OEM&Lieferant Ausgabe 1/2018

37 Headsets: Kopfhörer mit Mikro- phon sind das heute wohl bekanntes- te und in der Logistik am weitesten verbreitete interaktive Assistenz- system. Ihre Hauptanwendung ist Pick-by-Voice, bei dem der Kommissi- onierer mittels akustischer Ansagen zum nächsten zu ergreifenden Artikel geführt wird und mittels Sprachbefehl die Ausführung bestätigt. Smart Glasses: Die Datenbrille pro- jiziert in das natürliche Sichtfeld zu- sätzliche Informationen über ein transparentes Display oder über eine Laser- projektion in das Auge (Augmented Reality = erweiterte Wirklichkeit). Diese Zusatzinforma- tion zeigt z.B. dem Kommissionierer den Weg zum nächsten Artikel, wie viele Stück er davon ergreifen soll und bestätigt die Durchfüh- rung der Aufgabe durch Scannen des Artikel-Barcodes. Genauso kann eine Datenbrille einem Instandhalter helfen, die Ma- schine / Anlage in der richti- gen Reihenfolge zu (de)-mon- tieren. Auch entsprechende „Smart Contact Lenses“ sind bereits in der Entwicklung. Unterarmcomputer: Hierbei handelt es sich um voll funktionsfähige Computer, die man am Un- terarm trägt. Die Eingabe erfolgt an einem Touch-Display. Somit hat der Anwender beide Hände frei, allerdings befinden sich die Infor- mationen nicht automatisch in seinem Blick- feld. Eine technologische Weiterentwicklung dieses MMIs könnte ein dünnes Projektorarm- band sein, das die Bildsignale eines Handhelds direkt auf den Unterarm des Anwenders pro- jiziert. Die Bedienung des Monitors erfolgt dann direkt auf der Haut. RFID- und Datenhandschuhe: Ein RFID-Handschuh verfügt über ein RFID-Lesegerät zum Auslesen von Daten aus RFID-Trans- pondern. Damit sind die Hände des Anwenders frei und ein Umbuchen der kommis- sionierten Ware erfolgt mehr oder weniger selbsttätig, Scan-Schritte sind nicht länger notwendig. Vom RFID-Handschuh zu unter- scheiden ist der Datenhandschuh. Dabei han- delt es sich um ein 3D-Eingabegerät, das im Zusammenhang mit Virtual Reality (VR) die flexible und einfache Datenerfassung einer bestimmten Arm- oder Fingerposition oder die Bestimmung der Position und Lage des Handschuhs relativ zur Umgebung ermög- licht. RFID- und Sensor-Armbänder: Ein RFID- Transponder wird in ein Armband integriert, womit der Anwender eindeutig identifiziert ist. Somit lassen sich Maschinen auf die Körper- größe des Anwenders automatisch einstellen oder die angezeigten nächsten Arbeitsschritte auf das Qualifikationsniveau des Mitarbeiters anpassen. Sensor-Armbänder können Laufwe- ge und -zeiten von Kommissionierern nachver- folgen oder Daten über den körperlichen Zu- stand bei bestimmten anstrengenden Arbeiten übermitteln. NFC- und Smart Motion Ringe: In einem Ring befindet sich ein Transponder, der über NFC (Near-Field-Communication) mit der Umgebung über kurze Übertragungsdistanzen kommu- niziert. Damit werden Anlagen oder Smartphones entsperrt, Türen oder Zugangskontrollen geöffnet oder Kommissionierfehler verhin- dert. In Smart Motion Ringen sind Sensoren eingearbeitet, die ein sehr präzises Arbeiten für die Steuerung von Geräten mit Gesten er- möglichen. Motion Capturing Clothes und Magic Shoes: In die Gewebefasern eingearbeitete Sensoren messen Bewegungen des Trägers und generieren Daten zum Träger, etwa über dessen Gesundheitszustand. Zudem können in Schuhe eingearbeitete Microchips Daten mes- sen und übertragen. Damit kann der Anwender z.B. Maschinen durch Gesten mit den Füßen steuern, aber auch umgekehrt Signale durch Vibration des Chips empfangen. n Blue Color Cyborgs Die wichtigsten Mensch-Maschine-Schnittstellen in der Industrie Von Dr. Wolfgang Keplinger, ROI Management Consulting AG In der Smart Factory und dem Smart Warehouse muss ein Großteil der Informationen aus dem Tagesgeschäft in Echtzeit verfügbar sein. Mensch-Maschine-Schnittstellen (engl: man machine interfaces, kurz MMIs) machen dies möglich. Die Wearables bzw. interaktiven Assistenzsysteme helfen zum Beispiel bei der Ausführung von Kommissionieraufgaben, Montage- und Fertigungstätigkeiten, Service- und Wartungsaufgaben oder der Mitarbeiterqualifizierung. Die folgenden MMIs sollten Unternehmen kennen: Digitalisierung ROI Management Consulting AG www.roi.de Webseite Grafiken: © ROI Management Consulting AG Ein RFID-Modul führt durch die Future Factory http://t1p.de/83lq Youtube Als Experte für Forschung und Entwicklung, Produktion und Industrie 4.0 unterstützt ROI Industrieunternehmen darin, ihre Produkte, Technologien und Produktionsnetzwerke zu optimieren und die Potenziale der Digitalisi- erung für effizientere Prozesse und intelligente Produkte zu nutzen. Operative Exzellenz und quantitative, nachhaltig wirksame Ergebnisse sind dabei die Ziele, an denen ROI sich messen lässt. Für seine stark umsetzungsorientierten Projekte erhielt ROI mehrere wichtige Ausze- ichnungen wie die Siegel „Beste Berater“ der ‘brand eins’ sowie „Best of Consulting“ der ‘WirtschaftsWoche’ und belegt TOP-Platzi- erungen in der Studie „Hidden Champions des Beratungsmarktes“ der WGMB. Um den Themenkomplex Industrie 4.0 greifbar und in der Unternehmenspraxis effektiv nutz- bar zu machen, betreibt ROI eine Industrie 4.0 Lernfabrik, in der technologische Grundlagen und Prinzipien der Digitalisierung mit dem Lean Production Ansatz kombiniert und praxisnah vermittelt werden. Gemeinsam mit der Fachzei- tung Produktion schreibt ROI in Deutschland seit 2013 den „Industrie 4.0-Award“ aus, seit 2017 auch in China. 1999 in München gegründet, beschäftigt die ROI Gruppe weltweit mehr als 150 Mitarbeiter an den Standorten München, Stuttgart, Pe- king, Prag, Wien und Zürich. Das Spektrum der Kunden reicht von renommierten mittelstän- dischen Unternehmen bis hin zu Dax-Konzer- nen. ROI Management Consulting AG

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