OEM&Lieferant Ausgabe 2/2018 / OEM&Supplier Edition 2/2018
39 Dienstleistungen/Markenberatung Innovationen wo man hinschaut. Da braucht es einen Namen, der auffällt und in Erinnerung bleibt. Als unverwechselbares Erkennungszei- chen verdichtet ein „Produktname“ Positionie- rung, Markenwerte oder Botschaft in einem einzig(artig)en sprachlichen Ausdruck. Da gilt es neben dem kreativ-künstlerischen „Namen finden“ eine ganze Reihe weiterer verschie- denster Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Ein typisches Beispiel-Briefing klingt wie folgt: „Kreation eines neuen Namens für die Marke XY, der die neue Unternehmens/Markenstrate- gie zum Ausdruck bringt, differenzierend in allen Zielmärkten wirkt, juristisch schützbar ist und von der Mehrzahl der internen und exter- nen Stakeholders getragen wird.“ Markenstrategie, Positionierung, Differenzie- rung, Zielmärkte, juristische Schützbarkeit. Das sind eine Reihe von Anforderungen, die bereits im Briefing formuliert werden. Wir gehen üblicherweise in drei Schritten vor: In der Briefingphase erhalten unsere Kunden eine erste Checkliste mit Fragen zum neuen Produkt. Kurzinterviews mit Verantwortlichen des Unternehmens zur Erörterung von Details zu Aufgaben und Kompetenzen des Unterneh- mens, Charakteristika und Alleinstellungs- aspekten des Produktes werden von uns durch Desk Research ergänzt. Die Entwicklungsphase widmet sich der Ent- wicklung von Namensvorschlägen in multidis- ziplinären Teams durch verschiedene Kreativ- techniken und Gewichtungsverfahren. Eine markenrechtliche Vorprüfung, Sichtung und Reservierung von Domainnamen, Recherche zu kulturellen und sprachlichen Gesichtspunkten für den geplanten Verwendungsbereich er- gänzt die kreative Phase. In der Entscheidungsphase werden meist in einemWorkshop die entwickelten Namensvor- schläge diskutiert und zur Vorbereitung der Entscheidung an das Managementteam fest- gelegt. Am Beispiel des genannten Beispiel-Briefings sind wir konkret wie folgt vorgegangen. 1. Set-up Juristisches Team (Juristen, Kanzlei mit Spezialisierung auf Trademarks, Pro- jekt Manager) 2. Entscheidung zu Prüfungskriterien (Klas- sen, Länder) und Zeitplan 3. Namens-Kreation (Ergebnis: Longlist von 100 Namen, die dem Namens-Briefing ent- sprechen). Hier haben wir in multidiszipli- nären Teams durch verschiedene Kreativi- tätstechniken eine Vielzahl von Namen generiert. 4. Reduktion der Longlist anhand des Na- mens Briefings (100 Namen 30 Namen) 5. Vorläufige juristische Recherchen, Internet Recherchen und Fokusgruppen (30 Namen 15) 6. Auswahl der Shortlist in einem Workshop mit dem Top-Management (15 Namen 3 Namen). Für diesen Workshop wurde jeder der verbliebenen Namen visualisiert, um das Potential des Namens zu verdeut- lichen und somit die Entscheidungsfin- dung zu vereinfachen. 7. Volle juristische Prüfung der 3 Namen 8. Entscheidung über endgültigen Namen durch das Top-Management 9. Anmeldung des Namens und der Logotype zur Registration 10. Reservation der Web-Adresse (URL) Entwickeln, recherchieren, prüfen, aussortieren, erneut prüfen, entscheiden, registrieren. Es sind eine Vielzahl an systematischen Schritten notwendig, um einen neuen Namen zu finden. Und unschwer zu erkennen: Der kreative „ein- zigartige“ Teil der Namensentwicklung ist nur einer von 10 Punkten. Der systematische und juristische Teil hat die Oberhand über den krea- tiven Teil der Namensentwicklung gewonnen. Wenn auch Sie einen neuen Namen für Ihr Pro- dukt oder Unternehmen brauchen, sprechen Sie uns an. Wir haben bereits Markennamen für die Industrie-, Gesundheits-, Dienstleistungs- und pharmazeutische Branche entwickelt. Namensfindung Wie geben Sie Ihrer Innovation den richtigen Namen? Von Fridolin Dietrich, Dietrich Identity GmbH, München Innovationen sind der treibende Motor unserer Wirtschaft. Weit über 1000 Innovationen werden jährlich in der glo- balen Automobilindustrie generiert. So kommt bald ein System zum Einsatz, das Fußgänger nicht nur erkennt, son- dern auch eine Ausweichroute berechnet. Oder beim Parken kann man sein Auto in Zukunft auch von außerhalb, über eine Smartwatch oder ein Mobiltelefon dirigieren. Spätestens 2020 bis 2021 sollen die ersten Fahrzeuge auf dem Markt sein, die den Fahrer bei Autobahnfahrten streckenweise ganz aus der Verantwortung nehmen. Bild: © Dietrich ID Dietrich Identity GmbH www.dietrichid.com Fridolin Dietrich Markenberater Digitale BusinessCard Identity-Berater Fridolin Dietrich hat sich seit zwei Jahr- zehnten auf die Entwicklung von Unternehmensidentitä- ten und Markenstrategien spezialisiert. Mit seiner Bera- tungsagentur Dietrich Identity hat er eine Vielzahl an Industrieunternehmen wie Efaflex, Heidelberg, Leoni, Webasto, Fränkische oder Emuge Franken begleitet. Webseite
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