OEM&Lieferant Ausgabe 1/2020

16 Elektromobilität Die Augen des Fahrzeugs zur Positionierung nutzen Von Ergun Yavuz, Projektmanager / Senior Systemingenieur E/E System- und Softwareentwicklung, ServiceXpert GmbH und Amith Phalguni, Systemingenieur E/E System- und Softwareentwicklung, ServiceXpert GmbH Die zunehmende Elektrifizierung von Fahrzeugen erfordert neue, innovative Ladekonzepte. ImVergleich zum kabel- gebundenen Laden ist das induktive Laden eine weitaus komfortablere Alternative. Für die Effizienz dieser Lade- technologie ist die Qualität des Positionierungsvorgangs des Fahrzeugs entscheidend. Die ServiceXpert Gesellschaft für Service-Informationssysteme mbH greift hierfür auf bereits im Fahrzeug verbaute Technologie zurück und setzt diese für ihre zukunftsweisenden Entwicklungen ein. In der Automobilbranche besitzt heutzutage der Großteil der Fahrzeuge eine oder meh- rere Kameras, die verschiedene Aufgaben in der Fahrerassistenz übernehmen. Um die Zukunft der E-Mobilität mitzugestalten und innovative Lösungen für komplexe Frage- stellungen, wie beispielsweise eine Vereinfa- chung des Ladevorgangs zu finden, greifen die Ingenieure der ServiceXpert auf bestehende Konzepte und Technologien zurück und ent- wickeln diese für die Gestaltung einer zu- kunftsfähigen Elektromobilität weiter. Die Vorstellung eines Ladevorgangs ohne Kabel und ohne physischen Registrierungs- bzw. Organisationsprozess an einer Ladesäule ist charmant und würde erheblich zur Komfort- Steigerung der Fahrer von Elektrofahrzeugen beitragen. Induktives Laden ist eine der neuen und attraktiven Technologien zum Laden eines Elektrofahrzeugs. Das Anschließen un- ordentlicher, langer und schwerer Ladekabel entfällt, da das induktive Laden eine draht- lose, bequeme Lademethode ist. Bei dieser Ladentechnologie wird elektroma- gnetische Induktion zwischen zwei Objekten zum Übertragen von Energie verwendet. Die Energie wird von einer Magnetspule in der Bodenplatte, die sich beispielsweise auf einem speziellen Parkplatz für Elektromobile befin- det, zur korrespondierenden Magnetspule im Elektrofahrzeug übertragen. Die Positionierung der beiden Spulen zueinan- der ist dabei durch die Norm IEC 61980 gere- gelt. Diese schreibt ein Positionierungsfenster im Bezug zum Spulenmittelpunkt vor, in dem das induktive Laden zugelassen ist. Ein Posi- tionierungssystemhilft damit nicht nur bei der Steigerung der Effizienz, sondern sorgt auch dafür, dass die vorgeschrieben Rahmenbedin- gungen für das Positionieren eingehalten wer- den. Somit ist ein Hilfssystem unumgänglich, wenn Kraftfahrzeuge im genormten Rahmen induktiv geladen werden sollen. Um die Stellung des Fahrzeugs genau zu er- mitteln, ist die Erkennung und Bestimmung der Position der Bodenplatte ausschlag- gebend. Viele Unternehmen, die bereits in- Bilder: © ServiceXpert GmbH T E I L E N

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