

Yaskawa Roboter bewähren sich
unter härtesten Einsatzbedingungen
Die neue Dimension des
automatisierten Schleifens
Von Ralf Högel
Mit einer vollautomatischen Schleifzelle für Fahrwerkskomponenten dringt das Systemhaus
AutomationsRobotic mit einer Anlagenverfügbarkeit von 99,65 Prozent in bis dato unerreichte
Dimensionen vor. Und: Die Roboterzelle mit zwei Yaskawa Sechsachsern setzt auch in den Bereichen
Autonomie, Ausbringung und Flexibilität Benchmark.
Als sich die beiden AutomationsRobotic-Ge-
schäftsführerWalter Schaffhauser und Ale-
xander Steiger zusammen mit ihrem Team
intensiv mit dem Pflichtenheft eines renom-
mierten Automobilzulieferers für eine ge-
plante Roboter-Schleifanlage beschäftigten,
taten sich immer mehr Fragezeichen hinter
der Machbarkeit des Projektes auf. Dabei
ging es eigentlich „nur“ darum, Strukturtei-
le aus Aluminiumdruckguss in definierten
Bereichen zu überschleifen.
Was für die erfahrenen Systemintegrato-
ren zuerst nach einer Standardapplikati-
on aussah, wurde aufgrund einer ganzen
Reihe von Restriktionen und Sonderanfor-
derungen schnell zur echten Herausforde-
rung. Walter Schaffhauser erinnert sich:
„Allein die Taktzeitvorgabe von maximal 30
Sekunden für die komplexen Schleifope-
rationen sind schwer zu erfüllen. Was uns
dann aber tatsächlich an der Machbarkeit
zweifeln ließ, waren die Maximalanforde-
rungen hinsichtlich Flexibilität und Verfüg-
barkeit. Eine Gesamtanlagenverfügbarkeit
von 99,65 Prozent im Dreischichtbetrieb
unter härtesten Einsatzbedingungen zu
garantierten, erfordert trotz großem
Vertrauen in unser Know-how auch et-
was Mut.“
Mit eben diesem Mut und der Motivation
eines jungen, aufstrebenden Unterneh-
mens mit reichlich Vertrauen in die eigene
Kompetenz nahm die AR-Mannschaft die
Schleif-Challenge an. In partnerschaftli-
cher Zusammenarbeit mit den Spezialisten
des Automobilzulieferers entstand Schritt
für Schritt ein wegweisendes Anlagenkon-
zept, das dem definierten Anforderungs-
profil in idealer Weise gerecht wird. Über-
zeugende Detaillösungen künden heute von
der hohen Automatisierungskompetenz
der beteiligten Partner, wie der Blick auf
die Anlage belegt.
Die Roboterschleifzelle im Detail
Die vollautomatische Schleifzelle ist in
zwei Robotersektionen mit insgesamt drei
Schleifbereichen aufgeteilt. Die vielfältigen
Schleifaufgaben an den Fahrwerkskom-
ponenten teilen sich die beiden Yaskawa
Sechsachser, wobei der größere MS80W
Regie führt in der Zelle und der kleinere
MH50 die werkzeuggeführten Schleifaufga-
ben ausführt.
Dank seiner beachtlichen Reichweite von
über 2,2 Metern kann der MS80W mit 80
Kilogramm Traglast die komplette Handha-
bung der Bauteile sowie werkstückgeführ-
te Schleifaufgaben übernehmen. Im Detail
sieht das so aus: Die Fahrwerksstrukturteile
fahren über ein Transferband zur Roboter-
zelle. Hat ein Teil die definierte Entnahmepo-
sition erreicht, öffnet sich automatisch ein
Fenster an der Roboterzelle, durch das der
große Sechsachser auf das Band zugreift
und sich ein zu bearbeitendes Teil in die Zel-
le holt. Danach schließt sich die Tür und die
Schleifoperationen können – hermetisch
abgeriegelt – beginnen.
Dazu fährt der große Sechsachser die
stationäre Schleifstation an und erledigt
Bilder:©RalfHögel
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Die beiden Motoman Roboter von Yaskawa arbeiten trotz extremer Belastung durch Schleifstaub mit
absoluter Zuverlässigkeit.