10 heute ermöglichen softwaregetriebene Services, die nachträglich „Over-the-Air“ in die Fahrzeuge gelangen und On-Demand abgerechnet werden können wie beispielsweise die Freischaltung höherer Motorleistungen, zusätzlicher Fahrerassistenzsysteme oder Sicherheitsfeatures. Die Anwendungsfelder zeigen, dass KI das Potenzial hat, in der Automobilwirtschaft vom Schlüsselfaktor zum Gamechanger zu werden – mit gigantischem Wertschöpfungspotenzial bei Spezialisten außerhalb der Automobilindustrie wie NVIDIA, Mobileye, Microsoft, OpenAI oder Aleph Alapha. Auch wenn es kaum möglich ist, die Auswirkungen des Wandels in vollem Umfang KI als Innovationsbooster und Game- changer der Automobilindustrie Von Dr. Carsten Meier, Geschäftsführer der IHK Saarland und Mitglied im Vorstand von autoregion e. V. Die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz elektrisieren Fachleute, Entscheider und Verbraucher gleichermaßen und beflügeln die Fantasie vieler Marketing- und Sales-Verantwortlicher – und dies nicht erst seit dem Launch von ChatGPT im November 2022. In vielen Fällen hat KI längst einen Platz in unserem Alltag eingenommen. Kein Wunder also, dass die Diskussion über den Einsatz und die Potenziale von KI, insbesondere von Generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI), eine spezielle Art von KI, die in der Lage ist, selbstständig neue Inhalte zu erzeugen, indem sie aus Daten, Mustern und Informationen lernt, weltweit auf der Agenda des Managements steht. Gerade in der Automobilindustrie, dem Leitmarkt der deutschen Industrie, ergeben sich angesichts der zahleichen aktuellen technologischen Umbrüche vielversprechende Einsatzfelder für Allgemeine und Generative Künstliche Intelligenz, die Produktivität und Wachstum steigern und damit die eigene Wettbewerbsposition verbessern können: In der Fahrzeugentwicklung und beim Fahrzeugdesign, wo GenAI zu deutlich mehr Geschwindigkeit und im Idealfall zur Halbierung der Innovations- und Entwicklungszyklen führen kann. In der Produktion, wo klassische KI-Anwendungen bereits heute faktisch zur Wertschöpfung beitragen und GenAI eine Verbesserung der Abläufe ermöglichen kann, indem sie Prozessdetails oder Bedienungsanleitungen bereitstellt oder beim Programmieren und Visualisieren von Ideen hilft. Im Service durch digitale Kanäle: So können mittels allgemeiner KI bereits heute im Aftersales Bereich Algorithmen dazu verwendet werden, Qualitätsprobleme und Wartungsbedarfe frühzeitig zu erkennen, Telematik-Daten zu analysieren und Restwerte von Fahrzeugen zu bestimmen. Mit Hilfe von GenAI könnte die Bindung zwischen Käufer, Automobil und Hersteller auf ein neues Level gehoben werden. Als Treiber für moderne User-Interfaces im Fahrzeug, wo mittels GenAI die Kommunikation mit dem Fahrzeug noch intuitiver wird, neue Bedienwelten ermöglicht und echte Nutzererlebnisse geschaffen werden können. Beispiele sind hier die smarte und vernetzte Sprachsteuerung, Augmented Reality und intelligente Displays. Als Herzstück des autonomen Fahrens und diverser Assistenzsysteme. Als Basis für neue digitale Geschäftsmodelle im After-Sales-Bereich: Bereits zu quantifizieren, ist GenAI ohne Zweifel ein mächtiges Werkzeug, dass die menschliche Kreativität und Intelligenz erweitern kann. Mit der zunehmenden Implementierung von (generativer) KI erfährt das Ökosystem Mobilität eine weitere Disruption, denn der damit einhergehende technologische Quantensprung hat revolutionären Charakter. Unstreitig ist, dass der zunehmende Einsatz von KI und die Nutzung sensibler Daten Risiken birgt und bei manchen Menschen auch Sorgen oder gar Ängste erzeugen kann. Richtig ist aber auch, dass es fahrlässig wäre, das beachtliche Potenzial, das sich durch KI als Treiber von Innovation, Effizienz und Produktivität in hochgradig automatisierten Unternehmensprozessen ergibt, nicht zu nutzen. Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg der deutschen Automobilindustrie ist, dass sie weiterhin im Innovationsranking ganz vorne mitspielt. Doch Chinesen und Amerikaner holen mächtig auf. Deshalb braucht es hierzulande mehr Tempo bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Anwendungen, nicht nur bei der Weiterentwicklung der Algorithmen, sondern auch durch die Stärkung des Technologie- und Wissenstransfers von der Forschung in die Wirtschaft. Packen wir es an – mit Know-how und dem richtigen Mindset! autoregion e. V. geht dabei als Impulsgeber mit gutem Beispiel voran und hat das Thema bei seiner KickoffVeranstaltung in den Mittelpunkt gestellt. Dies zeigt einmal mehr, dass wir im Sinne unserer Mitglieder am Puls der Zeit sind – hochaktuell, kompetent und mit viel automobiler Leidenschaft. Teilen Bild: © IHK Saarland Dr. Carsten Meier, Geschäftsführer der IHK Saarland und Mitglied im Vorstand von autoregion e. V.
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