der gesamten Karosserie gewährleistet. Einen weiteren Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet das Produkt durch die Reduzierung von Abwasser und den daraus resultierenden verringerten Frischwasserbedarf im Prozess. Für Farbe sorgt das Wasserbasislacksystem ColorPro® ReSource. Mit „Synchroton“ aus der aktuellen Kollektion der Automotive Color Trends haben die Designer von BASF einen ers- ten Farbton vorgestellt, der auf dem Biomas- senbilanzansatz beruht und somit besonders nachhaltig ist. Der hochkratzfeste Klarlack iGloss® ReSource schließt als letzte Schicht den Lackaufbau ab und sorgt für dauerhaften und prägnanten Glanz. Er kombiniert die Vorteile von anorga- nischen „harten“ und organischen „weichen“ Stoffen. Das Hybridmaterial ist in der Lage, erhöhte Kratzfestigkeit zu gewährleisten und schützt besser gegen Mikrokratzer, die unter anderem durch Waschanlagen entstehen können und stärkt so die Langlebigkeit des Fahrzeugs. Durch die Kombination mit dem Biomassen- bilanzansatz haben alle drei Schichten eins gemeinsam: Sie reduzieren CO 2 -Emissionen signifikant, ersetzen fossile Rohstoffe, ver- werten organischen Abfall weiter und setzen auf erneuerbare Ressourcen. Bild/Grafik: © BASF Das Biomassenbilanzverfahren der BASF im Überblick. BASF Coatings www.basf-coatings.com Webseite BASFbietetdenAutomobilfarbton„Synchroton“alsProdukt mit dem Biomassenbilanzverfahren an.

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